Der SV Mattersburg schoss sich in der 6. Runde der Tipico Bundesliga mit einem Auswärtssieg gegen Admira Wacker aus der Krise. Die Burgenländer bejubelten im Kellerduell einen 3:1-Auswärtssieg, der die Mattersburger vorübergehend auf den siebenten Tabellenplatz katapultiert. Nach Treffern von Christoph Schösswendter (35.) bzw. Fabian Miesenböck (27.) und Andreas Gruber (37.) führten die Burgenländer zur Pause mit 2:1. Nach dem harten Ausschluss gegen Roman Kerschbaum nutzten die Mattersburger die numerische Überlegenheit: Der eingewechselte Marko Kvasina besorgte in der 82. Minute per Elfmeter den 3:1-Endstand. Die Niederösterreicher sind damit nach sechs Runden das einzige Team ohne Sieg. 

Mattersburg bejubelt den ersten Sieg seit dem 1. Spieltag. Foto: Josef Parak

Rückkehrer Lackner in der Startelf - Hoffer erstmals von Beginn an

Admira-Coach Reiner Geyer, der heute auf ein 4-3-3-System umgestellt hat, wechselte gegenüber der 0:5-Pleite gegen Salzburg auf drei Positionen. Rückkehrer Markus Lackner, der erst am Mittwoch von Sturm zur Admira gewechselt ist, stand gleich in der Startelf. Zudem spielte Jimmy Hoffer erstmals von Beginn an. Sebastian Bauer, der sich beim Aufwärmen verletzt hatte, wurde kurzfristig durch Fabio Strauss ersetzt. 

Bei den Mattersburgern gab es nur eine personelle Umstellung. Nach der Verletzung von Alois Höller rotierte Fabian Miesenböck in die Startelf. Die Position von Höller nahm allerdings Patrick Salomon ein. 

Torreiche erste Halbzeit im Kellerduell 

Die erste Torchance des heutigen Kellerduells fanden die Gäste aus dem Burgenland vor: Patrick Salomon überraschte die Hintermannschaft der Admira mit einem flachen Freistoß in den Rückraum, wo Kuen zum Abschluss kam, jedoch an Leitner scheiterte. Das darauffolgende Gestocher konnten die Niederösterreicher mit vereinten Kräften bereinigen (5.). Die Mattersburger waren zu Beginn die deutlich aktivere Mannschaft, hatte das Spielgeschehen klar im Griff. 

In der 18. Minute hatte Miesenböck nach einer Salomon-Flanke den ersten Treffer des Spiels auf dem Kopf, setzte den Ball aber knapp links vorbei. Wenig später gingen die Mattersburger dank eines kuriosen Treffers in Führung: Gruber setzte mit einer Flanke Miesenböck in Szene, dessen erster Versuch geblockt wurde. Über kuriose Umwege landete das Leder aber erneut beim 26-jährigen Kärntner, der Leitner aus kurzer Distanz keine Chance ließ - 0:1 (27.). Der Ausgleich ließ jedoch nicht allzu lange auf sich warten: Schösswendter wurde bei einer Kerschbaum-Ecke sträflich alleine gelassen, was der baumlange Verteidiger nutzte und problemlos einköpfelte - 1:1 (35.). 

Es dauerte aber keine drei Minuten, ehe die Burgenländer erneut in Führung gingen: Über Halper und Kuen landete das Leder bei Gruber, der an der Strafraumgrenze entlang spazierte und aus zentraler Position mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck auf 1:2 stellte (37.). Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Pause. 

Admira-Stürmer Jimmy Hoffer stand heute erstmals seit seiner Rückkehr in der Startelf. Foto: Josef Parak

Harter Ausschluss gegen Kerschbaum - Kvasina macht vom Punkt alles klar 

Für die zweiten 45 Minuten brachte Admira-Coach Reiner Geyer Dominik Starkl in die Partie. Dafür musste Morten Hjulmand weichen. Den Platz verlassen musste auch Roman Kerschbaum, der sich eine überaus harte Gelb-Rote Karte einhandelte. Der Sommer-Neuzugang stieg Halper bei einem Laufduell unabsichtlich auf die Ferse. Referee Jäger zeigte dem Admira-Kicker die zweite Gelbe des Spiels (56.).

Die Mattersburger waren bemüht, die numerische Überlegenheit zu nutzen und kamen durch einen starken Volley von Gruber zu einer guten Torchance (64.). Die Admira tat sich in weiterer Folge schwer, die dicht gestaffelte Mattersburger Hintermannschaft vor Probleme zu stellen. Und die Gäste aus dem Burgenland machten mit einem Elfmeter alles klar: Marko Kvasina verwandelte eiskalt vom Punkt, nachdem Halper von Schösswendter gelegt worden war - 1:3 (82.). An diesem Ergebnis sollte sich nichts mehr ändern. Die Mattersburger feierten damit nach vier Niederlagen in Serie den zweiten Sieg in dieser Saison. Die Geduld der Admira-Fans ist jedenfalls am Ende. Nach dem Spiel skandierten einige Fans der Südstädter: "Geyer raus". 

Stimmen zum Spiel

Reiner Geyer, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Wir wollten in der ersten Halbzeit mit mehr Energie dem Gegner begegnen. Das ist uns nicht so geglückt. Wir wollten das mit der Systemumstellung in der zweiten Halbzeit ändern, aber nach dem Ausschluss, war es dann besiegelt.“

Markus Lackner, FC Flyeralarm Admira: „Es war mannschaftlich nicht gut genug. Wir haben zu viel Kraft mit schlechtem Anlaufverhalten verbraucht. Wir hätten uns das alle anders vorgestellt. Wir müssen den Kopf in die Höhe halten und schauen, dass wir das in Zukunft besser machen.“

Franz Ponweiser, Trainer SV Mattersburg: „Wir waren in den letzten Wochen in einer Drucksituation. Die Mannschaft ist gut damit umgegangen. Sie waren von Beginn an richtig gut im Spiel. Die Mannschaft hat das gut weggesteckt und wird stabil, was die Mentalität betrifft. Über 90 Minuten waren wir die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Es ist nicht alles okay. Das Wichtigste ist, dass wir uns da hinausziehen.“

Fabian Miesenböck, SV Mattersburg: „Wir sind überglücklich, dass wir das heute geschafft haben. Wir haben umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben mit Herz gekämpft und richtig gut Fußball gespielt. Wir haben letzte Woche auch gut gespielt und sind nicht belohnt worden. Heute hat alles zusammengepasst. Wir waren heute eine Klasse besser als die Admira.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 6. Runde

FC Flyeralarm Admira - SV Mattersburg 1:3 (1:2)

BSFZ-Arena; 1.905 Zuschauer; SR Jäger

Zum Live-Ticker Admira gegen Mattersburg

Tore: Schösswendter (35.) bzw. Miesenböck (27.), Gruber (37.), Kvasina (82./Elfmeter)

Gelb-Rot: Kerschbaum (56.)

Admira: Leitner - Maier, Schösswendter, Strauss, Lukacevic - Lackner (83./Toth), Kerschbaum, Hjulmand (46./Starkl) - Hoffer (71./Paintsil), Cmiljanic, Bakis

Mattersburg: Kuster - Salomon, Malic (75./Behounek), Mahrer, Lercher - Erhardt - Gruber, Halper (83./Jano), Kuen, Miesenböck - Olatunji (66./Kvasina)

Gelbe Karten: Kerschbaum (26.), Starkl (49.) bzw. Miesenböck (60.), Lercher (69.), Kuen (75.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth