Der LASK hat in der 10. Runde der Tipico Bundesliga seine Siegesserie in der Fremde fortgesetzt und den sechsten Auswärtssieg in dieser Bundesliga-Saison gefeiert. Die Linzer Athletiker drehten gegen den TSV Hartberg einen 0:1-Rückstand in einen knappen 2:1-Erfolg. Tomas Ostrak brachte den TSV gegen eine überlegene LASK-Elf, die in der ersten Halbzeit nur an der eigenen Chancenverwertung gescheitert ist, in der 55. Minuten in Führung. Österreichs Vizemeister kämpfte sich jedoch stark zurück und feierte nach Treffern von Reinhold Ranftl und Peter Michorl den insgesamt siebenten Saisonsieg. 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

Luckeneder kehrt bei Hartberg zurück - Pogatetz ersetzt Filipovic 

Hartberg-Coach Markus Schopp nahm gegenüber dem 3:3-Remis gegen Rapid vier personelle Umstellungen vor. Der zuletzt gesperrte Felix Luckeneder kehrte zurück in die Innenverteidigung. "Es ist ein besonderes Spiel aufgrund meiner Vergangenheit", so die LASK-Leihe im Gespräch mit Ligaportal vor dem Spiel gegen die Athletiker. Andreas Lienhart, der sich beim 2:7 gegen Salzburg verletzt hatte, kehrte ebenfalls zurück in die Startelf der Oststeirer. Außerdem rotierten Tomas Ostrak und Dario Tadic für Jürgen Heil und Sandro Gotal in die Anfangsformation der Steirer. 

Beim LASK gab es im Vergleich zur knappen Niederlage in der Europa League gegen Sporting Lissabon nur eine Änderung in der Startelf. Emanuel Pogatetz spielte anstelle von Petar Filipovic in der Dreierabwehrkette des amtierenden Vizemeisters. Marko Raguz, der in Lissabon eine bärenstarke Leistung abgeliefert und den Treffer zum 0:1 erzielt hatte, bekam an vorderster Front erneut den Vorzug gegenüber Joao Klauss. 

Dominante Linzer machen sich das Leben selbst schwer 

Die sonntägliche Mittagspartie in der Hartberger Profertil-Arena ließ sich gleich gut an: Nach nicht einmal 30 Sekunden tankte sich Jodel Dossou gewohnt flott in den Strafraum der Linzer, konnte aber noch rechtzeitig von Emanuel Pogatetz gestört werden. Praktisch im Gegenzug konterten die Gäste aus Oberösterreich über Thomas Goiginger, dessen Flanke Richtung zweite Stange von Tomas Ostrak und Hartberg-Goalie Swete bereinigt werden konnte (1.). Es entwickelte sich ein attraktives Bundesliga-Spiel mit zahlreichen Torchancen vor allem aufseiten der Linzer: Thomas Goiginger, der auffälligste LASK-Akteur in der Anfangsphase scheitere zunächst mit einem zu zentralen Schuss an Swete (8.), ehe er eine Minute später plötzlich völlig alleine auf den Hartberg-Goalie zulief, der jedoch blitzschnell reagierte und Goiginger noch entscheidend stören konnte (9.).

Kurz zuvor hatte Hartbergs Nimaga Glück, dass er für ein überhartes Einsteigen gegen Frieser nur Gelb gesehen hatte. Die drückend überlegenen Linzer erarbeiteten sich eine Chance nach der anderen, machten sich das Leben jedoch selbst schwer. So zu sehen auch in der 14. Minute, nachdem Referee Walter Altmann nach einem Trikotzupfer von Lienhart gegen Raguz zu Recht auf Elfmeter entschieden hatte. Thomas Goiginger probierte es mit einem Flachschuss aufs linke Eck, doch Swete tauchte ab und hielt den Strafstoß stark.

Nachdem man in der ersten Viertelstunde den klassischen Einbahnstraßenfußball gesehen hatte, konnten die Hausherren in weiterer Folge das Spiel zumindest etwas offener gestalten. Die Hartberger gewannen nun deutlich mehr Zweikämpfe als in der Anfangsphase und schafften es auch, die Linzer Angriffe früher als zu Beginn des Spiels zu unterbinden. Die Gäste blieben jedoch die dominante Mannschaft, fanden in der 34. Minute eine weitere gute Torchance vor: Nach einer feinen Kombination zwischen Frieser und Raguz gelangte der Ball zu Goiginger, der es mit einem Lupfer über Swete probierte. Sein Versuch landete allerdings nicht im, sondern über dem Tor der Steirer. Im Großen und Ganzen erinnerte die erste Halbzeit stark an jene gegen Sporting Lissabon. Auch gegen die Portugiesen waren die Athletiker haushoch überlegen, scheiterten allerdings an der eigenen Chancenverwertung. 

LASK dreht binnen vier Minuten das Spiel

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Zwar hatte der LASK das Spielgeschehen auch in der zweiten Halbzeit im Griff, die klareren Torchancen fanden nun aber die Hartberger vor. Zunächst rauschte eine wuchtige Direktabnahme von Klem nur haarscharf am rechten Kreuzeck vorbei (53.), ehe die Oststeirer zwei Minuten später in Führung gingen. Bakary Nimaga setzte sich wuchtig - womöglich zu wuchtig - gegen Wiesinger und Ranftl durch, leitete das Leder weiter zu Klem, dessen Querpass an der Strafraumgrenze entlang von Tadic geschickt durchgelassen wurde. Schließlich landete das Spielgerät beim völlig blanken Tomas Ostrak, der LASK-Goalie Schlager mit seinem Schuss ins kurze Eck keine Abwehrchance ließ - 1:0 (55.).

Valerien Ismael reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte Samuel Tetteh und Joao Klauss für Thomas Goiginger und Marko Raguz ins Spiel. Und der eingewechselte Tetteh war am hochverdienten Ausgleichstreffer der Gäste aus Linz gleich beteiligt. Der Ghanaer ließ mit einem Heber Huber aussteigen und brachte den Ball Richtung zweite Stange, wo Reinhold Ranftl im Rückraum direkt abzog und das Leder sehenswert per Volley im rechten oberen Eck versenkte - 1:1 (65.).

Vier Minuten später schlugen die Linzer erneut zu und drehten damit die Partie: Der starke Ranftl tankte sich auf der rechten Seite nach vorne und brachten den Ball ins Zentrum, wo Luckeneder den Ball nicht entscheidend klären konnte und unfreiwillig Peter Michorl bediente. Der LASK-Spielmacher zog aus rund 14 Metern mit seinem starken linken Fuß ab und versenkte die Kugel via Lattenpendler im Tor - 1:2 (69.). Die Gäste agierten nach dem Führungstreffer souverän, spielten ihre hohe Qualität aus, agierten sehr clever und brachten den verdienten Sieg über die Zeit. 

Stimmen zum Spiel

Markus Schopp, Trainer TSV Prolactal Hartberg, über das Spiel: „Großes Kompliment an den LASK. Wir hatten vor allem in den ersten 20 Minuten massive Probleme. Wir wollten mutig sein, haben versucht den Gegner hoch anzulaufen. Wie sie unsere Balleroberungen in ihrem Umschaltspiel verwendet haben, das war teilweise beeindruckend. (...) Ich glaube, dass wir mit dem 1:0 gut im Spiel waren, aber am Ende sieht man, dass der LASK noch etwas zuschalten konnte. Der LASK ist ganz einfach eine richtig gute Mannschaft. (...) Er hat einfach unglaubliche Waffen – auch auf der Bank – und hat ganz einfach zwei Möglichkeiten genutzt. Wir hatten nicht mehr die Überzeugung noch einmal ins Spiel zurückzukommen. (...) Ich bin der Meinung, dass wir heute gegen eine unglaublich gute Mannschaft gespielt haben und ein gutes Spiel gemacht haben. Wir haben uns dafür aber nicht belohnt.“

Valerien Ismael, Trainer LASK, über das Spiel: „Wie erwartet war Hartberg ein schwerer Gegner. Sie machen das richtig gut. Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird. Aber Kompliment an meine Jungs. Das ist unfassbar, das ist unfassbar was die machen. Nach dem Lissabon-Spiel kommst du da her, du kommst super ins Spiel rein, vergibst wieder eine Torchance nach der anderen, verschießt einen Elfmeter, dann liegst du zurück und dann kommst du zurück in dieses Spiel. Also ich liebe diese Jungs. Es macht wirklich Spaß mit diesen Jungs zu arbeiten. Das sind Mentalitätsmonster. Ein Beispiel ist Peter Michorl. Er hätte rausgehen können. Ich hatte in meiner Karriere viele Spieler, die nach so einem internationalen Spiel rausgegangen wären. Er hat gesagt: Nein, er macht weiter.“

Reinhold Ranftl, LASK, über das Spiel und seinen Treffer: „Es ist schön, dass ich getroffen haben – bei meinem Ex-Verein noch dazu. Wenn wir in den ersten 25 Minuten drei Tore machen, können sich die Hartberger nicht beschweren. Wir kriegen dann das 0:1, danach wird’s natürlich schwer. Mein Treffer war dann spielentscheidend, denn es war dann einfacher. Wir haben mehr Räume gekriegt und das zweite Tor gemacht.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 10. Runde

TSV Prolactal Hartberg - LASK 1:2 (0:0)

Profertil-Arena, Hartberg; 2.842 Zuschauer; SR Altmann 

Zum Live-Ticker Hartberg gegen LASK

Tore: Ostrak (56.) bzw. Ranftl (65.), Michorl (69.)

Hartberg: Swete - Lienhart, Huber, Luckeneder, Klem - Nimaga - Ostrak (69./Ried), Cancola (82./Gotal), Rep, Dossou (55./Heil) - Tadic

LASK: A. Schlager - Wiesinger, Trauner, Pogatetz - Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann - Goiginger (61./Tetteh), Raguz (61./Joao Klauss), Frieser (82./T. Sabitzer)

Gelbe Karten: Nimaga (5.), Lienhart (13.), Heil (84.) bzw. A. Schlager (56.), Wiesinger (67.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth