Der FC Salzburg hat im Europa-League-Sechzehntelfinal-Hinspiel gegen Eintracht Frankfurt eine klare Niederlage kassiert. Österreichs Serienmeister musste sich im mit 47.000 Zuschauern ausverkauften Frankfurter Waldstadion mit 1:4 geschlagen geben. Frankfurts Daichi Kamada erlebte einen magischen Abend und schnürte einen Dreierpack. Der ebenso starke Filip Kostic krönte seine fantastische Leistung mit dem Treffer zu 4:0. Hee-Chan Hwang gelang in der 85. Minute zumindest ein Auswärtstreffer zum 4:1-Endstand. 

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Frankfurt mit Dreierkette, aber ohne Hinteregger - Startelf-Comeback von Szoboszlai

Aufgrund des Ausfalls von Martin Hinteregger, der für das heutigen Hinspiel wegen einer Gelbsperre ausgefallen war, entschied sich Frankfurt-Coach Adi Hütter für eine Dreierabwehrkette mit Ilsanker, Abraham und N’Dicka. An vorderster Front rotierte Kamada für den verletzten Dost in die erste Elf. 

Salzburg-Coach Jesse Marsch schickte seine Mannen in einem 4-4-2 auf das Feld. In der Innenverteidigung bekam - wie schon in den Spielen gegen Liverpool - Jerome Onguene gegenüber Andre Ramalho den Vorzug. Dominik Szoboszlai stand erstmals in diesem Jahr in der Startelf. Der Ungar hatte sich im Trainingslager eine Verletzung zugezogen und musste zuletzt kürzertreten. Keine Überraschung gab es im Sturm, wo Patson Daka und Hee-Chan Hwang starteten.

Daichi Kamada schockt Salzburg mit Doppelpack

Nach einer Trauerminute für die beim furchtbaren Amoklauf in Hanau verstorbenen Personen in der vergangenen Nacht konnte es losgehen. Und die Bullen starteten vor einer lautstarken Kulisse im Frankfurter Waldstadion mutig und couragiert. Doch auch die Adler versteckten sich nicht und gingen intensiv in die Zweikämpfe. Die ersten gefährlichen Möglichkeiten gehörten den Mannen von Adi Hütter: Zunächst wurde eine scharfe Hereingabe von Silva in höchster Not geklärt, ehe wenig später großer Jubel entbrannte. Der agile Kostic bediente Toure, der umgehend den völlig freien Kamada bediente: Der Japaner verwertete aus etwa acht Metern cool und stellte auf 1:0 (12.).

Angesteckt von den tobenden Fans bekamen die Hausherren klar die Überhand: Immer wieder trat Frankfurts Offensiv-Star Filip Kostic in Erscheinung, der mit einem fabelhaften Pass Daichi Kamada bediente. Diesmal kam der 23-Jährige aus spitzem Winkel zum Abschluss, setzte den Ball aber knapp daneben (21.). Kurz darauf zischte ein Drehschuss von Toure nur knapp neben das Tor (26.). Auf der anderen Seite drehte der recht beschäftigungslose Trapp einen Kopfball von Onguene über das Tor (27.). Dem zweiten Treffer näher waren jedoch die Frankfurter: Filip Kostic kam halblinks im Strafraum freistehend zum Abschluss, schoss jedoch knapp vorbei (33.). Zwei Minuten später dann endlich wieder Österreichs Serienmeister mit einer gelungenen Offensivaktion: Okugawa steckte durch auf Mwepu, dessen Schuss gerade noch von Abraham geklärt werden konnte (35.).

Kurz vor der Pause fiel dann jedoch aus einem Konter das 2:0 für die Eintracht: Sow steckte ideal durch auf Kamada, der sich sofort auf den Weg Richtung Stankovic machte. Der Torschütze zum 1:0 blieb auch diesmal eiskalt, ließ Onguene aussteigen und lupfte das Leder sehenswert ins Tor - 2:0 (43.). Referee Palabiyik nahm noch kurz Rücksprache mit einem VAR wegen einer möglichen Abseitsposition, doch der Treffer zählte. 

Kamada und Kostic treffen: Salzburg schlittert in deutliche Niederlage

Salzburg-Coach Jesse Marsch wechselte in der Halbzeit gleich doppelt: Der US-Amerikaner brachte mit Karim Adeyemi und Sekou Koita frischen Wind ins Offensivspiel. Patson Daka und Masaya Okugawa blieben in der Kabine. Dies war zumindest der Wunsch, denn offensiv gefährlicher war auch in weiterer Folge die Truppe von Adi Hütter.

Der heutige Abend in Frankfurt entwickelte sich für die Bullen zu einem Desaster. In der 53. Minute landete eine Flanke von N’Dicka bei - na klar - Daichi Kamada, der aus elf Metern unbedrängt einköpfen konnte - 3:0 (53.). Für Salzburg kam es aber noch schlimmer: Andre Silva bediente mit einem herrlichen Zuspiel Filip Kostic, der im Strafraum zunächst einen Schuss antäuschte, um nur Sekunden später aus spitzem Winkel auf 4:0 zu stellen (56.). 

Und die Führung der Hausherren hätte durchaus noch höher ausfallen könnte: So hatte Rode das 5:0 auf dem Fuß, setzte den Ball jedoch freistehend am langen Eck vorbei (63.). In der 78. Minute parierte Stankovic zunächst bärenstark, ehe Wöber mit einer fabelhaften Rettungsaktion den Ball von der Linie kratzte. In der 85. Minute gelang den Bullen doch noch der Ehrentreffer: Hee-Chan Hwang verwandelte einen Elfmeter sicher zum 1:4 aus Sicht der Gäste. 

UEFA Europa League, Sechzehntelfinale, Hinspiel

Eintracht Frankfurt - FC Salzburg 4:1 (2:0)

Waldstadion, Frankfurt; 47.000 Zuschauer (ausverkauft); SR Palabiyik (TUR)

Zum Live-Ticker Eintracht Frankfurt gegen FC Salzburg

Tore: Kamada (12., 43., 53.), Kostic (56.) bzw. Hwang (85./Elfmeter)

Eintracht Frankfurt: Trapp - Ilsanker (86./Durm), Abraham, N’Dicka - Toure, Hasebe, Rode, Kostic - Sow - Silva (75./Pacienca), Kamada (81./Da Costa)

Red Bull Salzburg: Stankovic - Farkas, Onguene, Wöber, Ulmer - Mwepu, Junuzovic, Okugawa (46./Adeyemi), Szoboszlai (71./Camara) - Daka (46./Koita), Hwang 

Gelbe Karten: Sow (84.) bzw. Adeyemi (55.)

 

Aus Frankfurt

Daniel Ringsmuth