Der SK Rapid Wien hat sich mit einem 5:0-Kantersieg gegen Admira Wacker auf den dritten Tabellenplatz der Tipico Bundesliga vorgeschoben. Philipp Schobesberger brachte die Grün-Weißen vor 15.100 Zuschauern im Allianz-Stadion kurz vor der Pause in Führung. Nach dem Seitenwechsel leitete Mateo Barac mit seinem ersten Bundesliga-Tor das Schützenfest der Hütteldorfer ein. Neuzugang Maximilian Ullmann und Aliou Badji erhöhten binnen zwei Minuten auf 4:0, ehe Dejan Ljubicic in der Schlussphase den 5:0-Endstand besorgte. Für Neo-Admira-Coach Klaus Schmidt hingegen setzte es in seinem ersten Spiel eine verheerende Niederlage. Die Niederösterreicher kassierten heute die sechste Pleite in dieser Saison. 

Rapid bejubelt einen 5:0-Kantersieg gegen die Admira. Foto: Josef Parak

Beide Trainer setzen auf ein 4-2-3-1

Rapid-Trainer Didi Kühbauer schickte seine Mannschaft in einer 4-2-3-1-Grundformation auf den Platz. Personell stellte der Burgenländer auf zwei Positionen um. Thomas Murg und Dalibor Velimirovic, der eine äußert passable Derby-Premiere abgeliefert hatte, mussten heute vorerst auf der Bank Platz nehmen. Dafür rotierten Dejan Ljubicic und Christoph Knasmüllner in die Startelf der Grün-Weißen. 

Neo-Coach Klaus Schmidt entschied sich in seinem ersten Spiel als „Feuerwehrmann“ der Admira ebenfalls für ein 4-2-3-1-System. Gegenüber der letzten Startelf von Ex-Coach Reiner Geyer waren mit Fabian Menig, Milos Spasic, Dominik Starkl, Daniel Toth und Seth Paintsil fünf neue Spieler dabei. Bitter für die Admira war der Ausfall von Kolja Pusch. 

Rapid geht praktisch mit dem Pausenpfiff in Führung 

Die Hütteldorfer waren in der Anfangsphase um Spielkontrolle bemüht, hatten knapp zwei Drittel Ballbesitz. Gefährliche Torchancen konnten sich die Hausherren gegen eine gut sortierte Admira-Defensive vorerst jedoch nicht erarbeiten. Erst in der 12. Minute musste Admira-Goalie Leitner erstmals eingreifen: Barac köpfelte nach einer Hereingabe von Schwab aus gut 14 Metern aufs Tor, doch Leitner passte auf und sicherte die Kugel. Rapid versuchte, in den ersten 15 Minuten vor allem über die Seiten zum Erfolg zu kommen. Im Angriffsdrittel fehlte es dann allerdings meist an Genauigkeit und Entschlossenheit.

Maximilian Ullmann durfte sich heute auch über seinen Premierentreffer für Rapid freuen. Foto: Josef Parak

Die Gäste aus Maria Enzersdorf wiederum gingen sehr hart zu Werke: Sinan Bakis hatte sogar Glück, dass er nach 20 Minuten nicht schon vorzeitig unter der Dusche stand, nachdem er Dibon einen Ellbogenschlag ins Gesicht verpasst und Mateo Barac umgemäht hatte. Gefährlich wurde es erst wieder in der 28. Minute: Auer nahm sich ein langes Zuspiel von Barac gekonnt mit und bediente Fountas, der aus gut 20 Metern ansatzlos abzog. Sein scharfer Schuss zischte nur haarscharf am Tor vorbei. Kurz darauf kam Koya Kitagawa aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch seine Direktabnahme war leichte Beute für Leitner (31.).

Rapid war auch in weiterer Folge die spielbestimmende Mannschaft, wenngleich es in der Offensive weiterhin an der zündenden Idee und Kaltschnäuzigkeit fehlte. In der 42. Minute konterte Rapid im eigenen Stadion über Schobesberger, der den umtriebigen Kitagawa in Position brachte: Der Japaner traf aus spitzem Winkel das Außennetz. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schlugen die Hausherren doch noch zu: Auer setzte sich stark auf der rechten Seite durch, zog in den Strafraum und legte ab auf Knasmüllner, dessen Schuss von Schösswendter geblockt wurde. Der Ex-Admiraner setzte jedoch gut nach und legte zurück auf Schobesberger, der eiskalt blieb und das Leder im verwaisten Tor versenkte - 1:0 (45.+2). Saisontor Nummer zwei für Philipp Schobesberger. 

Die Grün-Weißen schießen sich in einen Rausch 

Beide Teams nahmen die zweiten 45 Minuten ohne personelle Veränderungen in Angriff. Die Grün-Weißen waren auch nach dem Seitenwechsel die klar tonangebende Mannschaft, hatten das Spiel im Griff und erhöhten zehn Minuten nach Wiederbeginn auf 2:0. Stephan Auer setzte mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte den aufgerückten Christopher Dibon in Szene, der das Spielgerät mit dem Kopf ins Zentrum weiterleitete. Dort lauerte sein Innenverteidiger-Kollege Mateo Barac, der aus gut elf Metern unhaltbar einköpfelte - 2:0 (54.). Erstes Bundesliga-Tor für den 25-jährigen Kroaten.

Mateo Barac köpfelte überlegt zu seinem ersten Bundesliga-Tor ein. Foto: Josef Parak

Nach einer Stunde kam es dann zur Rückkehr von Jimmy Hoffer nach Wien-Hütteldorf. Der für Sinan Bakis eingewechselte Ex-Grün-Weiße wurde von den Rapid-Anhängern mit einem kräftigen Applaus begrüßt. Wesentlich lauter wurde es jedoch wenige Minuten später: Zunächst erzielte Maximilian Ullmann nach feinem Doppelpass mit Philipp Schobesberger ein herrliches Tor aus der Distanz - sein erster Treffer im grün-weißen Dress - 3:0 (64.). Keine zwei Minuten später schickte Christoph Knasmüllner den eingewechselten Aliou Badji auf die Reise, der eiskalt aus halbrechter Position zum 4:0 einnetzte (65.).

Die Partie war längst entschieden, doch die Hütteldorfer wollten mehr: Nachdem Philipp Schobesberger nur die Latte getroffen hatte, legte Dejan Ljubicic noch einen Treffer drauf: Der wiedergenese Mittelfeldspieler staubte eiskalt ab, nachdem der eingewechselte Kelvin Arase an Admira-Goalie Leitner gescheitert war - 5:0 (81.).

 

Verpatztes Debüt: Klaus Schmidt kassierte eine bittere Pleite. Foto: Josef Parak

Stimmen zum Spiel

Christopher Dibon, SK Rapid Wien: „Die erste Halbzeit war harte Arbeit und wir hatten viel den Ball, konnten aber nicht die Lösungen finden. Nach der Pause haben wir viele Chancen herausgespielt. Wir wollten nach dem Derbysieg nachlegen und das ist uns geglückt. Wir haben es zu selten über die Seiten probiert, aber mit dem Tor sind wir immer besser ins Rollen gekommen. Wir haben das eiskalt ausgenutzt, dass die Admira verunsichert war. Es schmerzt ein bisschen, aber für die nächsten Wochen drücke ich der Admira die Daumen.“

Markus Lackner, FC Flyeralarm Admira: „Wir haben es ihnen zu einfach gemacht. Das 1:0 kurz vor der Pause hat uns das Genick gebrochen, das war das entscheidende Tor. Wir müssen uns mehr wehren. Dass wir nicht vor Selbstvertrauen strotzen, ist glaube ich klar.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 7. Runde

SK Rapid Wien - FC Flyeralarm Admira 5:0 (1:0)

Allianz-Stadion; 15.100 Zuschauer; SR Heiß

Zum Live-Ticker Rapid gegen Admira

Tore: Schobesberger (45.+2), Barac (54.), Ullmann (64.), Badji (65.), D. Ljubicic (81.)

Rapid: Knoflach - Auer, Dibon, Barac, Ullmann - D. Ljubicic, Schwab - Fountas (67./Murg), Knasmüllner, Schobesberger (78./Arase) - Kitagawa (60./Badji)

Admira: Leitner - Menig, Schösswendter, Lackner, Spasic - Maier, Hjulmand - Starkl (61./Cmiljanic), Toth, Paintsil (69./Petlach) - Bakis (61./Hoffer)

Gelbe Karten: Fountas (45.), Ullmann (57.) bzw. Bakis (20.), Hjulmand (29.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth