Mit einem rasanten, spektakulären und torreichen Spitzenspiel zwischen Red Bull Salzburg und dem LASK ist die Tipico Bundesliga am heutigen Freitag ins Frühjahr 2020 gestartet. Und direkt nach der ersten Liga-Partie im neuen Jahr kommt es zu einem Wechsel an der Tabellenspitze: Dank eines 3:2-Auswärtssieges überholen die Linzer den Serienmeister und erobern den ersten Platz. Für die Bullen setzte es heute die erste Liga-Heimniederlage seit November 2016. 

Foto: GEPA/Red Bull Media

Jesse Marsch verzichtet auf Rotation - Beim LASK kehren Schlager, Filipovic und Michorl zurück

Salzburg-Coach Jesse Marsch schickte exakt jene Mannschaft auf den Platz, die am vergangenen Sonntag mit einem souveränen 3:0-Erfolg gegen Amstetten ins Cup-Halbfinale aufgestiegen war. Damit agierten die Bullen auch diesmal im 3-5-2-System mit Ramalho, Onguene und Wöber in der Dreierabwehrkette. Davor bildeten Farkas, Mwepu, Okugawa, Junuzovic und Ulmer das Mittelfeld. Daka und Hwang stürmten an vorderster Front. Das Tor hütete freilich Cican Stankovic. 

Sein Gegenüber Valerien Ismael nahm im Vergleich zum Cup-Spiel gegen Sturm gleich vier Änderungen vor. Alexander Schlager kehrte nach seiner Schulterverletzung zurück ins Tor. Auch Petar Filipovic und Peter Michorl rotierten wieder in die erste Elf der Athletiker. Im Sturm begann diesmal Marko Raguz anstelle von Joao Klauss. 

Rasante und spektakuläre erste Halbzeit - LASK agiert effizient 

Obwohl die Gäste aus Linz enorm forsch begannen, die Bullen früh unter Druck setzten und die ersten Augenblicke dominierten, gehörte die erste Top-Chance des Spiels dem Serienmeister: Ein langes Zuspiel von Junuzovic landete bei Ulmer, der den Ball prompt in den Strafraum spielte. Masaya Okugawa zog ab, traf aber nur die Stange (4.). Wenig später scheiterten die Salzburger zum zweiten Mal an der Stange - diesmal traf Daka nach Hwang-Zuspiel Aluminium (8.). In der Folge präsentierte sich die Hintermannschaft der Linzer äußerst wackelig und unsicher: Zunächst scheiterte Daka völlig freistehend an LASK-Keeper Schlager (12.), ehe er nur zwei Minuten später das Leder über Schlager hinweg lupfte, das Tor jedoch knapp verfehlte (14.).

Und mitten in dieser starken Phase der Salzburger ging der Vizemeister in Führung: Trauner verlängerte einen weiten Einwurf von Holland in die Gefahrenzone, wo Onguene unglücklich per Kopf Richtung zweite Stange weiterleitete: Dort lauerte Dominik Frieser, der freistehend das 0:1 besorgte (20.). Fünf Minuten später erhöhten die Gäste in dieser rasanten und spektakulären Partie auf 2:0. Nach einer starken Balleroberung von Peter Michorl lenkte Jerome Onguene einen Schuss von James Holland aus gut 25 Metern unhaltbar ins eigene Tor ab (25.).

In den darauffolgenden Minuten verzweifelten die Salzburger an LASK-Keeper Alexander Schlager, der sowohl einen Freistoß von Zlatko Junuzovic von der Linie kratzte als auch gegen Daka und Hwang zur Stelle war und dessen Schüsse aus kürzester Distanz mit dem Fuß entschärfte.

Die Partie gestaltete sich weiterhin sehr schnell mit Offensivaktionen und hohem Pressing auf beiden Seiten, wenngleich die Hausherren wieder etwas die Oberhand bekamen und kurz vor der Pause auf 1:2 verkürzten: Sowohl Holland als auch Wiesinger konnten nicht entscheidend klären - Junuzovic schaltete am schnellsten und bediente Masaya Okugawa, der per Flachschuss ins linke untere Eck vollstreckte (40.). 

LASK prolongiert famose Auswärtsstärke - Unglaubliche Bullen-Heimserie endet 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Teams zurück auf das Spielfeld der Red-Bull-Arena. Ähnlich engagiert wie in Halbzeit eins starteten die Gäste aus Linz auch in die zweiten 45 Minuten. Und nur zehn Minuten nach Wiederbeginn stellte der LASK den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: Marko Raguz setzte sich auf der linken Seite stark gegen Ramalho und Onguene durch, ließ diese ganz alt aussehen, legte die Kugel quer in den Sechzehner, wo Dominik Frieser zum zweiten Mal in dieser Partie goldrichtig stand und nur mehr einschießen musste - 1:3 (56.). Riesenjubel im ausverkauften Gästesektor der Bullen-Arena.

Red Bull Salzburg tat sich in der Folge schwer, in der Offensive für gefährliche Aktionen zu sorgen. Für den Vizemeister spielte es sich mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken lockerer. Peter Michorl hatte 20 Minuten vor Schluss die Entscheidung auf dem Fuß, doch Stankovic parierte den strammen Weitschuss des LASK-Spielmachers stark. In der Schlussphase machten die Hausherren das Spiel doch noch spannend: Enock Mwepu traf nach einem Eckball per Kopf zum 2:3 (81.). Letztendlich verteidigten die Athletiker den zehnten Bundesliga-Auswärtssieg in dieser Saison und fügten den Bullen die erste Liga-Heimpleite seit November 2016 (damals 0:1 gegen Admira) zu. 

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 19. Runde

Red Bull Salzburg - LASK 2:3 (1:2)

Red-Bull-Arena, Salzburg; 17.218 Zuschauer; SR Lechner

Zum Live-Ticker Red Bull Salzburg gegen LASK

Tore: Okugawa (40.), Mwepu (81.) bzw. Frieser (20., 56.), Holland (25.)

Red Bull Salzburg: Stankovic - Ramalho (65./Szoboszlai), Onguene, Wöber - Farkas (59./M. Berisha), Mwepu, Junuzovic, Okugawa, Ulmer - Daka (77./Koita), Hwang

LASK: A. Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic (64./Potzmann) - Ranftl, Holland, Michorl, Renner - Goiginger, Raguz (79./Joao Klauss), Frieser (65./Balic)

Gelbe Karten: Ramalho (21.), Mwepu (35.), Wöber (72.), Marsch (89./Salzburg-Coach) bzw. Holland (41.), Filipovic (51.), Wiesinger (61.), Ranftl (83.), Balic (86.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth