Admira Wacker feierte in der 11. Runde der Tipico Bundesliga einen souveränen 4:1-Auswärtssieg gegen Lieblingsgegner SCR Altach. Bereits zur Halbzeit lagen die Niederösterreicher dank einer inferioren Abwehrleistung der Hausherren mit 3:0 in Front. Sinan Bakis schnürte in der ersten Halbzeit einen Doppelpack. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel verkürzten die Altacher durch einen von Berisha verwandelten Elfmeter auf 1:3, ehe Jimmy Hoffer in der 83. Minute mit seinem ersten Tor nach seiner Rückkehr in die Bundesliga den 4:1-Endstand fixierte. Die Admira verlässt mit dem zweiten Saisonsieg den letzten Tabellenplatz, gibt die Rote Laterne an den SKN St. Pölten ab und schiebt sich sogar an Altach vorbei auf Platz 10. 

Sidney Sam feierte bei der klaren Heimniederlage gegen Admira sein Debüt. Foto: SCR Altach

Altach-Debüt für Sidney Sam 

Altach-Trainer Alex Pastoor stellte seine Mannschaft gegenüber der 0:6-Pleite vor zwei Wochen gegen Salzburg auf vier Positionen um. Die zuletzt rotgesperrten Martin Kobras und Matthias Maak rückten auf ihre angestammten Positionen retour. Außerdem standen Samuel Oum Gouet und Neuzugang Sidney Sam (Altach-Debüt) in der Anfangsformation der Vorarlberger. "Er ist ein kreativer Spieler, ist sehr gut im Eins gegen Eins und Zwei gegen Eins. Er will Tore schießen und vorlegen", so Alex Pastoor gegenüber Sky vor dem Match. Reuf Durakovic, Lars Nussbaumer, Manfred Fischer und Emanuel Schreiner mussten heute vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. 

„Never change a winning team“ dachte sich Admira-Trainer Klaus Schmidt, der dieselbe Startelf aufgeboten hatte wie beim ersten Saisonsieg vor zwei Wochen gegen WSG Tirol. "Es wäre nicht klug gewesen, das Rad neu zu erfinden. Es war nicht notwendig, etwas zu verändern", so der Admira-Trainer vor der Partie. 

Effiziente Admira beschert inferioren Altachern eine kalte Dusche

Die Gäste aus Niederösterreich erwischten einen Start nach Maß und gingen nach elf Minuten in Führung. Morten Hjulmand konnte ungehindert durch das Mittelfeld marschieren, wurde nicht einmal annähernd von der Altacher Defensive attackiert. Der Däne nutzte diesen Umstand, zog aus 25 Metern wuchtig ab und versenkte das Leder im Tor der Vorarlberger - 0:1 (11.). Es war Hjulmands erstes Tor im Admira-Dress.

Die Altacher fanden in weiterer Folge zwar etwas besser ins Spiel, doch die Tore erzielte heute die Admira: Nach einem Fehler der Hausherren im Spielaufbau landete ein hoher Ball bei Sinan Bakis, der sich im Zweikampf gegen Philipp Schmiedl viel zu einfach durchsetzen konnte und mit einem überlegten Schuss ins lange Eck auf 0:2 stellte (21.).

Die Mannen von Klaus Schmidt präsentierten sich extrem effizient und schlugen unmittelbar mit dem Pausenpfiff zum dritten Mal zu: Sinan Bakis konnte sich einmal mehr viel zu leicht durchsetzen - diesmal gegen Maak. Was dann folgte, war absolute Spitzenklasse. Der Deutsch-Türke fasste sich aus gut 30 Metern ein Herz, zog ab und schoss das Leder gekonnt mit dem Außenrist über Kobras hinweg genau unter die Latte - Marke Traumtor der Jahres - 0:3 (45.+3). 

Altach schöpft kurz Hoffnung, die der eingewechselte Hoffer in der Schlussphase begräbt 

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel gab es allerdings Strafstoß für den SCR Altach, nachdem Aiwu Berisha im Strafraum gehalten und umgerissen hatte. Der Gefoulte übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän mit einem Flachschuss ins rechte Eck - 1:3 (48.). Die Gäste aus Niederösterreich konzentrierten sich auch in weiterer Folge auf das Verteidigen und lauerten auf Kontersituationen.

Manfred Fischer fand in der 59. Minute eine gute Chance vor, traf jedoch nur das Außennetz. In der 69. Minute hatten die Admiraner den Torschrei bereits auf den Lippen, doch Martin Kobras konnte einen stark angetragenen Freistoß von Pusch Richtung Kreuzeck entschärfen. In der Schlussphase kam jedoch der große Aufritt von Jimmy Hoffer, der unmittelbar nach seiner Einwechslung an Kobras scheiterte (79.), ehe der Rückkehrer in die Bundesliga nach einer feinen Vorlage von Menig den zum 1:4-Endstand traf. Der 32-jährige Stürmer schob den Ball wie zu seinen besten Zeiten durch die Beine von Maak und an Kobras vorbei ins Tor (83.). 

Stimmen zum Spiel

Alexander Pastoor, Trainer Cashpoint SCR Altach: „Wenn man so spielt und sich so verhält - dann verdient man so eine Niederlage. Man kann schlecht spielen, man kann Fehler machen. Aber was ich hasse, ist Hosenscheißer-Fußball. Wenn man Angst vor Fehlern hat, dann fehlt auch die Qualität und dann kommt so eine Niederlage heraus.“

Klaus Schmidt, Trainer FC Flyeralarm Admira: „In der Länderspielpause hat sich von Tag zu Tag etwas aufgebaut und dann hat man einfach gemerkt, dass die Mannschaft bereit ist. Bereit ist, für den nächsten Schritt. Es ist heute natürlich auch alles aufgegangen. Nach dem 3:1 sind wir nicht in alte Fahrwasser gekommen, die Mannschaft hat gut reagiert und sie haben dann wenig zugelassen. Somit ein verdienter und cooler Sieg.“

Erwin Hoffer, FC Flyeralarm Admira, nach dem Spiel über seinen Treffer: „Ich war 10 Jahre im Ausland. Es ist eine sehr, sehr lange Zeit, aber umso mehr freut es mich, dass ich heute getroffen habe.“ 

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 11. Runde

Cashpoint SCR Altach - FC Flyeralarm Admira 1:4 (0:3)

Cashpoint-Arena; 3.758 Zuschauer; SR Spurny

Zum Live-Ticker Altach gegen Admira

Tore: Berisha (48./Elfmeter) bzw. Hjulmand (11.), Bakis (21., 45.+3), Hoffer (83.)

Altach: Kobras - Thurnwald, Schmiedl, Maak, Karic - Sam (68./Gschweidl), Oum Gouet (46./Anderson), Zwischenbrugger, Gebauer (34./Fischer) - Tartarotti - Berisha

Admira: Leitner - Menig, Schösswendter, Aiwu, Lukacevic - Lackner - Maier (76./Kadlec), Kerschbaum, Hjulmand, Pusch (88./Saracevic) - Bakis (79./Hoffer)

Gelbe Karten: Schmiedl (71.) bzw. Hjulmand (23.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth