Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg hat seine unfassbare Serie auf 70 ungeschlagene Pflicht-Heimspiele en suite ausgebaut: Die Bullen feierten in der heimischen Red-Bull-Arena einen ungefährdeten 4:1-Erfolg über den FK Austria Wien. Majeed Ashimeru, Masaya Okugawa und Sekou Koita (2) erzielten die Tore für die Salzburger. Ein Eigentor durch Albert Vallci brachte die Veilchen früh in Führung. Die Mozartstädter bleiben damit in dieser Bundesliga-Saison ungeschlagen. Die Austria hingegen kassierte die fünfte Liga-Niederlage in dieser Saison und rangiert mit acht Punkten auf Platz acht. 

Foto: GEPA/Red Bull Media

Salzburg schont für Liverpool - Ilzer bietet Grünwald als Innenverteidiger auf 

Salzburg-Coach Jesse Marsch nahm im Hinblick auf das bevorstehende Champions-League-Highlight gegen Liverpool erwartungsgemäß einige Umstellungen vor: Gegenüber dem Cup-Auftritt gegen Rapid tauschte der US-Amerikaner gleich acht Mal. Lediglich Cican Stankovic, Andre Ramalho und Sekou Koita verblieben in der Startelf. Zudem setzten die Bullen zum zweiten Mal in dieser Saison auf eine Dreierkette. „Es ist eine gute Formation für Pressing, damit können wir aggressiv agieren“, so Jesse Marsch im Vorlauf bei Sky. 

Sein Gegenüber Christian Ilzer nahm gegenüber der Cup-Blamage gegen WSG Tirol vier personelle Umstellungen vor: Vesel Demaku, Alon Turgeman und Christoph Martschinko mussten heute vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dafür rotierten Caner Cavlan, Dominik Prokop und der wiedergenesene Alexandar Borkovic in die Startelf der Gäste aus Wien. Außerdem begann Florian Klein anstelle des verletzten Stephan Zwierschitz. Interessantes Detail: Alexander Grünwald startete heute in der Fünferkette als zentraler Innenverteidiger. 

Clevere Veilchen: Wiener Abwehrbollwerk hält Offensivdruck der Bullen stand 

Die krisengebeutelten Veilchen erwischten einen Start nach Maß und bejubelten bereist wenige Augenblicke nach Anpfiff den ersten Treffer des Spiels: Tarkan Serbest setzte mit einem gezielten Pass auf den Flügel Florian Klein in Szene, der das Leder per Flanke ins Zentrum brachte. Dort stiegen James Jeggo und Albert Vallci zum Kopfballduell hoch, wobei Letzterer den Ball unglücklich ins eigene Tor köpfelte - 0:1 (2.). Die Antwort des Serienmeisters folgte jedoch beinahe prompt: Sekou Koita brachte sich mit einem schnellen Haken in eine gute Schussposition, setzte das Spielgerät aus der Distanz allerdings haarscharf am Tor vorbei (4.). Österreichs Serienmeister fand in der Anfangsphase kaum ein Durchkommen gegen die dichtgestaffelte Defensive der Wiener. Die Veilchen agierten sehr clever, machten hinten - genauso wie Stadtrivale Rapid in der Cup-Verlängerung - alles dicht. Dennoch gelang es den Violetten, für Nadelstiche zu sorgen. Caner Cavlan kam nach einer Eckballvariante aus gut zwölf Metern zum Abschluss, setzte die Kugel jedoch drüber (13.).

Salzburg dreht gegen Ende der ersten Halbzeit auf 

Der Tabellenführer mühte sich weiter gegen eine kompakte Austria, die in der Offensive stets Gefahr ausstrahlte: Nach einem Doppelpass zwischen Monschein und Fitz, zog der Youngster der Veilchen ab, scheiterte jedoch an Stankovic, der bärenstark reagierte (24.). Der erste Schuss aufs Tor von Ivan Lucic sollte dann allerdings den verdienten Ausgleich bringen: Torschütze Majeed Ashimeru leitete die Aktion selbst ein, spielte mit Smail Prevljak einen sehenswerten Doppelpass und tat selbiges mit Sekou Koita. Alexander Grünwald konnte den Ghanaer nicht mehr am Abschluss hindern, der unhaltbar im langen Eck einschlug - 1:1 (33.).

Der Bullen-Express erhöhte in der Schlussphase die Schlagzahl, doch sowohl Okugawa als auch Koita verpassten den Torerfolg knapp. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang den Hausherren der verdiente Führungstreffer: Patrick Farkas schickte mit einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte Masaya Okugawa auf die Reise, der sich das Leder sehenswert mitnahm und es sogleich ins Zentrum brachte. Dort lief Sekou Koita goldrichtig ein und vollstreckte aus kurzer Distanz zum 2:1 (43.).

Österreichs Serienmeister lässt defensiver Austria keine Chance 

Die Bullen drückten auch nach dem Seitenwechsel aufs Tor der Veilchen, taten sich aber wie schon in der ersten Halbzeit schwer, die dichtgestaffelte Defensive der Wiener zu knacken. Es musste schon ein sensationelles Zuspiel von Sekou Koita her, um das Abwehrbollwerk erneut zu knacken. Masaya Okugawa übernahm das Zuspiel des Maliers direkt und lupfte das Spielgerät über Lucic hinweg ins Tor - ein traumhafter Treffer (55.).

Der Meister wollte mehr und drängte die Austria weiter hinten rein. Lediglich FAK-Keeper Ivan Lucic verhinderte einen höheren Rückstand. Der Tormann rettete zunächst gegen Smail Prevljak, ehe er den wuchtigen Nachschuss von Okugawa von der Linie kratzte (65.). Drei Minuten später visierte Ashimeru mit einem Schuss aus der Drehung das lange Eck an, scheiterte jedoch an Lucic, der erneut stark reagierte (68.).

Die Bullen blieben gierig und  erhöhten dank des überragenden Sekou Koita auf 4:1. Max Wöber schickte Okugawa mit einem überragenden Lochpass in Szene. Der Japaner blickte auf, brachte das Leder zur Mitte, wo Cavlan unglücklich für Koita auflegte. Der Malier ließ sich die Großchance nicht entgehen und verwertete sicher zum 4:1-Endstand (79.). 

Stimmen zum Spiel

Jesse Marsch, Trainer FC Red Bull Salzburg: „Ich denke, das Gegentor war vielleicht das beste für uns. Wir mussten ab dem Moment dann für den Rest des Spiels mit ganzer Intensität und Konzentration spielen. Es ist nie einfach, aber wir sprechen immer mit der ganzen Mannschaft, dass wir immer jeden Spieler in jedem Moment brauchen und ich bin sehr froh über unsere Mannschaft und das Team. Jeder Spieler ist bereit für die Situation.“

Andre Ramalho, FC Red Bull Salzburg: „Natürlich, wenn man so früh ein Gegentor bekommt, dann ist es schwer reinzukommen. Aber ich glaube, das hat uns gut getan. Wir sind wacher und besser geworden. Die Mannschaft hat noch einmal gezeigt: Egal was im Spiel passiert, wir können es drehen.“

Christian Ilzer, Trainer FK Austria Wien: „Ich denke, ich habe eine Mannschaft gesehen, die von Anfang an den Plan, den wir mitgegeben haben, mit hoher Energie umsetzen wollte. Wir waren eine halbe Stunde wirklich sehr gut im Spiel, hatten zwei Top-Chancen auf das 2:0 – ich denke, das wäre ein Schlüssel gewesen, um hier Punkte mitzunehmen. (...) Zweite Halbzeit war dann aber Salzburg natürlich das klar bessere Team.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 9. Runde

Red Bull Salzburg - FK Austria Wien 4:1 (2:1)

Red-Bull-Arena; 12.450 Zuschauer; SR Harkam

Zum Live-Ticker Salzburg gegen Austria

Tore: Ashimeru (33.), Koita (43., 79.), Okugawa (55.) bzw. Vallci (2./Eigentor)

Salzburg: Stankovic - Ramalho, Vallci, Pongracic (68./Ulmer) - Farkas, Ashimeru, Camara, Okugawa, Wöber (81./Daka) - Prevljak (68./Hwang), Koita 

Austria: Lucic - Klein, Palmer-Brown (79/Handl), Grünwald, Borkovic, Cavlan - Jeggo, Serbest, Prokop (62./Sax) - Fitz - Monschein (70./Edomwonyi) 

Gelbe Karten: Farkas (45.+1) bzw. Cavlan (25.), Jeggo (41.), Prokop (48.), Grünwald (60.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth