Der SCR Altach hat am frühen Sonntagnachmittag den zweiten Sieg in dieser Bundesliga-Saison eingefahren. Die Vorarlberger feierten daheim gegen den SKN St. Pölten einen 6:0-Kantersieg. Eine schwungvolle erste Hälfte entwickelte sich für die Gäste aus Niederösterreich zu einem Horror-Trip. Binnen fünf Minuten schlugen die Altacher in Person von Mergim Berisha, Emanuel Schreiner und einem Eigentor von Luan gleich dreimal zu. Zu allem Überfluss mussten mit Riegler und Ingolitsch zwei Spieler verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Nach dem Seitenwechsel stellte Florian Jamnig auf 4:0, ehe Mergim Berisha und Emanuel Schreiner einen Doppelpack bejubeln durften und das 6:0-Schützenfest perfekt machten. 

Foto: SCR Altach

Debüt beim SCR Altach - Umbauarbeiten beim SKN 

Altach-Coach Alex Pastoor nahm gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Sturm zwei personelle Umstellungen vor. Manuel Thurnwald verteidigte heute anstelle von Anderson rechts in der Viererkette. In der Innenverteidigung feierte Philipp Schmiedl sein Debüt für die Altacher. Christian Gebauer saß etwas überraschend nur auf der Bank. 

Gleich vier Mal wechselte St. Pöltens Trainer Alexander Schmidt. Luca Meisl, Manuel Haas, Michael Ambichl und Alexandar Vucenovic durften heute von Beginn an ran. Daniel Petrovic, der nach seinem Ausraster gegen Hartberg in die zweite Mannschaft versetzt worden war, sowie Noah Steiner, Martin Rasner und Rene Gartler (alle Bank) flogen aus der ersten Elf. 

Altach erledigt St. Pölten binnen fünf Minuten 

In einer durchaus unterhaltsamen Anfangsphase fanden die Gäste aus Niederösterreich die erste Chance der Partie vor: Karic verschätzte sich bei einem sehenswerten langen Ball von Luxbacher aus der eigenen Hälfte, doch Balic konnte die Unsicherheit des Altachers nicht nutzen, zögerte zu lange und musste den Ball ins Torout rollen lassen (6.). Auf der anderen Seite zirkelte Mergim Berisha einen Freistoß gefährlich Richtung linkes Kreuzeck, doch Riegler machte sich lang und parierte stark (11.).

Eine Minute später verzog Florian Jamnig aus halbrechter Position im Strafraum nur knapp (12.). Auch in weiterer Folge ging es hin und her: Zunächst scheiterte Riski im Eins gegen Eins an Kobras, ehe auch Husein Balic im Altach-Keeper seinen Meister fand (19.). Die erste Hälfte nahm allerdings einen extrem kuriosen Verlauf, schlugen die Vorarlberger binnen fünf Minuten dreimal zu: Zunächst wurde ein Freistoß von Mergim Berisha unhaltbar für Riegler ins Tor abgefälscht - 0:1 (28.), ehe nur zwei Minuten ein weiterer abgelenkter Schuss das 2:0 brachte. Luan fälschte den Versuch von Oum Gouet ins eigene Tor ab (30.). Drei Minuten später schlugen die Mannen von Alex Pastoor sogar ein drittes Mal zu - wieder unter kräftiger Mithilfe der St. Pöltner Defensive. Berisha konnten seelenruhig auf den völlig blanken Schreiner flanken, der aus kurzer Distanz nur mehr einschieben musste - 3:0 (33.). Ingolitsch und Luan machten bei diesem Gegentreffer alles andere als eine gute Figur.

Kurz vor dem Pausenpfiff mussten die Gäste zwei weitere Rückschläge einstecken - diesmal jedoch verletzungsbedingt. Sowohl Sandro Ingolitsch als auch Christoph Riegler konnten nicht weitermachen. Steiner und Vollnhofer kamen in die Partie. 

St. Pölten zerfällt in alle Einzelteile 

Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie zunehmend an Schwung und Attraktivität. Während von den Niederösterreicher in der Offensive herzlich wenig kam, agierten die Altacher sehr clever. Nach etwas mehr als einer Stunde waren auch die letzten Zweifel an einem möglichen Sieg der Hausherren beseitigt: Florian Jamnig bekam den Ball ideal in den Lauf gespielt, schob St. Pölten-Goalie Vollnhofer ein Gurkerl und bejubelte damit das 4:0 (62.).

Unmittelbar darauf hatte Roope Riski den Ehrentreffer auf dem Fuß, doch der Finne konnte einen Querpass nicht im Tor unterbringen (66.). Für die Gäste aus Niederösterreich wurde der Nachmittag aber noch schlimmer: Zunächst flog Haas mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er Gebauer im Strafraum gelegt hatte. Mergim Berisha verwandelte den Strafstoß sicher und stellte auf 5:0 (76.). In der Nachspielzeit erhöhte Emanuel Schreiner sogar auf 6:0 (90.+1). 

Stimmen zum Spiel

Alexander Pastoor, Trainer CASHPOINT SCR Altach: „Sieg und Tore schenken einer Mannschaft vertrauen. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich stolz bin, dass sie es jedes Spiel wieder versuchen und nicht aufhören. Sie haben wenig Angst, Fehler zu machen und das gefällt mir.“

Emanuel Schreiner, CASHPOINT SCR Altach: „Es war wie ein Befreiungsschlag. Es ist nicht gut gestartet und St. Pölten war gut im Spiel. Wir sind aber immer drangeblieben und haben uns belohnt, wo wir die letzten Runden immer bestraft worden sind. Wir haben uns das verdient und sind zufrieden mit den drei Punkten. Am Anfang war das Glück auf unserer Seite und dann haben wir ein bisschen aus dem Nichts die Tore gemacht.“

Alexander Schmidt, Trainer spusu SKN St. Pölten: „Wie haben das Spiel innerhalb von fünf, sechs Minuten verloren, wo drei Gegentore fallen. Bei 3:0 ist es schwierig, das Ergebnis zu drehen.“

Luca Meisl, spusu SKN St. Pölten: „Es ist schwer, Worte zu finden. Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit gut drinnen waren. Dann brechen wir auseinander und es steht zur Halbzeit 3:0. Chancen waren da, und wir können 2:0 oder 3:0 führen, wenn wir wie Altach aus jeder Chance ein Tor machen. Nach dem Freistoßtor ist alles auseinandergebrochen. Sorgen muss man sich nicht machen, wir werden hart weiterarbeiten.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 7. Runde

SCR Altach - SKN St. Pölten 6:0 (3:0)

Cashpoint-Arena; 3.538 Zuschauer; SR Harkam

Zum Live-Ticker Altach gegen St. Pölten

Tore: M. Berisha (28., 76./Elfmeter), Luan (30./Eigentor), Schreiner (33., 90.+2), Jamnig (61.)

Gelb-Rot: Haas (75.)

Altach: Kobras - Thurnwald, Zwischenbrugger, Schmiedl, Karic - Jamnig (69./Gebauer), Oum Gouet (64./L. Nussbaumer), Diakité, Schreiner - Fischer (80./Tartarotti) - M. Berisha

St. Pölten: Riegler (45.+2/Vollnhofer) - Ingolitsch (41./Steiner), Meisl, Luan, Haas - Ambichl, Luxbacher - Balic, Vucenovic (60./Gartler), R. Ljubicic - Riski

Gelbe Karten: Ambichl (11.), Haas (50.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth