Der FC Salzburg hat mit einem klaren 4:1-Auswärtssieg gegen den KRC Genk am fünften Spieltag der Champions-League-Gruppenphase die Aufstiegschance ins Achtelfinale der Königsklasse gewahrt. Aufgrund des 1:1-Unentschiedens zwischen Liverpool und Napoli im Parallelspiel bekommen die Salzburger Bullen am 10. Dezember ein Endspiel gegen den englischen Meister und CL-Titelverteidiger FC Liverpool. Fest steht, dass die Bullen zumindest die Teilnahme am Sechzehntelfinale der Europa League fix in der Tasche haben, nachdem sie von Genk nicht mehr vom dritten Platz verdrängt werden können. 

Foto: GEPA/Red Bull Media

Salzburg zunächst ohne Stürmer-Star Haaland 

Genk-Coach Hannes Wolf entschied sich heute für ein 3-4-3-System. Gegenüber dem Hinspiel, wo noch Felice Mazzu auf der Trainerbank Platz genommen hatte, gab es drei personelle Änderungen. Bryan Heynen fällt wegen eines Kreuzbandrisses lange aus. Jere Uronen und Dieumerci Ndongala standen heute nicht im Kader des belgischen Meisters. Dafür rotierten Carlos Cuesta, Casper de Norre und Joseph Paintsil in die Startelf des KRC Genk. 

Salzburg-Coach Jesse Marsch hingegen nahm im Vergleich zum ersten Gruppenduell gegen die Belgier vier Umstellungen vor. Carlos Coronel ersetzte im Tor Cican Stankovic, der sich im Heimspiel gegen Neapel verletzt hatte, sich jedoch bereits wieder im Training befindet. Jerome Onguene verteidigte anstelle von Andre Ramalho, der wie schon in Liverpool auf der Bank Platz nehmen musste. Antoine Bernede, der bereits seit längerer Zeit verletzt ausfällt wurde durch Enock Mwepu ersetzt. Und Erling Haaland? Für den Stürmer-Star, der in dieser Champions-League-Saison bereits sieben Treffer erzielen konnte, kam ein Startelf-Einsatz nach seiner Knieverletzung etwas zu früh. Er wurde durch Patson Daka ersetzt. 

Foto: GEPA/Red Bull Media

Später Doppelschlag lässt Salzburg jubeln 

Die Gäste aus Salzburg starteten giftig und fanden bereits 80 Sekunden nach Spielbeginn die ersten Torchance vor: Daka verlängerte eine Junuzovic-Hereingabe per Kopf zu Onguene, der aus gut 15 Metern wuchtig abzog, jedoch an Genk-Keeper Coucke scheiterte (2.). Die Salzburger spielten gewohnt schnell, zielstrebig in die Spitze und bereiteten damit den Hausherren einige Probleme. Doch auch die Belgier agierten mutig, gingen ohne Rücksicht auf Verluste in die Zweikämpfe und sorgten dafür, dass sich die Anfangsphase durchaus ausgeglichen gestaltete. In der 20. Minute hatten die Bullen den Torschrei bereits auf den Lippen, nachdem Minamino das Leder scharf in den Strafraum gebracht hatte, wo Minamino haarscharf an selbigem vorbeigerauscht war.

Die Partie gestaltete sich auch in weiterer Folge intensiv mit vielen Zweikämpfen, doch die ganz großen Torchancen blieben in der ersten halben Stunde aus, was vor allem auch daran lag, dass die Mannen von Hannes Wolf die Mitte geschickt zumachten und somit wenig zuließen. In der 35. Minute leisteten sich die Belgier jedoch einen ordentlichen Aussetzer, den die Salzburger aber nicht zu bestrafen wussten: Hwang legte ein hohes Junuzovic-Zuspiel per Fersler auf Daka ab, der den Ball völlig freistehend aus gut sieben Metern kläglich über das Tor jagte - ein Sitzer (35.). Drei Minuten später fanden die Gastgeber ihre größte Chance der ersten Halbzeit vor: De Norre brachte mit einem feinen Pass Samatta in Position, der Salzburg-Keeper Coronel mit einem Schuss aus elf Metern zu einer Glanztat zwang (38.).

Unmittelbar vor der Pause schlug Österreichs Serienmeister allerdings doppelt zu: Zunächst stellte Patson Daka nach einer zu kurzen Abwehr von Genk-Keeper Coucke aus kurzer Distanz souverän auf 0:1 (43.), ehe Takumi Minamino nur zwei Minuten später ein Mwepu-Zuspiel aufnahm und den Ball aus halbrechter Position im Strafraum souverän im langen Eck versenkte - 0:2 (45.). Was für ein gelungener Abschluss dieser starken ersten Halbzeit aus Sicht der Salzburger. 

Foto: GEPA/Red Bull Media

Salzburg lässt gegen Genk nichts anbrennen - Haaland erzielt achtes CL-Tor 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der Luminus-Arena in Genk. Doch die Salzburger wirkten unmittelbar nach Wiederbeginn nervös und bekamen in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit keinen Zugriff auf das Spiel. Es dauerte gute fünf Minuten, ehe die Bullen das Spiel beruhigen und den Druck der Belgier etwas herausnehmen konnten. In der 62. Minute brachte Jesse Marsch Top-Torschütze Erling Braut Haaland für Patson Daka ins Spiel. Eine Minute später hatten die Gäste aus der Mozartstadt allerdings Glück, nachdem ein Kopfball von Genk-Captain Dewaest an die Stange geprallt war (63.). Auf der anderen Seite klärte Cuesta in höchster Not bei einem Kopfball von Minamino (65.).

Kurz darauf gelang den Gäste aus Salzburg aber die Entscheidung: Minamino schickte mit einem Steilpass Haaland auf die Reise, der das Leder umgehend zur Mitte brachte, wo Hwang aus kürzester Distanz nur mehr abstauben musste - 0:3 (69.). In der 75. Minute erzielte Erling Haaland den vermeintlichen Treffer zum 0:4, doch das Referee-Team rund um Hauptschiri Gestranius erkannte den Treffer wohl wegen eines Foulspiels von Hwang nicht an. 10 Minuten später kamen die Belgier doch noch einmal heran: Coronel konnte einen Distanzschuss von Bongonda nicht sichern und wehrte den Ball nach vorne ab, wo Samatta angerauscht kam und die Kugel über die Linie drückte - 1:3 (85.). Zwei Minuten später stellte Salzburg-Star Erling Haaland den alten Vorsprung wieder her: Der 19-Jährige verwertete ein Zuspiel von Mwepu eiskalt zum 1:4-Endstand (87.).

Foto: GEPA/Red Bull Media

UEFA Champions League, 5. Spieltag, Gruppe E

KRC Genk - FC Salzburg 1:4 (0:2)

Liminus-Arena, Genk; SR Gestranius (FIN)

Zum Live-Ticker Genk gegen FC Salzburg

Tore: Samatta (85.) bzw. Daka (43.), Minamino (45.), Hwang (69.), Haaland (87.)

KRC Genk: Coucke - Dewaest, Cuesta, Lucumi - Maehle, Berge, Hrosovsky (59./Onuachu), De Norre - Ito (79./Hagi), Samatta, Paintsil (65./Bongonda)

FC Salzburg: Coronel - Kristensen, Onguene, Wöber, Ulmer - Szoboszlai (80./Okugawa), Mwepu, Junuzovic, Minamino (89./Vallci) - Daka (62./Haaland), Hwang

Gelbe Karten: Samatta (74.) bzw. Junuzovic (21.), Kristensen (46.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth