Der SK Rapid Wien hat sein erstes Pflichtspiel im Jahr 2020 gewonnen. Die Hütteldorfer feierten vor 22.800 Zuschauern im heimischen Allianz-Stadion einen ungefährdeten 2:0-Sieg gegen die WSG Swarovski Tirol. Maximilian Ullmann (1.) und Taxiarchis Fountas (41.) erzielten die Treffer für den Rekordmeister, der nun wieder auf dem dritten Tabellenrang liegt. Die WSG Tirol bleibt mit 12 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. 

Foto: Josef Parak

Ullmann sorgt für Blitzstart 

Didi Kühbauer schickte seine Mannschaft im 4-2-3-1-System auf den Rasen. Personell hatte der Rapid-Trainer keine Überraschungen aufzubieten. Bei den Gästen aus Tirol standen die beiden Ex-Rapidler Thanos Petsos und Stefan Maierhofer in der Startelf. 

Bevor das erste Pflichtspiel des Jahres für den SK Rapid angepfiffen wurde, gab es im gut gefüllten Allianz-Stadion eine Trauerminute für den vor wenigen Wochen verstorbenen Fredy Körner. Unmittelbar nach Anpfiff bedankten sich die Rapid-Fans mit einer phänomenalen Choreographie bei Stadionsprecher Andy Marek, der heute sein 599. und letztes Spiel als Stadionmoderator begleitete (Ligaportal berichtete: Hammer-Choreo zum Abschied von Andy Marek: Rapid-Fans verabschieden Stadionsprecher!). Die Partie selbst begann mit einem Knalleffekt: Nach einem Einwurf für Rapid landete die Kugel bei Schwab, der mit einem feinen Pass in die Spitze Ullmann bediente. Rapids Dauerbrenner zog von der Strafraumgrenze ab und versenkte den Ball hoch im kurzen Eck - 1:0 (1.).

Starkes Debüt von Tirol-Keeper Beccari 

Ein Traumstart für die Hausherren, die in weiterer Folge tolle Chancen vorfanden:  Immer wieder spielten die Hausherren Maximilian Ullmann auf dem linken Flügel frei, der in Minute 18 beinahe seinen zweiten Treffer erzielte, doch Tirols Tormann-Debütant Simon Beccari verhinderte mit einem Reflex den Einschlag. Die Gäste aus Tirol operierten vor allem mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte, die dann am besten Stefan Maierhofer verarbeiten hätte sollen. So richtig gefährlich wurden die Wattener damit jedoch nicht. Ein Spieler des Aufsteigers konnte sich aber besonders auszeichnen: Simon Beccari. Der 21-jährige Debütant im Tor wuchs vor dem Block West über sich hinaus und parierte einen satten Schuss von Fountas stark.

Unmittelbar nachdem Grahovac die Riesenchance auf das 2:0 aus wenigen Metern liegen gelassen hatte, servierte ausgerechnet Thanos Petsos den Hausherren den zweiten Treffer: Der Ex-Rapidler verlor nur wenigen Meter vor dem eigenen Strafraum den Ball, Fountas schaltete am schnellsten, sprintete dazwischen und traf gezielt ins lange Eck - 2:0 (41.). In der Nachspielzeit hatte der Grieche sogar das 3:0 auf dem Fuß, setzte das Leder aber knapp vorbei. 

Wenige Höhepunkte in Halbzeit zwei - Harmlose Tiroler können Rapid nicht gefährden

In der Halbzeitpause nahmen beide Trainer je einen Spielerwechsel vor: Bei Rapid ersetzte Sonnleitner den angeschlagenen Dibon. Bei den Tirolern kam Kovacec für Santin ins Spiel. Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit verliefen ruhig mit wenigen Aktionen auf beiden Seiten. Während sich die Wiener auf der 2:0-Führung etwas auszuruhen schienen, schafften es die Gäste aus Tirol nicht, den Abwehrverbund der Hausherren in Bedrängnis zu bringen. Den einzig nennenswerten Abschluss der ersten 15 Minuten in Halbzeit zwei verzeichneten die Rapidler: Thomas Murg verzog aus guter Position von der Strafraumgrenze knapp (55.).

Chancentechnisch hatte die Partie nicht mehr allzu viel zu bieten, wenngleich Stefan Maierhofer nach einem Corner den Anschlusstreffer der Tiroler knapp verpasste (72.). Kurz darauf bejubelten die Wiener den Treffer zum vermeintlichen 3:0, der wegen einer Abseitsstellung von Arase richtigerweise nicht zählte. Letztendlich ließen die Hausherren aber nichts mehr abrennen, was gleichbedeutend mit dem 2:0-Sieg zum Auftakt ins neue Jahr war. 

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer (Trainer SK Rapid Wien): „Das Wichtigste war einmal der Sieg. Die erste Halbzeit war absolut in Ordnung. In der zweiten Hälfte haben wir dann komplett den Faden verloren. Aber für uns war wichtig, dass wir mit einem Sieg starten.“

Stefan Schwab (SK Rapid Wien): „Zeit ist es geworden, für einen Heimsieg. Vom Ergebnis her einmal gut hineingestartet. Die erste Halbzeit war in Ordnung, in der zweiten Halbzeit war es leider viel zu wenig. Wenn wir da einen Anschlusstreffer bekommen, dann kann es nochmals brennen. Wie wir in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind, einfach zu wenig. Da muss noch viel mehr von uns kommen, vor allem wenn wir im oberen Playoff eine Rolle spielen wollen.“

Thomas Silberberger (Trainer WSG Swarovski Tirol): „Wir sind als Verlierer vom Platz gegangen – das steht über allem. Aber es war schon vieles dabei, was wir im Abstiegskampf dann brauchen werden. Wenn du hier nach 50 Sekunden in Rückstand gehst, dann tun sich auch viel, viel bessere Mannschaften schwer. Am Ende des Tages steht ein 2:0 für Rapid da.“

Stefan Maierhofer (WSG Swarovski Tirol): „Nach 40 Sekunden ein Sonntagsschuss. Bitter. Dann spielen wir 30 Minuten relativ gut, machst hinten einen individuellen Fehler und bekommst das 2:0. Andere Mannschaften gehen dann mit vier, fünf oder sechs Toren heim. Aber wir haben Moral gezeigt. Es war eine tolle Mannschaftsleistung. Heute wäre vielleicht auch mehr drinnen gewesen. Aber unter dem Stich hat Rapid das 2:0 cleverer heimgespielt, als wir unsere Chancen genutzt haben. So gehst du bitter mit einem 2:0 heim.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 19. Runde

SK Rapid Wien - WSG Swarovski Tirol 2:0 (2:0)

Allianz-Stadion, Wien; 22.800 Zuschauer; SR Hameter

Zum Live-Ticker Rapid Wien gegen WSG Tirol

Tore: Ullmann (1.), Fountas (41.)

Rapid: Strebinger - Stojkovic, Dibon (46./Sonnleitner), Barac, Ullmann - Grahovac (80./Petrovic), Schwab - Murg (72./Kitagawa), Knasmüllner, Arase - Fountas

WSG Tirol: Beccari - Koch, Cabrera, Soares, Adjei - Santin (46./Kovacec), Petsos, Grgic (79./Svoboda), Pranter (72./Rieder) - Maierhofer, Dedic

Gelbe Karten: Murg (47.), Grahovac (77.) bzw. Grgic (39.), Maierhofer (42.), Cabrera (47.), Petsos (76.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth