Die SV Guntamatic Ried hat eine emotionale Rückkehr in die Tipico Bundesliga gefeiert. Die Innviertler setzten sich zu Hause gegen die WSG Tirol dank eines Treffers von Valentin Grubeck in der 97. Minute mit 3:2 durch. Besonders bitter für die WSG Tirol: Der Last-Second-Treffer der Rieder hätte wegen Abseits nicht zählen dürfen. Dennoch herrschte im Innviertel Ekstase pur. 

Intensive und spannende erste Hälfte im Innviertel

Gleich mit fünf Neuzugängen nahm die WSG Tirol das Auftaktspiel in Ried in Angriff. Und einer von diesen fünf Neuen bereitete den Hausherren umgehend Probleme: Nikolai Baden Frederiksen. Der 20-jährige Däne, ausgeliehen von der U23 von Juventus Turin, fand bereits nach zwei Minuten die erste Top-Chance vor. Frederiksen sah, dass Radlinger etwas zu weit vor seinem Tor stand und probierte es mit einem frechen Lupfer, doch der Ried-Goalie reagierte stark und parierte. Eine Minute später zog der Däne volley von der Strafraumgrenze ab - seinen Schuss blockte Michael Lercher etwas unglücklich mit dem Arm. Referee Ciochirca entschied sofort au Elfmeter, den Zlatko Dedic souverän verwandelte - 0:1 (4.). Die Gäste aus Tirol agierten sehr engagiert mit großem Offensivdrang. 

Mit Fortdauer der ersten Halbzeit steigerte sich der Aufsteiger. In der 14. Minute war Gschweidl nach Nutz-Zuspiel völlig blank und zog ab. Der Stürmer, der beim Zuspiel leicht im Abseits gestanden war, traf jedoch die Stange. Kurz darauf gab es dann für die Innviertler Elfmeter, nachdem Grüll von Yeboah zu Boden gebracht worden war. Marco Grüll verwandelte ebenso sicher wie Zlatko Dedic zuvor auf der anderen Seite - 1:1 (20.). Zehn Minuten später gingen aber erneut die Gäste aus Tirol in Führung: Ziegl und anschließend auch Reiner fälschten einen Schuss von David Schnegg aus gut 18 Metern unhaltbar für Radlinger ab - 1:2 (30.).

Nemanja Celic, der wie Schnegg leihweise vom LASK nach Tirol gewechselt war, verzog nur vier Minuten später knapp (34.). Auf der anderen Seite kam Gschweidl aus kurzer Distanz zum Kopfball, doch Oswald riss die Hände hoch und parierte sensationell (36.). Kurz vor der Pause trafen die Oberösterreicher zum zweiten Mal in der ersten Hälfte Aluminium: Marco Grüll war nach einem präzisen Pass von Stefan Nutz auf und davon, doch der Torschütze zum 1:1 scheiterte an der Stange (43.). 

Ried jubelt in der Nachspielzeit 

Auch die zweiten 45 Minuten begannen schwungvoll mit viel Engagement auf beiden Seiten. Den ersten gefährlichen Abschluss verbuchten jedoch die Gäste aus Tirol: Zlatko Dedic konnte im Strafraum aus halbrechter Position abziehen, doch Sahin-Radlinger war auf seinem Posten und verhinderte einen höheren Rückstand (50.). Es folgte eine Drangperiode des Aufsteigers in die Bundesliga sowie der dritte Aluminiumtreffer in diesem Spiel: Luca Meisls Schuss touchierte die Querlatte (56.). Kurz darauf kam Offenbacher aus wenigen Metern freistehend zum Abschluss, doch auch er brachte den Ball nicht im Tor unter (58.). 

Die Partie gestaltete sich auch in weiterer Folge sehr unterhaltsam. Während die Rieder unermüdlich auf den Ausgleich drängten, fanden die Gäste vermehrt Konterchancen vor. In der 64. Minute tauchte Pranter alleine vor Radlinger auf, doch sein Lupfer „verhungerte“, sodass der Ried-Keeper parieren konnte. Kurz darauf ließ Zlatko Dedic eine Großchance liegen. In der 82. Minute entschied Referee Ciochirca zum dritten Mal an diesem Nachmittag auf Elfmeter, nachdem Buchacher den eingewechselte Paintsil umgerissen haben soll. Diese Entscheidung war schmeichelhaft für die Hausherren. Der eben zuvor eingetauschte Julian Wiessmeier hämmerte das Leder gekonnt ins linke Kreuzeck - 2:2 (82.). 

Die Rieder wollten den Auftaktsieg unbedingt, steckten nie auf und wurden in der 97. Minute belohnt: Meisl stieg bei einer Offenbacher-Hereingabe hoch und köpfelte aufs Tor, Oswald konnte das Leder nicht sichern, sodass der eingewechselte Valentin Grubeck aus kurzer Distanz nur mehr abstauben musste - 3:2 (90.+7). Ekstase pur in der josko-Arena. Bitter für die Gäste aus Tirol: Luca Meisl war beim Freistoß von Offenbacher aus Abseitsposition weggelaufen. 

>>Gerald Baumgartner: "Wir werden jetzt nicht gleich durchdrehen"<<

Tipico Bundesliga, 1. Runde

SV Guntamatic Ried - WSG Swarovski Tirol 3:2 (1:2)

josko-Arena, Ried; 2.650 Zuschauer; SR Ciochirca

Zum Live-Ticker SV Ried gegen WSG Tirol

Tore: Grüll (20./Elfmeter), Wiessmeier (82./Elfmeter), Grubeck (90.+7) bzw. Dedic (4./Elfmeter), Schnegg (30.)

SV Ried: Sahin-Radlinger - Reiner (70./Lackner), Reifeltshammer (80./Wiessmeier), Meisl - Kerhe, Ziegl (81./Grubeck), Nutz (57./Paintsil), Lercher - Offenbacher - Gschweidl (69./Satin), Grüll

WSG Tirol: Oswald - Rogelj, Behounek, Gugganig, Schnegg (90./Gölles) - Petsos (90./Hager) - Frederiksen (59./Rieder), Celic, Pranter (77./Buchacher) - Yeboah, Dedic (76./Naschberger)

Gelbe Karten: Lercher (4.), Reifeltshammer (60.) bzw. Celic (28.), Rieder (67.), Buchacher (81.), Oswald (89.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: Harald Dostal/fodo.media