Der TSV Hartberg hat eine außerordentlich starke Saison gekrönt und sich erstmals in der Vereinsgeschichte ein Europacup-Ticket gesichert. Die Oststeirer setzten sich im Playoff-Finale gegen den FK Austria Wien mit einem Gesamtscore von 3:2 durch. Nach dem Auswärtssieg im Hinspiel reichte der Schopp-Truppe ein torloses Remis, um den Platz in der Europa-League-Qualifikation zu sichern. 

Hartberg verteidigt mit hoher Disziplin - Austria müht sich in der Offensive 

Bereits in den ersten Zügen dieser Partie ließ sich erahnen, dass es sich um ein „Finale“ gehandelt hatte. Beide Mannschaften schenkten keinen Zentimeter her und gingen intensiv in die Zweikämpfe. Die Gäste aus Wien, die einen 2:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen hatten, waren von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, doch die Hartberger standen in der Defensive kompakt und gut gestaffelt. Gefährliche Abschlüsse gab es in der ersten Viertelstunde keine zu vermelden.

Für einen Spieler der Austria war das Final-Rückspiel bereits nach 17 Minuten zu Ende: Andreas Poulsen, der heute anstelle des verletzte Madl begonnen hatte, musste nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit Dario Tadic aufgrund einer Schulterverletzung ausgetauscht werden. An seiner Stelle kam Vesel Demaku ins Spiel. In der 18. Minute hatte die Austria Glück, dass ein Treffer von Thomas Rotter nicht zählte, da Referee Schüttengruber ein Foul an Patrick Pentz erkannt hatte. 

Die Gäste aus Wien-Favoriten fanden auch in weiterer Folge kein Durchkommen im letztem Drittel, weil die Schützlinge von Markus Schopp diszipliniert verteidigten. Nach etwas mehr als einer halben Stunde probierte es Kapitän Alexander Grünwald mit einem direkten Freistoß, der jedoch keine Gefahr für Rene Swete darstellte. Auf der anderen Seite schoss Rajko Rep einen Freistoß aus spitzem Winkel flach Richtung kurzes Eck, doch auch Austria-Keeper Pentz musste wie sein Gegenüber nicht eingreifen. In der 45. Minute gab es dann endlich den ersten Torschuss der Austria durch Christoph Monschein, doch Hartberg-Goalie Swete konnte den Ball problemlos aufnehmen. 

Austria bemüht, doch im Endeffekt kam von den Wienern viel zu wenig

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der Profertil-Arena. Die Austria agierte auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten durchaus schwungvoll, wenngleich die Hausherren die erste Torchance vorfanden: Ein Corner landete bei Nimaga, der freistehend auf das Tor der Wiener köpfen konnte, doch Pentz war auf dem Posten und reagierte stark (53.). Kurz darauf trat die Ilzer-Elfer gefährlich in Erscheinung - der Schuss von Patrick Wimmer konnte aber geblockt werden (55.). 

Das Spielgeschehen verlief wie in der ersten Halbzeit. Die Austria war zwar durchaus bemüht, doch in der Offensive fehlte es den Veilchen an der nötigen Kreativität. Die Hartberger zogen sich mit Fortdauer der zweiten 45 Minuten immer weiter zurück und lauerten auf Umschaltmomente. In der 79. Minute hatte Rajko Rep nach einem Fehler von Borkovic den Führungstreffer auf dem Fuß, scheiterte jedoch im Eins gegen Eins an Pentz. 

Die Gäste kamen in der absoluten Schlussphase vor allem durch Standardsituationen gefährlich vor das Tor der Oststeirer, doch die Sensations-Truppe aus Hartberg ließ auch da nichts anbrennen und brachte das torlose Remis über die Zeit, wenngleich sich Swete in der Nachspielzeit bei einem starken Versuch des eingewechselten Edomwonyi auszeichnen musste. Damit steigt der TSV Hartberg am 17. September in der zweiten Runde der UEFA-Europa-League-Qualifikation ein. 

Tipico Bundesliga, EL-Playoff, Finale, Rückspiel

TSV Prolactal Hartberg - FK Austria Wien 0:0

Profertil-Arena, Hartberg; 0 Zuschauer; SR Schüttengruber

Zum Live-Ticker Hartberg gegen Austria

Hartberg: Swete - Lienhart, Rotter, Luckeneder, Klem - Nimaga - Ried, Tschernegg (74./Kainz), Rep (86./Dossou), Dante - Tadic 

Austria: Pentz - Klein, Palmer-Brown, Borkovic, Poulsen (22./Demaku) - Ebner (62./Sax), Grünwald - Pichler (76./Edomwonyi), Sarkaria, Wimmer - Monschein 

Gelbe Karten: Rep (39.), Luckeneder (57.), Klem (76.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: Richard Purgstaller