Der LASK feierte im Top-Spiel der 7. Bundesliga-Runde auswärts gegen den SK Sturm Graz einen 2:0-Sieg. Dem Vizemeister reichten vor 10.300 Zuschauern in der Grazer Merkur-Arena eineinhalb Minuten, um auch das vierte Auswärtsspiel in dieser Saison mit einem Sieg abschließen zu können. Thomas Goiginger brachte die Athletiker in einer weitestgehend chancenarmen und zweikampfintensiven Partie in der 76. Minute in Führung. 95 Sekunden später sorgte Joao Klauss per Abstauber für den 2:0-Endstand. 

Der LASK bejubelt den vierten Auswärtssieg in dieser Saison. Foto: Richard Purgstaller 

Röcher kehrt in Startelf zurück - Filipovic feiert LASK-Debüt 

Sturm-Coach Nestor El Maestro nahm gegenüber dem 2:1-Auswärtssieg gegen Altach vor zwei Wochen eine Umstellung vor. Der zuletzt verletzte Thorsten Röcher stand heute in der Startelf der Steirer und stürmte neben Bekim Balaj. Dafür stand Michael Lema nicht im Kader der Blackys. Die beiden Neuzugänge Kiril Despodov und Isaac Donkor standen heute erstmals im Aufgebot der Grazer. 

Bei den Gästen aus Linz stand Neuzugang Petar Filipovic in der Startelf. Ansonsten gab es in der Startformation des Vizemeisters keine Überraschungen. Neben Kapitän Gernot Trauner kehrte auch Spielmacher Peter Michorl zurück in die erste Elf der Athletiker. Emanuel Pogatetz stand nicht im Kader der Linzer, da er unentschuldigt bei einem Fototermin für die UEFA gefehlt hatte. Eine Aussprache werde es morgen geben, so Ismael. 

Verhaltene Halbzeit in Graz-Liebenau 

Das Duell der beiden defensivstärksten Mannschaften der bisherigen Ligasaison begann eher verhalten. Während die Grazer den Gästen aus Oberösterreich vorerst das Spielgerät überließen, tat sich der Vizemeister schwer, eine Lücke in der dichtgestaffelten Defensive der Steirer zu finden. Thomas Goiginger zog nach einem wuchtigen Vorstoß in den Strafraum ab, verfehlte das Tor von Siebenhandl jedoch deutlich (5.). 

Zusammenhängende Aktionen waren auf beiden Seiten Mangelware, wenngleich sich die Grazer im Laufe der ersten Halbzeit steigern konnten und sich aus der Defensive herauswagten. Gefährlich wurde es jedoch für das Sturm-Tor: Nach einem langen Ball von Trauner landete das Leder über Umwege bei Joao Klauss, dessen Drehschuss an die Latte prallte - die mit Abstand beste Torchance bis dahin (24.). Wenig später fanden die Gäste gleich eine weitere Abschlusschance vor: Goiginger brachte Tetteh in Position, dessen abgefälschter Schuss aus 20 Metern knapp links vorbeizischte (27.). 

Thomas Goiginger war in der ersten Halbzeit einer der auffälligsten Akteure am Platz. Foto: Richard Purgstaller

Die Athletiker waren fortan die deutlich aktivere und engagiertere Mannschaft und dem Führungstreffer deutlich näher: Nach einer starken Einzelaktion von Goiginger, der den Ball gegen drei Gegenspieler behaupten konnte und diesen scharf ins Zentrum beförderte, verpasste Samuel Tetteh knapp (33.). Nach diesen knapp zehn Drangminuten der Linzer beruhigte sich die ohnehin sehr verhaltene Partie wieder. Kurz vor dem Pausenpfiff fanden die Grazer ihre gefährlichste Torchance vor, doch Dominguez köpfelte aus kürzester Distanz völlig freistehend drüber (45.). 

Doppelschlag lässt LASK jubeln 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Teams zurück auf das Spielfeld. Spielerisch änderte sich nach dem Seitenwechsel nichts. Torchancen waren weiterhin absolute Mangelware, da auf beiden Seiten - aber vor allem bei den Grazern - die Vorsicht regierte. Es musste schon eine Standardsituation her, um Gefahr zu erzeugen: Holland köpfelte nach einer Michorl-Ecke Richtung langes Eck, doch Siebenhandl erwies sich als wachsam und parierte (57.). Auf der anderen Seite war Schlager bei einem Schrammel-Freistoß zur Stelle (60.).

Dann kam es aufseiten der Blackys zum Debüt eines Neuzugangs: Kiril Despodov, den Coach Nestor El Maestro bestens aus seiner Zeit bei ZSKA Sofia kennt, kam für Thomas Schrammel ins Spiel. Und der Bulgare brachte gleich mächtig Schwung ins Offensivspiel der Hausherren: Zunächst enteilte die Leihgabe von Cagliari Gernot Trauner, der sich als letzter Mann nur noch mit einem Schubser zu helfen wusste. Referee Altmann entschied jedoch nicht auf Foul vom LASK-Kapitän: Glück für die Gäste. Wenig später ließ der Bulgare Trauner aussteigen, zirkelte den Ball jedoch am langen Eck vorbei (71.).

In Führung gingen allerdings die Linzer: Ein langer Einwurf von Holland ging an Freund und Feind vorbei Richtung Fünfer, wo Thomas Goiginger lauerte und aus kurzer Distanz nur mehr einschieben musste - 0:1 (76.). Der Vizemeister nutzte den Schock der Grazer eiskalt aus und sorgte nur wenig später für die Vorentscheidung: Siebenhandl ließ einen gewaltigen Hammer von Tetteh nach vorne prallen, Joao Klauss reagierte am schnellsten und staubte trocken zum 0:2 ab (78.). Damit feierten die Linzer den vierten Auswärtssieg in dieser Saison. 

Entscheidung: Joao Klauss staubt zum 2:0 ab. Foto: Richard Purgstaller

Stimmen zum Spiel

Nestor El Maestro, Trainer SK Puntigamer Sturm Graz: „Es hat nicht viel gefehlt. Wir sind mit ein bisschen Pech vorne torlos geblieben. Man muss dem LASK für ihren Pragmatismus ein Kompliment geben. Das Ärgerlichste war das zweite Gegentor, das darf uns nicht passieren. Damit war das Spiel entschieden.“

Valerien Ismael, Trainer LASK: „Das Spiel ist eine Referenz. Für mich als Trainer kann ich heute sagen, dass ich angekommen bin. Es war eine reife Leistung. Die Mannschaft hat das Spiel heute in der ersten Halbzeit komplett kontrolliert.“ 

Thomas Goiginger, LASK: „Es hat in letzter Zeit nicht so geklappt. Ich bin froh, dass es nach der Länderspielpause so geklappt hat. Ich hatte keine Vorbereitung, aber ich wollte heute mit breiter Brust auftreten und das ist mir glücklicherweise gelungen. Wir haben jetzt viele geile Spiele vor uns und wir wollen unsere Leistung auf den Platz bringen.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 7. Runde

SK Sturm Graz - LASK 0:2 (0:0)

Merkur-Arena; 10.303 Zuschauer; SR Altmann

Zum Live-Ticker Sturm gegen LASK

Tore: Goiginger (76.), Joao Klauss (78.)

Sturm: Siebenhandl - Sakic, Spendlhofer, Avlonitis, Schrammel (68./Despodov) - Kiteishvili (83./Jantscher), Dominguez, Ljubic (79./Leitgeb), Hierländer - Balaj, Röcher 

LASK: Schlager - Filipovic, Trauner, Wiesinger - Ranftl, Holland, Michorl, Renner (89./Potzmann) - Goiginger (77./Frieser), Joao Klauss (83./Raguz), Tetteh

Gelbe Karten: Schrammel (55.), Spendlhofer (81.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth