Der SKN St. Pölten steht nach einem 1:0-Sieg über Zweitligist SV Guntamatic Ried im Viertelfinale des UNIQA ÖFB Cups. Nach einer torlosen ersten Halbzeit, in der die St. Pöltner über weite Strecken die überlegene Mannschaft waren und zahlreiche Top-Chancen vorfanden, hatten die Hausherren auch in den zweiten 45 Minuten Probleme, den Ball im Tor unterzubringen. Letztendlich war es Rückkehrer Kwang-Ryong Pak, der den SKN in der 84. Minute erlöste und den Bundesligist ins Viertelfinale köpfelte.

Harter Cup-Fight: Beide Mannschaften schenkten einander nichts. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Ried schont einige Stammkräfte 

St. Pölten-Coach Alexander Schmidt baute seine Startelf gegenüber der 0:4-Heimpleite gegen Sturm Graz auf drei Positionen um. Sandro Ingolitsch, Ahmet Muhamedbegovic und Michael Ambichl spielten anstelle von Luan, Robert Ljubicic und Danijel Petrovic von Beginn an. 

Bei den Gästen aus Ried gab es im Vergleich zum jüngsten Zweitligaspiel gegen Wacker Innsbruck fünf personelle Änderungen. Bojan Lugonja, Arne Ammerer, Jorge Sanchez, Valentin Grubeck und Ivan Kovacec rotierten heute für Reuben Acquah, Balakiyem Takougnadi, Stefan Nutz, Marco Grüll und Jefte Betancor in die Anfangsformation der Innviertler. 

Dominanter Beginn der Hausherren - Ried kämpft sich in die Partie  

St. Pölten war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht und fand auch die ersten Torchancen des Spiels vor: Dominik Hofbauer bekam gleich zweimal nach einer Standardsituation von einem Rieder den Ball serviert und schloss aus dem Rückraum ab, doch gleich beide Male konnte Rieds Constantin Reiner am langen Eck auf der Linie klären (6., 7.). Der Bundesligist hatte das Spielgeschehen ganz klar im Griff und hätte nach einer Viertelstunde bereits in Führung liegen können: Nachdem Hofbauer relativ unbedrängt per Kopf an Kreidl gescheitert war (13.), setzte Pak einen Kopfball nach Hofbauer-Flanke knapp am Tor vorbei (15.).

Und das muntere Chancenvernebeln fand auch in der Folge seine Fortsetzung: Zunächst scheiterten Muhamedbegovic per Kopf und Luxbacher aus der Drehung, ehe sich plötzlich eine Mega-Doppelchance für die bis dahin harmlosen Gäste aus dem Innviertel eröffnete. Nach einem Schnitzer in der SKN-Abwehr war Kovacec auf und davon, lupfte das Leder jedoch haarscharf am langen Eck vorbei (24.). Keine Minute später hatte Wiessmeier bereits zum Schuss angesetzt, doch Hofbauer kam ihm zuvor und beförderte den Ball haarscharf neben das eigene Tor (25.).

Mittlerweile konnte der aktuelle Tabellenzweite der 2. Liga das Spiel völlig offen gestalten, war phasenweise sogar die besser Mannschaft. In der 34. Minute setzte sich Arne Ammerer energisch an der Strafraumgrenze durch und probierte es mit einem Schuss aus gut 20 Metern, der knapp rechts drüber zischte. Auf der anderen setzte Pak einen Kopfball an der zweiten Stange über den Kasten der Rieder (37.). Gegen Ende der ersten Halbzeit konnten die Wölfe das Spiel jedoch wieder stabilisieren und fanden beinahe eine Top-Chance vor, doch Husein Balic wurde wegen Abseits zu Recht zurückgepfiffen (43.). Folgerichtig ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen. 

Ried-Keeper Kreidl hatte heute alle Hände/Fäuste voll zu tun. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Pak erlöst St. Pölten spät

Auch die zweite Hälfte ließ sich durchaus gut an: Zunächst hatte Canillas nach einer hohen Hereingabe den Führungstreffer auf dem Kopf, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Christop Riegler, der glänzend reagierte (47.). Wenig später probierte es Husein Balic mit einem Freistoß aus der Distanz, doch Kreidl war auf seinem Posten und parierte den Ball (50.).

So langsam aber sicher übernahmen die Niederösterreicher erneut das Kommando und hatten in der 65. Minute eine Riesengelegenheit auf die Führung: Husein Balic war auf der rechten Seite auf und davon und bediente Kwang-Ryong Pak, der völlig freistehend an der zweiten Stange am halbverwaisten Tor vorbei schoss. Es folgte ein Powerplay der Hausherren, die dem ersten Treffer der Partie nun sehr nahe kamen. Letztlich fehlte es den in der Bundesliga leidgeprüften St. Pöltnern jedoch sichtlich am fehlenden Selbstvertrauen, den mittlerweile tiefstehenden Gästen aus Oberösterreich große Probleme zu bereiten. Und vor allem an der katastrophalen Chancenauswertung mangelte es am heutigen Cup-Abend. Nach einer traumhaften Kombination über mehrere Stationen legte Balic quer auf Pak, der hauchzart am Ball vorbeirutschte (74.).

Dann wurde es kurios in der NV-Arena: Ingolitsch rauschte alleine Richtung Tor und gab zur Mitte, wo Luxbacher den Ball nach einem Kuddelmuddel im Strafraum nicht an der Rieder Menschenmauer vorbei ins Tor brachte (75.). In der 84. Minute wurde der SKN dann erlöst: Eine perfekt getimte Flanke von Ahmet Muhamedbegovic landete bei Kwang-Ryong Pak, der den Kopfball perfekt setzte und die Niederösterreicher spät, aber doch jubeln ließ. 

Später Siegtreffer: Goldtorschütze Pak wird von seinen Kollegen geherzt. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Stimmen zum Spiel

UNIQA ÖFB Cup, Achtelfinale

SKN St. Pölten - SV Guntamatic Ried 1:0 (0:0)

NV-Arena, St. Pölten; 2.069 Zuschauer; SR Heiss

Zum Live-Ticker St. Pölten gegen Ried

Tore: Pak (84.)

St. Pölten: Riegler - Meisl, Drescher, Muhamedbegovic - Ingolitsch, Luxbacher (89./Messerer), Ambichl, Hofbauer (56./R. Ljubicic), Davies - Pak, Balic (76./Gartler)

Ried: Kreidl - Lugonja, Reiner, Reifeltshammer, Kerhe - Ammerer, Ziegl - Grubeck, Wiessmeier (76./Nutz), Canillas (62./Grüll) - Kovacec (70./Acquah) 

Gelbe Karten: Ambichl (62.) bzw. Reifeltshammer (61.), Grubeck (77.)

 

Aus St. Pölten

Daniel Ringsmuth