Der LASK hat das erste Cup-Duell gegen den SK Sturm Graz seit knapp 21 Jahren für sich entschieden und ist nach dem FC Wacker Innsbruck und Austria Lustenau die dritte Mannschaft, die den Einzug ins ÖFB-Cup-Halbfinale geschafft hat. Die Athletiker setzten sich vor über 9.100 Zuschauern im Linzer Stadion mit 2:0 durch. Joao Klauss brachte die Linzer in der 61. Minute in Führung, ehe Joker Husein Balic in der 94. Minute den 2:0-Endstand fixierte. 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

LASK muss drei Stammspieler vorgeben

Der LASK musste im heutigen Cup-Hit gegen den SK Sturm gleich auf drei Stammspieler verzichten. Thomas Gebauer ersetzte im Tor den angeschlagenen Alexander Schlager, der weiterhin mit einer Rippenblessur zu kämpfen hat. Reinhold Ranftl rückte zurück in die Dreierabwehrkette, da auch Petar Filipovic verletzt passen musste. Sehr schmerzhaft war auch der Ausfall von Spielmacher Peter Michorl, der wegen einer Fieber-Erkrankung nicht im Kader der Athletiker stand. An seiner Stelle rückte Stefan Haudum in die Startelf der Oberösterreicher. An vorderster Front stürmten Thomas Goiginger, Joao Klauss und Dominik Frieser. 

Nestor El Maestro schickte den SK Sturm in einer 3-4-3-Grundordnung auf das Feld. Im Gegensatz zum spektakulären 3:3-Remis im Dezember gab es nur eine Umstellung: Bekim Balaj spielte anstelle des verletzten Isaac Donkor. Balaj nahm aber freilich nicht die Position in der Dreierabwehrkette ein, sondern agierte als Stürmer. Die beiden Neuzugänge Kevin Friesenbichler und Lukas Jäger nahmen vorerst auf der Bank Platz. 

LASK mit starker Anfangsphase, doch Sturm mutig und furchtlos 

Die Linzer zeigten sich ob der Ausfälle von drei Stammspielern unbeeindruckt und übernahmen umgehend die Kontrolle über das Spiel. Auch die erste Torchance des Cup-Hits gehörte den Linzern: Thomas Goiginger zirkelte einen Freistoß von knapp außerhalb des Strafraums auf das Tor von Jörg Siebenhandl, der das Leder über das Tor lenkte (5.). Die Grazer versteckten sich aber nicht und agierten,  ähnlich wie im Dezember, durchaus mutig und offensiv. Röcher bediente mit einem feinen Chip Kiteishvili, der völlig freistehend an Gebauer vorbeilaufen konnte. Der Georgier konnte aus dem zu spitzen Winkel jedoch keinen Profit mehr ziehen (17.).

Nachdem die Athletiker in der absoluten Anfangsphase doch den deutlich engagierteren Eindruck gemacht hatten, gestaltete sich das Spiel mit Fortdauer der ersten Halbzeit sehr ausgeglichen. Außerdem schafften es die Gäste aus Graz, den Vizemeister aus Oberösterreich nicht ins eigene Spiel finden zu lassen. In der 33. Minute fand der LASK jedoch die größte Möglichkeit in Halbzeit eins vor: Dominguez konnte eine Hereingabe von Renner nicht entscheidend klären, sodass Joao Klauss recht freistehend zum Abschluss kam. Sein Schuss landete abgefälscht an der Stange. Kurz vor der Pause probierte es Goiginger mit einem Distanzschuss, der allerdings knapp am Tor von Siebenhandl vorbeizischte (43.). Folgerichtig ging eine interessante erste Halbzeit torlos zu Ende.

Klauss und Balic schießen den LASK ins Halbfinale 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld des gut besuchten Linzer Stadions. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste aus Graz: Nachdem Referee Altmann ein vermeintliches Handspiel von Potzmann gesehen hatte, eröffnete sich für Sturm eine gute Freistoßmöglichkeit. Der Versuch von Spendlhofer konnte jedoch von Frieser (womöglich nicht ganz regelkonform geblockt werden). Wenig später fand Bekim Balaj die bis dato beste Sturm-Chance des Spiels vor: Der Albaner zog nach einer Hereingabe volley ab, doch Gebauer war auf dem Posten und hielt das 0:0 fest (55.). In Führung gingen aber die Hausherren: Thomas Goiginger bediente mit einer idealen Maßflanke von der rechten Seite Joao Klauss, der den Ball per Kopf im rechten Eck versenkte - 1:0 (61.).

Kurz darauf kamen auf beiden Seiten Neuzugänge zum Zug. Während beim LASK Husein Balic ins Spiel kam, brachte El Maestro Kevin Friesenbichler und Lukas Jäger. Die Athletiker waren nach dem Führungstreffer die deutlich bessere Mannschaften und drängten auf den zweiten Treffer: Jörg Siebenhandl konnte mit einer sehenswerten Parade das 2:0 durch Goiginger verhindern (70.). Sturm gab sich aber nicht geschlagen und kam durch einen Querschläger von Röcher, der beinahe beim völlig blanken Dominguez gelandet wäre, zur großen Ausgleichschance (75.). Hektisch wurde es in der 90. Minute, als der vermeintliche Ausgleichstreffer von Röcher zum 1:1 wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Der Linienrichter hatte gleich drei Sturm-Kicker bei der Ausführung eines Freistoßes im Abseits gesehen. Eine knifflige Situation, welche die Gäste zum Kochen brachte. Kurz darauf machten die Linzer in Person des eingewechselten Husein Balic alles klar. Der Neuzugang tankte sich auf der linken Seite nach vorne und schoss trocken zum 2:0 ein. 

Statements zum Spiel

Thomas Goiginger: "Wir haben schon noch Bereiche, wo wir uns verbessern müssen. Aber wir können zufrieden sein. Wir haben es sehr gut gemacht und die Ausfälle gut kompensiert. Es war ein verdienter Sieg. 

Husein Balic: "Ich habe mir sehr viel vorgenommen für das Spiel heute, wollte einen super Einstand haben und gut nach Oberösterreich zurückkommen. Es war eine zweikampfbetonte Partie, Sturm hat uns nicht ins Spiel kommen lassen. Am Ende hat die geduldigere Mannschaft gewonnen."

Jörg Siebenhandl: "Es gibt Dinge, die wir verbessern können. Aber vor allem in der Defensive war die Leistung gut. Es geht dann um Kleinigkeiten. Das ist immer so gegen den LASK. Sie haben unsere Fehler eiskalt ausgenutzt."

Stefan Hierländer über die strittige Situation beim vermeintlichen 1:1: "Wenn ich am Platz stehe, sehe ich natürlich nicht, wer im Abseits steht, oder welche Aktion beurteilt wurde. Ich weiß nicht, ob es beim Freistoß ein Eingriff auf das Spiel aus dem Abseits oder beim Schuss selbst eine Behinderung des Tormanns war. Der Schiedsrichter hat es mir nicht erklären können."

...über das Spiel: "Es war eine Partie, die durch einen kleinen Fehler entschieden wurde. Es war sehr bitter, weil es beim 1:0 keine hundertprozentige Chance war. Wir haben es nicht geschafft, zwingend zu werden. Für uns ist es natürlich bitter, weil wir unbedingt weiterkommen wollten. 

Quelle: Ligaportal

UNIQA ÖFB Cup, Viertelfinale

LASK - SK Sturm Graz 2:0 (0:0)

Linzer Stadion; 9.153 Zuschauer; SR Altmann

Zum Live-Ticker LASK gegen Sturm Graz

Tore: Joao Klauss (61.), Balic (90.+4)

LASK: Gebauer - Ranftl, Trauner, Wiesinger - Potzmann, Holland, Haudum, Renner - Goiginger (85./Tetteh), Joao Klauss (72./Raguz), Frieser (63./Balic)

Sturm: Siebenhandl - Ljubic, Avlonitis, Spendlhofer - Sakic (78./Jantscher), Dominguez, Kiteishvili, Hierländer - Huspek (67./Jäger), Balaj (67./Friesenbichler), Röcher

Gelbe Karten: Potzmann (49.), Holland (51.) bzw. Avlonitis (63.), Sakic (76.), Kiteishvili (90.), Hierländer (90.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth