Der LASK musste am zweiten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase eine äußerst bittere Niederlage gegen Sporting Lissabon hinnehmen. Die Linzer verloren trotz eines überzeugenden und spielerisch starken Auftritts knapp mit 1:2. Marko Raguz rechtfertigte seinen heutigen Startelfeinsatz mit dem Führungstreffer in der 16. Minute. Der LASK hatte das Spielgeschehen zwar klar im Griff, doch mit den Torchancen gingen die Athletiker zu leichtfertig um. Binnen fünf Minuten bestrafte Sporting die Nachlässigkeit der Linzer im Abschluss eiskalt. Luis Phellype und Bruno Fernandes sorgten für den ersten Sieg der Portugiesen in der Gruppe D. 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

Überraschung im LASK-Sturm: Raguz startet anstelle von Joao Klauss

LASK-Coach Valerien Ismael nahm gegenüber dem ersten Gruppenspiel gegen Rosenborg vier Umstellungen vor. Kapitän Gernot Trauner, der gegen die Norweger gesperrt war, kehrte zurück in das Abwehrzentrum. Im Mittelfeld begann Marvin Potzmann anstelle von Rene Renner. Außerdem rotierten Dominik Frieser und Marko Raguz für Samuel Tetteh und Joao Klauss in die Startelf der Oberösterreich.

Linzer spielen überforderte Portugiesen phasenweise an die Wand 

Die auswärtsstarken Linzer starteten furios ins Spiel, fanden bereits nach 30 Sekunden eine Riesenchance auf den Führungstreffer vor: Dominik Frieser tauchte plötzlich völlig freistehend vor Ribeiro auf und kam zum Abschluss. Der Lissabon-Goalie reagierte allerdings bärenstark und bereinigte die Großchance mit einer doppelten Fußabwehr (1.). Die Linzer bereiteten Sportings Defensive mit ihrem aggressiven Anlaufverhalten große Probleme, dominierten die Partie und gingen nach einer Viertelstunde hochverdient in Führung: Die Athletiker erzwungen mit ihrem scharfen Pressing einen Ballverlust von Mathieu. Reinhold Ranftl spielte das Spielgerät prompt weiter zu Marko Raguz, der halbrechts im Strafraum nicht lange fackelte und den Ball halbhoch ins rechte Eck schoss - 0:1 (16.).

Die Linzer zeigten einmal mehr ein extrem starkes Auswärtsspiel, setzten die Portugiesen ständig unter Druck und hatten nur wenige Augenblicke nach dem Führungstreffer den zweiten Treffer auf dem Fuß, doch Thomas Goiginger verfehlte das lange Eck hauchzart (18.). Die Hausherren schafften es zwar in weiterer Folge, die Partie etwas offener zu gestalten, richtig gefährlich wurden die Mannen von Trainer Emanuel Ferro allerdings nicht. Bis auf einen Kopfball von Miguel Luis, der doch deutlich über das Tor ging, traten die Portugiesen in der Offensive nicht in Erscheinung. Der LASK hingegen zog sein Spiel gnadenlos durch, ließ Sporting nicht zur Entfaltung kommen und führte zur Pause hochverdient mit 1:0.

Fünf starke Minuten reichen Sporting, um das Spiel auf den Kopf zu stellen

Nach dem Seitenwechsel machten die Linzer genau dort weiter, wo sie vor der Halbzeitpause aufgehört hatten: Zunächst zischte ein Trauner-Kopfball nach einem Michorl-Corner haarscharf über die Latte (47.), ehe Dominik Frieser mit einem intelligenten Pass in den Rückraum Thomas Goiginger in Position brachte. Der gebürtige Salzburger drehte sich einmal um die eigene Achse, schlenzte das Leder aus rund 12 Metern jedoch rechts am Tor vorbei (49.). Die Gäste aus Linz spielten weiterhin schnörkellos in die Spitze und drückten auf den zweiten Treffer: Nachdem ein Abschluss von Ranftl zu zentral ausgefallen war und Ribeiro damit keine größeren Probleme hatte, beförderte Goiginger eine Hereingabe von Frieser ans Außennetz (56.).

Zwei Minuten später gelang Sporting Lissabon allerdings aus dem Nichts der Ausgleich: Luiz Phellype konnte nach einem Eckball von Bruno Fernandes relativ unbedrängt ins lange Eck einköpfeln - 1:1 (58.). Und wie es im Fußball - vor allem auf internationaler Ebene - so schnell gehen kam, bekamen die Portugiesen plötzlich Oberwasser und schlugen wenig später eiskalt zu. Luis Phellype revanchierte sich beim Assistgeber zum 1:0, setzte Bruno Fernandes mit einem feinen Zuspiel in die Tiefe in Szene. Der wertvollste Spieler auf dem Platz zeigte seine Weltklasse und vollendete mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck - 2:1 (63.). 

Es waren äußerst bittere fünf Minuten für den LASK, der sich allerdings nicht kamplos ergeben hatte und weiterhin emsig nach vorne preschte. In der 70. Minute gelangt der Ball etwas glücklich vor die Füße von Joao Klauss, der völlig freistehend aus elf Metern zum Schuss kam. Der misslang dem Brasilianer allerdings, sodass Ribeiro den Ball sicher aufnehmen konnte. Neun Minuten später feuerte Goiginger einen weiteren Schuss auf das Tor der Lissaboner ab, doch Ribeiro reagierte erneut äußerst stark (79.). In der 91. Minute verfehlte ein Schuss von James Holland das Gehäuse der Portugiesen erneut knapp. Letztlich mussten sich die Linzer trotz 22 Torschüssen knapp geschlagen geben. 

Europa League, 2. Spieltag, Gruppe D

Sporting Lissabon - LASK 2:1 (0:1)

Estádio José Alvalade, Lissabon; SR Durieux 

Zum Live-Ticker Sporting Lissabon gegen LASK

Tore: Luiz Phellype (58.), Bruno Fernandes (63.) bzw. Raguz (16.)

Sporting Lissabon: Ribeiro - Coates, Luis Neto (46./Vietto), Mathieu - Doumbia, Miguel Luis, Wendel (58./Eduardo Henrique), Bruno Fernandes, Acuna (73./Borja) - Bolasie, Luiz Phellype 

LASK: Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic - Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann (73./Renner) - Goiginger, Raguz (55./Joao Klauss), Frieser (80./T. Sabitzer)

Gelbe Karten: Acuna (45.), Luiz Phellype (71.), Bruno Fernandes (79.) bzw. Ranftl (45.), Wiesinger (58.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth