Am 9. Spieltag nach der Corona-bedingten Spielpause treffen in der Meister-Gruppe der tipico Bundesliga der TSV Prolactal Hartberg und der RZ Pellets WAC aufeinander. Und dabei gelingt es den "Minimalisten in der Liga", die Platz 5 schon fix in der Tasche haben, den Wolfsbergern wertvolle Punkte abzunehmen. 

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(Präsidentin Brigitte Annerl hat allen Grund zur Freude: Unter ihrer Führung avancierte der TSV Hartberg tatsächlich zur Nummer 1 in der Steiermark)

Denn jetzt sind die "Wölfe" in der letzten Runde schon auf fremde Hilfe angewiesen, will man doch noch Dritter werden. Auf die Hartberger wartet jetzt noch das Steirer-Derby bei Sturm Graz. Dann warten noch zwei EL-Playoff-Spiele auf die Mannen von Trainer Markus Schopp, der verständlicherweise Begehrlichkeiten geweckt hat. Aber eines ist den Oststeirern schon sicher: Die Spielzeit 19/20 war die bislang erfolgreichste in der 74-jährigen Vereins-History! 

Hartberg mit deutlich mehr Torgefahr

Das aufgrund der Witterungs-Verhältnisse um einen Tag verschobene Spiel, bedeutet vor allem für die Lavanttaler enorm viel. Denn die Wolfsberger haben noch Chancen sich den 3. Tabellenplatz, der den Fixplatz in der EL-Gruppenphase bedeutet, zu krallen. Hartberg ist vom 5. Rang nicht mehr zu verdrängen, am 11. bzw. 15. Juli geht es im EL-Playoff entweder gegen die Austria oder gegen Altach. Die Feldhofer-Schützlinge sind es auch, die vom Start weg darum bemüht sind, sich Vorteile zu erarbeiten. Die Hartberger, in den letzten 7 Heimspielen reichte es nur zu zwei Pünktchen, gehen aber mit der ersten Torchance im Spiel in Führung. 9. Minute: Amadou Dante mit der Maßflanke, die Nemanja Rnic nicht mehr erreicht, sehr wohl aber Andreas Lienhart, der cool zum 1:0 einköpfelt. Den Gästen fällt daraufhin nicht all zu viel ein. Einzig Baumgartner stellt TSV-Keeper Swete mit einem Kopfball nach einem Corner in der 17. Minute auf den Prüfstand. Das Angriffsspiel der Kärtner ist viel zu behäbig, wonach es den Oststeirern nicht wirklich schwer fällt, sich erfolgreich zu verteidigen. In der 31. Minute verzeichnet die Schopp-Truppe eine vielversprechende Doppelchance. WAC-Schlussmann Kofler kann aber bei Gelegenheiten von Rep und Tadic erfolgreich eingreifen. In der 38. Minute liegt erneut das 2:0 in der Luft. Rajko Rep scheitert aber im Doppelpack an Kofler. Gemessen an den Tormöglichkeit sind die Wolfsberger mit dem 1:0-Halbzeitstand gut bedient.

Eine hochdramatische zweite Hälfte

Schaffen es die Lavanttaler im zweiten Durchgang einen Zahn zuzulegen? Was nötig sein wird, ansonsten könnte der 3. Tabellenplatz in weite Ferne rücken bzw. hätte dann am letzten Spieltag der LASK zuhause gegen den frischgebackenen Meister RB Salzburg die besseren Karten in der Hand. Aber die Gäste beginnen tatsächlich mit wesentlich mehr Elan bzw. Zug zum Hartberger Tor. Shon Weissman lässt noch zweimal aus, aber in der 52. Minute kommt es zum 1:1-Ausgleich. Alexander Schmidt glänzt als Vorbereiter, als Vollstrecker kann dann Milos Jojis in Erscheinung treten. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn in der 56. Minute führen die Hartberger wieder. Torschütze Lienhart hat das Auge für Dario Tadic, der mit seinem 15. Saisontor für das 2:1 Sorge trägt. Was mit sich bringt, dass wieder die Wolfsberger gehörig unter Zugzwang stehen. 69. Minute: Der eingewechselte Schmerböck bedient Goalgetter Weissman, der mit Saisontreffer Nummer 28 den 2:2-Gleichstand besorgt. Jetzt wollen es die Gäste wissen - es soll mit drei Punkten nach Hause ins Lavanttal gehen. In der 86. Minute ist es erneut Weissman, dessen Laufweg optimal passt - 2:3. Damit sind die Messen aber noch nicht gelesen, denn in der 88. Minute steht Tauschspieler Lukas Ried nach einem Eckball goldrichtig - per Kopf markiert er den 3:3-Ausgleich. 92. Minute: Die Assistentin zeigt ein Strafraum-Foul an, Weissman mit dem Elfmeter, den er neben das Hartberger Tor setzt - Spielendstand: 3:3. In der letzten Runde  gastieren die Hartberger am Sonntag, 5. Juli um 17:00 Uhr bei Sturm Graz. Die Wolfsberger besitzen zur selben Zeit das Heimrecht gegen Rapid Wien.

 

TSV HARTBERG - WOLFSBERGER AC 3:3 (1:0)

Profertil Arena, SR: Julian Weinberger (Wien)

TSV Hartberg (3-4-3): Swete, Lienhart, Klem (58. Rasswalder), Dante, Kainz, Rotter, Luckeneder (88. Huber), Nimaga (58. Dossou), Kröpfl (58. Cancola), Rep, Tadic (73. Ried)

Wolfsberger AC (4-3-1-2): Kofler, Schmitz (46. Gölles), Rnic (46. Gollner), Baumgartner, Novak, Liendl, Leitgeb, Jojic (65. Sprangler), Wernitznig (65. Schmerböck), Weissman, Schmidt (65. Dieng)

Torfolge: 1:0 (9. Lienhart), 1:1 (52. Jojic), 2:1 (56. Tadic), 2:2 (69. Weissman), 2:3 (86. Weissman), 3:3 (88. Ried)

Gelbe Karten: Rasswalder, Cancola bzw. Weissman

stärkste Spieler: Lienhart, Dante, Luckeneder bzw. Baumgartner, Novak 

Stimmen zum Spiel:

Andreas Lienhart, Torschütze Hartberg:

"Der Punkt war zwar etwas glücklich aber sicher nicht unverdient. Vor allem die zweite Hälfte hatte alles zu bieten. Wir haben alles reingehaut, das werden wir auch gegen Sturm so handhaben. Einmal mehr haben wir ein Spektakel geliefert, vielleicht passt es, dass wir auch einmal zu Null spielen."

Shon Weissman, Doppel-Torschütze Wolfsberg:

"Ich werde heute nicht schlafen können. Es tut mir leid für mein Team. Das Unentschieden fühlt sich an wie eine Niederlage. Aber noch ist alles möglich - jetzt gilt es Rapid Wien in die Schranken zu weisen und dabei die Torschützenkrone zu fixieren."

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Photo: Richard Purgstaller / by: Ligaportal/Roo