Der FC Red Bull Salzburg marschiert, marschiert und marschiert. Österreich Serienmeister ließ auch im sechsten Bundesliga-Spiel in dieser Saison nicht anbrennen, fertigte Aufsteiger WSG Swarovski Tirol auswärts mit 5:1 ab. Die Partie im Innsbrucker Tivoli-Stadion war bereits zur Halbzeit entschieden, nachdem Majeed Ashimeru, Andre Ramalho und Erling Haaland für den 0:3-Halbzeitstand gesorgt hatten. Nach dem Seitenwechsel verkürzte der Aufsteiger dank eines Eigentors von Wöber auf 1:3, ehe Hee-Chan Hwang und Dominik Szoboszlai per Elfmeter den 5:1-Endstand besorgten. Die Bullen halten damit nach sechs Ligapartien beim Punktemaximum und bei unfassbaren 27 (!) Toren. 

Gewohntes Bild: Salzburg jubelt auch im Tivoli-Stadion. 

Aufsteiger ohne Goalgetter Dedic - Salzburg mit Dreierkette 

WSG-Coach Thomas Silberberger nahm gegenüber der 0:2-Auswärtsniederlage gegen Sturm gleich fünf Umstellungen vor. David Gugganig, Felix Adjei, Michael Svoboda, Dino Kovacec und Kelvin Yeboah rotierten für Kevin Nitzlnder, Florian Mader, Florian Toplitsch, Clemens Walch und Zlatko Dedic in die Startelf der Tiroler. 

Salzburg-Coach Jesse Marsch hingegen schraubte am System, bot heute erstmals in dieser Saison eine Dreierkette auf, die von Ramalho, Vallci und Wöber gebildet wurde. Neben Albert Vallci rotierten auch Patrick Farkas, Majeed Ashimeru und Zlatko Junuzovic neu in die Startelf. Dafür mussten Rasmus Kristensen, Enock Mwepu und Dominik Szoboszlai vorerst auf der Bank Platz nehmen. Takumi Minamino stand heute nicht im Aufgebot der Bullen. 

Aufsteiger hält brav mit, doch Salzburg einmal mehr eiskalt

Ähnlich wie in der vergangenen Woche gegen die Admira taten sich die Salzburger Bullen schwer, in die Partie zu finden. Die Offensivmaschine des Serienmeisters wollte zunächst nicht ins Laufen kommen. Erling Haaland verfehlte das Tor mit einem Kracher klar (4.), ehe auf der anderen Seite Florian Rieder das Tor knapp verfehlte (8.). Wenig später führte die erste halbwegs gefährliche Offensivaktion der Gäste zum ersten Treffer des Spiels: Hwang verarbeitete ein hohes Zuspiel gekonnt, lupfte die Kugel über den zu verhalten agierenden Gugganig ins Zentrum, wo Majeed Ashimeru angerauscht kam und die Kugel zum 0:1 über die Linie drückte (12.). 

Majeed Ashimeru jubelt mit Youngster Haaland über seinen ersten Ligatreffer. 

Eine Standardsituation brachte beinahe das 0:2. Wöber stieg bei einem Corner am höchsten und brachte das Leder mit dem Rücken Richtung zweite Stange, wo Oswald mit einem sensationellen Reflex den zweiten Gegentreffer verhinderte (22.). Der Aufsteiger präsentierte sich aber keineswegs ängstlich, stieß immer wieder in die gefährlichen Zonen vor. Doch die Salzburger präsentierten sich erneut eiskalt: Junuzovic zirkelte einen Corner weit vom Tor weg Richtung Elfmeterpunkt, wo sich Andre Ramalho hochschraubte und das Spielgerät ins rechte Eck köpfelte - 0:2 (31.). Saisontor Nummer zwei für den Brasilianer. 

Und was war mit Salzburgs Top-Torjäger Erling Haaland los? Der benötigte diesmal 41 Minuten um einen weiteren Treffer in der Bundesliga bejubeln zu dürfen: Der Youngster wurde im Strafraum nicht entscheidend attackiert, was Haaland dankend nutzte und mit einem staubtrockenen Hammer ins rechte Eck auf 0:3 stellte (41.). Achtes Tor im sechsten Spiel des Norwegers. Kurz vor der Pause hatten die Tiroler Pech, dass ein Schuss von Pranter an die Querlatte prallte (44.). 

Der Aufsteiger lief dem Serienmeister zumeist nur hinterher. 

Salzburger Bullen fahren nächsten Kantersieg ein 

WSG-Coach Silberberger reagierte zur Pause, brachte Lukas Katnik für Dino Kovacec ins Spiel. Wenig später musste der Coach des Aufsteigers gleich noch einmal reagieren, nachdem es für Cabrera nach einem Zusammenprall nicht weitergegangen war (50.). Österreichs Serienmeister war auch in den zweiten 45 Minuten die deutlich gefährlichere und spielstärkere Mannschaft: Zlatko Junuzovic zog halbrechts im Strafraum scharf ab, doch das Leder zischte knapp am langen Eck vorbei (54.).

Kurz darauf brachte eine Standardsituation den überraschenden Treffer für Tirol: Pranter zirkelte einen Freistoß in den Strafraum, wo Maximilian Wöber den Ball ins eigene Tor spitzelte - 1:3 (56.). Die Freude über den Treffer währte aber nicht lange: Hee-Chan Hwang war nach einem feinen Zuspiel von Ashimeru auf und davon und überlupfte WSG-Goalie Oswald zum 1:4 (58.).

Die Bullen spielten auch in weiterer Folge ihre Dominanz aus und blieben Torhungrig. Nach Top-Chancen von Szoboszlai und Hwang erhöhten die Gäste dank eines Elfmeters auf 5:1. Dominik Szoboszlai verwandelte den Strafstoß souverän und eiskalt im linken Kreuzeck (71.). Damit war der nächste Kantersieg von Österreichs Serienmeister fixiert. Die Bullen halten nach sechs Runden bei wahnsinnigen 27 Treffern. 

Cool vom Punkt: Dominik Szoboszlai besorgte den 5:1-Endstand. 

Stimmen zum Spiel

Stefan Hager, WSG Tirol: "Wenn du gegen so einen Gegner gewinnen willst, brauchst du einen guten Tag. Das war heute nicht der Fall." 

Lukas Katnik, WSG Tirol: "Salzburg war eine Klasse besser. Gegen so einen Gegner darf man keine Fehler machen, die werden sofort bestraft."  

Florian Mader, WSG Tirol: "Gegen Salzburg muss auch das Glück mitspielen. Jeder muss 90 Minuten lang in der Lage sein, sein Maximum abzurufen, um da was Messbares mitzunehmen."  

Thomas Silberberger, Trainer WSG Tirol: "Das 1:5 ist aus unserer Sicht natürlich fürchterlich, aber für Salzburg verdient. Die sind zwei Klassen besser als jede andere österreichische Mannschaft. Wir waren nicht gallig, nicht giftig genug. Und mich ärgert, dass wir uns drei der fünf Tore eigentlich fast selber gemacht haben."  

Jesse Marsch, Trainer RB Salzburg: "Unsere Spieler haben heute eine gute Leistung gezeigt. Das ist wichtig für uns, für heute Abend, aber auch für die Zukunft. Die Tiroler waren immer gefährlich mit ihren Standards. Am Ende haben sie ein gutes Gegentor geschossen, über das sich meine Spieler sehr geärgert haben."

Quelle: Medienservice WSG Swarovski Tirol

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 6. Runde

WSG Swarovski Tirol - Red Bull Salzburg 1:5 (0:3)

Tivoli-Stadion, Innsbruck; 5.400 Zuschauer; SR Eisner 

Zum Live-Ticker WSG Tirol gegen Salzburg

Tore: Wöber (56./Eigentor) bzw. Ashimeru (12.), Ramalho (31.), Haaland (41.), Hwang (58.), Szoboszlai (71./Elfmeter)

WSG Tirol: Oswald - Hager, Cabrera (50./Neurauter), Gugganig - Gölles, Svoboda, Rieder, Adjei - Kovacec (46./Katnik), Yeboah (74./Jurdik), Pranter

Salzburg: Stankovic - Ramalho (63./Szoboszlai), Vallci, Wöber - Farkas, Ashimeru, Bernede, Junuzovic, Ulmer - Hwang (79./Daka), Haaland (69./Koita)

Gelbe Karten: Yeboah (52.), Svoboda (59.) 

 

Foto: GEPA/Red Bull Media 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth