Die große Aufholjagd von Red Bull Salzburg im Europa-League-Rückspiel gegen Eintracht Frankfurt blieb aus. Die Bullen kamen im Nachtragsspiel (Spiel hatte gestern wegen einer Orkan-Warnung nicht stattfinden können) nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Andreas Ulmer hatte Salzburg zwar früh in Führung gebracht, doch die Frankfurter agierten mit Fortdauer der Partie abgebrüht und jubelten nach einem Silva-Doppelpack über den Aufstieg ins Achtelfinale, wo sie auf den FC Basel treffen. 

Salzburg muss auf zwei Stammkräfte verzichten

Salzburg-Coach Jesse Marsch musste im heutigen Rückspiel gleich auf zwei Stammspieler verzichten. Andre Ramalho rückte für den verletzten Maximilian Wöber (Schambeinentzündung) in die Startelf der Bullen. Zudem musste Zlatko Junuzovic wegen einer Oberschenkelverletzung passen. An seiner Stelle rotierte Mohamed Camara in die Anfangsformation des Serienmeisters. In der Viererabwehrkette begann der zuletzt starke Albert Vallci anstelle von Patrick Farkas. Außerdem musste Masaya Okugawa auf der Ersatzbank Platz nehmen. Sekou Koita stand dafür in der Anfangsformation der Mozartstädter. 

Nur eine personelle Veränderung gegenüber dem Hinspiel nahm Adi Hütter vor: Der zuletzt gesperrte Martin Hinteregger kehrte erwartungsgemäß in die Startelf der Adler zurück. Makoto Hasebe saß zunächst nur auf der Bank. 

Bullen starten furios, doch Frankfurt stabilisiert sich 

Die Bullen starteten wie aus der Pistole geschossen ins Nachtragsspiel der Europa League. Die Mannen von Jesse Marsch versuchten in der ersten Halbzeit, das Spiel zu dominieren und stellten die Gäste aus Deutschland mit überfallsartigem Fußball vor Probleme. Und bereits nach 10 Minuten ließ Andreas Ulmer die ausverkaufte Bullen-Arena beben: Der Salzburg-Kapitän zog von der linken Strafraumkante ab und hämmerte den Ball sehenswert ins kurze Eck - 1:0 (10.).

Damit ist genau das eingetreten, worauf die Salzburger im Vorfeld gehofft hatten: Ein schnelles Tor. Es folgte eine regelrechter Sturmlauf der Hausherren, die praktisch im Minutentakt auf der Tor von Kevin Trapp feuerten: In der 12. Minute kam Koita völlig freistehend zum Kopfball, den Trapp jedoch stark entschärfen konnte. Es folgten weitere Abschlüsse der Salzburger, die nach 15 Minuten gut und gerne 3:0 in Führung liegen hätte können. Doch die Eintracht stabilisierte sich und hatte in der 20. Minute Pech, dass ein Schuss von Silva an die Latte prallte.

Zehn Minuten später machte es der Portugiese besser: Nach einem Ballverlust der Salzburger im Mittelfeld ging es blitzschnell. Kamada schickte Kostic auf die Reise, der mit einer idealen Hereingabe Andre Silva bediente. Der 24-Jährige musste aus kurzer Distanz nur mehr einköpfen - 1:1 (30.). Kurz vor der Pause fanden beide Mannschaften nochmal jeweils eine gute Torchance vor: Während auf der einen Seite Patson Daka an Kevin Trapp scheiterte, war auf der anderen Cican Stankovic bei einem Kostic-Schuss zur Stelle (42.). 

Salzburg in Summe zu harmlos - Frankfurt agiert abgebrüht

Die Bullen starteten zwar durchaus druckvoll in die zweiten 45 Minuten, doch Eintracht Frankfurt hatte deutlich mehr Ballbesitzphasen als in der Anfangsphase dieses Spiels. Außerdem tat sich Österreichs Serienmeister schwer, gefährliche Torchancen zu kreieren. Aus dem Spiel heraus wurden die Salzburger zunächst gar nicht gefährlich, da im Aufbau sowie in der Offensive das Tempo fehlte. Ramalho probierte es in der 60. Minute mit einem Weitschuss, der jedoch am Tor vorbeizog.

Frankfurt hingegen agierte total abgebrüht, stand in der Defensive sattelfest und lauerte auf Umschaltsituationen. Eine davon führte beinahe zum Knockout der Bullen, als Filip Kostic alleine auf Stankovic zusteuerte, doch anstatt selbst abzuschließen, legte der Serbe quer auf Andre Silva, der das ungenaue Zuspiel nicht mehr entscheidenden verarbeiten konnte. In der 72. Minute schlugen die Bullen jedoch nach einer Standardsituation zu: Szoboszlai brachte einen Corner in den Strafraum, wo sich Onguene im Duell gegen Hinteregger durchsetzte und den Ball per Kopf ins Tor wuchtete - 2:1 (72.).

So richtig spannend wurde es allerdings nicht mehr, da ein Distanzschuss von Silva unhaltbar von Vallci ins lange Eck abgefälscht wurde - 2:2 (83.). Mit diesem Treffer waren die letzten Hoffnungen der Salzburger endgültig begraben. Frankfurt hingegen jubelte am Ende über den Einzug ins Achtelfinale, wo der FC Basel wartet. 

UEFA Europa League, Sechzehntelfinale, Rückspiel

FC Salzburg - Eintracht Frankfurt 2:2 (1:1)

Red Bull Arena, Salzburg; 29.000 Zuschauer (ausverkauft); SR Bastien (FRA)

Zum Live-Ticker Red Bull Salzburg gegen Eintracht Frankfurt

Tore: Ulmer (10.), Onguene (72.) bzw. Silva (30., 83.)

Salzburg: Stankovic - Vallci, Ramalho, Onguene, Ulmer - Mwepu (75./M. Berisha), Camara, Szoboszlai (86./Bernede) - Daka, Hwang, Koita (66./Okafor)

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hinteregger, N’Dicka - Toure, Ilsanker, Rode, Kostic (88./Chandler) - Kamada (73./Da Costa), Silva (88./Paciencia), Sow

Gelbe Karten: Koita (5.), Hwang (15.), Okafor (90.+1) bzw. Kamada (26.), Abraham (59.), Ilsanker (89.)

 

von Ligaportal, Foto: GEPA/Red Bull Media