Für den Wolfsberger AC hat sich das Abenteuer UEFA Europa League ausgeträumt. Die Kärntner haben nach einer bitteren 0:1-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach keine Chance mehr, das Sechzehntelfinale der Europa League zu erreichen. Den spielentscheidenden Treffer erzielte Lars Stindl in der 60. Minute. Die Borussia hingegen übernimmt die Tabellenführung, ist aber noch nicht fix für die K.o.-Runde qualifiziert. 

Foto: Gerhard Pulsinger 

WAC bietet defensiv schwachen Fohlen Paroli 

WAC-Interimscoach Mohamed Sahli konnte bis auf den gesperrten Nemanja Rnic auf seine komplette Stammelf bauen. Anstelle des 35-jährigen Serben rotierte Manfred Gollner in die Startelf der Kärntner. Gladbach-Coach Marco Rose musste auf seine angestammte Innenverteidigung Nico Elvedi und Matthias Ginter verzichten. Auch Christoph Kramer konnte wegen einer Gelbsperre nicht mitwirken. 

Die Anfangsphase im äußert gut besuchten Stadion in Graz-Liebenau gestaltete sich sehr schwungvoll mit Offensivaktionen auf beiden Seiten, wenngleich die Gäste aus Deutschland in den ersten Minuten die gefährlicheren Torchancen vorfanden: Zunächst setzte Plea einen Schuss knapp daneben (6.), ehe Kofler einen Schuss von Stindl parieren konnte (9.).

Doch die Kärntner versteckten sich nicht und spielten durchaus gefällig und aggressiv nach vorne. Im letzten Drittel fehlte es jedoch zumeist an der entscheidenden Präzision. Die Gäste vom „Niederrhein“ leisteten sich in der Defensive jedoch einige Fehler, die der WAC jedoch nicht zu bestrafen wusste. Das Fehlen der beiden Stamminnenverteidiger Nico Elvedi und Matthias Ginter wirkte sich deutlich aus, hatten die Fohlen in der Defensive doch kaum Stabilität vorzuweisen. Zunächst scheiterte Liendl nach einem schlimmen Patzer an Strobl, der den Versuch gerade noch blocken konnte, ehe Niangbo im Zentrum völlig freistehend zum Schuss kam, diesen jedoch nicht im Tor unterbrachte (30.). Zur Halbzeit konnte sich der Tabellenführer der deutschen Bundesliga glücklich schätzen, dass man noch nicht im Rückstand lag. 

Gladbach schlägt nach blitzsauberem Konter eiskalt zu 

Die Kärntner starteten furios in die zweiten 45 Minuten und setzten die Gäste aus Gladbach mit konsequenten Pressing unter Dauerdruck. Romano Schmid hatte den Führungstreffer nach einer Hereingabe von Schmitz auf dem Kopf, doch Sommer stand auf seinem Posten und konnte parieren (50.). Romano Schmid bekamen die Fohlen überhaupt nicht in den Griff: Wenige Augenblicke später tankte sich die Leihgabe des SV Werder Bremen stark in den Strafraum, zirkelte den Ball jedoch knapp am langen Eck vorbei (57.). Und die Borussia? Die ging mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff in der zweiten Halbzeit in Führung: Oscar Wendt hatte auf der linken Seite zu viel Platz und brachte den Ball scharf zur Mitte, wo Lars Stindl herangerauscht kam und WAC-Keeper Kofler eiskalt überwand - 0:1 (60.).

Sechs Minuten später kam Plea nach Thuram-Hereingabe völlig freistehend zum Abschluss, setzte das Leder aber kläglich neben das Tor der Kärntner (66.). Der Tabellenführer der deutschen Bundesliga spielte in der Folge sehr abgebrüht und war dem zweiten Treffer näher als die Kärntner ihrem ersten. Letztendlich musste sich der WAC knapp geschlagen geben, verabschiedete sich jedoch mit einer starken Leistung aus dem internationalen Wettbewerb. 

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Quelle: YouTube

 

UEFA Europa League, Gruppe J, 5. Spieltag

WAC - Borussia Mönchengladbach 0:1 (0:0)

Stadion Graz Liebenau; 12.073 Zuschauer; SR Gözübüyük

Zum Live-Ticker WAC gegen Gladbach

Tore: Stindl (60.)

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz - Leitgeb - Schmid (75./Wernitznig), Liendl, Ritzmaier - Weissman, Niangbo (85./Schmerböck)

M' Gladbach: Sommer - Lainer, Strobl, Bensebaini, Wendt - Zakaria - Hofmann, Benes - Stindl (74./Embolo) - Plea (77./Herrmann), Thuram (89./Raffael)

Gelbe Karten: Gollner (62.)

 

Aus Graz

Daniel Ringsmuth