Wenige Tage nach dem fulminanten 4:1-Triumph über PSV Eindhoven in der Europa League hat der LASK seinen beeindruckenden Erfolgslauf auch in der Tipico Bundesliga fortgesetzt. Die Athletiker feierten in der heimischen Raiffeisen-Arena einen knappen 1:0-Sieg gegen den Tabellenletzten FC Flyeralarm Admira. Den spielentscheidenden Treffer erzielte Thomas Goiginger in der 30. Minute. Die Oberösterreicher sind damit seit mittlerweile acht Ligapartien ungeschlagen und bejubelten heute den sechsten Ligasieg en suite. 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

Valerien Ismael verzichtet auf großartige Rotation

LASK-Coach Valerien Ismael nahm gegenüber dem famosen 4:1-Triumph gegen PSV unter der Woche zwei personelle Umstellungen vor. Philipp Wiesinger, der im Spiel gegen die Niederländer einen Schlag abbekommen hatte, leicht angeschlagen nicht im Kader. Für ihn rückte Rene Renner in die Mannschaft, der jedoch auf seiner angestammten Position links im Mittelfeld agierte. Reinhold Ranftl rückte zurück in die Dreierabwehrkette, Marvin Potzmann spielte rechts im Mittelfeld. Außerdem rotierte Joao Klauss für Marko Raguz in die Startformation der Hausherren. 

Bei den Gästen aus der Südstadt gab es im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Hartberg nur eine Änderung. Muhammed-Cham Saracevic begann anstelle von Marcus Maier am rechten Flügel. 

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Einbahnstraßenfußball in der Raiffeisen-Arena 

Die taktische Vorgabe von Gästecoach Klaus Schmidt war bereits in der absoluten Anfangsphase gut zu erkennen: Die Admira stand von der ersten Minute an sehr tief und war darum bemüht, die Offensivpower der Athletiker möglichst nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Die erste Torchance gehörte dennoch dem Vizemeister. Der weit aufgerückte Gernot Trauner brachte das Leder mit einem intelligenten hohen Ball in die Gefahrenzone, wo Dominik Frieser aus der Drehung klar drüber schoss (10.).

Es blieb auch in weiterer Folge ein Spiel Richtung ein Tor - Einbahnstraßenfußball, wenn man so will. Die Gäste aus Niederösterreich schafften es jedoch, die geballte Offensivkraft der Linzer einzudämmen und standen in der Defensive sattelfest. Demnach musste eine Standardsituation für Abhilfe schaffen: Goiginger feuerte nach einem Freistoßtrick aus gut 25 Metern Richtung rechtes unteres Eck, doch Leitner tauchte stark ab und verhinderte den Rückstand (28.).

Nachdem Peter Michorl nur wenig später das linke Kreuzeck haarscharf verfehlt hatte, gingen die Athletiker nach einer halben Stunde verdient in Führung: Dominik Frieser leitete das Spielgerät mit viel Übersicht weiter in den Lauf von Goiginger, der sich den Ball geschickt in den Strafraum mitnahm und mit einem strammen Schuss ins lange Eck vollendete - 1:0 (30.). Für den gebürtigen Salzburger war es das fünfte Bundesliga-Tor in dieser Saison. Mit diesem Zwischenstand ging es auch die Halbzeitpause. 

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Mutige Admira bringt den LASK phasenweise ins Wanken 

Die Gäste kehrten durchaus mutig aus der Kabine zurück auf das Spielfeld der Raiffeisen-Arena. Den ersten Abschluss in Halbzeit zwei fanden ebenfalls die Niederösterreicher vor: Saracevic schickte mit einem starken Lochpass Sinan Bakis auf die Reise, dessen Schuss aus gut elf Metern Alexander Schlager vor keine größeren Probleme stellte (47.). Der Admira gelang es in der zweiten Halbzeit, die Partie offener zu gestalten, nachdem die erste Halbzeit ganz klar von den Linzern dominiert worden war.

In der 57. Minute probierte es Kolja Pusch mit einem Freistoß aus gut 25 Metern, setzte diesen aber knapp drüber. Kurz darauf hatte Bakis nach Saracevic-Vorlage den 1:1-Ausgleich auf dem Fuß, schoss aus rund zehn Metern jedoch deutlich drüber (60.). Dem LASK waren die Europacup und Cup-Strapazen der letzten Wochen sichtlich anzumerken. Diesen Umstand versuchten die Gäste zu nutzen: Nach einer Parade von Schlager zur Seite wurde es brenzlig, doch die Hereingabe von Saracevic konnte kein Admiraner entscheidend verarbeiten (69.).

Die Admiraner witterten ihre Chance, was LASK-Trainer Valerien Ismael ganz und gar nicht gefiel. Der Franzose echauffierte sich zunächst zu heftig, was Referee Weinberger mit einer gelben Karte ahndete. Für den hämischen Applaus in Richtung Schiedsrichter kassierte der LASK-Coach Gelb-Rot und musste die Schlussminuten von der Tribüne aus verfolgen. Letztendlich brachten die Hausherren den Vorsprung jedoch über die Zeit und bejubelten den sechsten Ligasieg en suite. 

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Stimmen zum Spiel

Peter Michorl, LASK, gegenüber Ligaportal: "Es ist nicht leicht, wenn du am Donnerstag ein Feuerwerk ablieferst und dann kommt die Admira her. In der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht, viele Chancen herausgespielt. Da hätten wir höher führen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir unbewusst drei Gänge zurückgeschaltet, weil wir gesehen haben, dass es doch relativ einfach geht. Die Admira hat dann höher attackiert und hat es nicht schlecht gemacht. Hätten wir das Tempo hochgehalten, wäre es nicht so einfach für die Admira geworden. Aber Spitzenmannschaften gewinnen auch solche Spiele mit eins zu null - das haben wir heute gemacht. 

Andreas Leitner, Admira, zu Ligaportal: "In der ersten Halbzeit waren wir nur in der eigenen Hälfte und haben verteidigt - das haben wir aber gut gemacht. Es war uns klar, wenn wir hierher fahren, dass wir kein Offensivfeuerwerk abfackeln werden. In der zweiten Halbzeit haben wir uns in der Offensive mehr getraut - das hat ein anderes Bild geliefert. Wir haben die ein oder andere Chance gehabt, aber leider waren wir nicht kaltschnäuzig genug. Auf diese Leistung können wir aber aufbauen."

Thomas Goiginger, LASK, gegenüber Ligaportal: "Ich bin einfach froh, dass wir den Sieg eingefahren haben. Wir haben sehr gute Leistungen seit der letzten Länderspielpause gebracht. Heute war es spielerisch in der zweiten Halbzeit vielleicht nicht das Beste, aber in der ersten Halbzeit war es trotzdem sehr, sehr gut. Wir können einfach stolz sein, dass wir immer Moral zeigen und immer wieder Vollgas geben. Darum bin ich sehr, sehr stolz."

Christoph Schösswendter, Admira, im Gespräch mit Ligaportal: "Ich glaube, es waren zwei ganz unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten haben wir mit Mann und Maus verteidigt, sind sehr tief gestanden und haben es geschafft, dass wir die ganz großen Chancen nicht entstehen lassen. In der zweiten haben wir das Herz in die Hand genommen und sind mutiger aufgetreten - wir haben 10 bis 20 Meter höher attackiert. Man hat gesehen, dass der LASK damit Probleme gehabt hat -  womöglich auch aufgrund der Belastungen der letzten Wochen. Ich finde es schade, wir hätten uns mit den drei bis vier Chancen mit einem Punkt belohnen können."

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 14. Runde

LASK - FC Flyeralarm Admira 1:0 (1:0)

Raiffeisen-Arena; 5.410 Zuschauer; SR Weinberger

Zum Live-Ticker LASK gegen Admira Wacker

Tore: Goiginger (30.)

Gelb-Rot: Ismael (84./LASK-Coach)

LASK: A. Schlager - Ranftl, Trauner, Filipovic - Potzmann, Holland, Michorl, Renner - Goiginger (90./T. Sabitzer), Joao Klauss (83./Tetteh), Frieser (64./Raguz)

Admira: Leitner - Menig, Schösswendter, Aiwu, Lukacevic - Hjulmand, Lackner - Saracevic (79./Paintsil), Kerschbaum, Pusch (83./Starkl) - Bakis (78./Cmiljanic)

Gelbe Karten: Renner (63.) bzw. Menig (16.), Aiwu (26.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth