Im zweiten von sechs Spielen traf in der Europa League Feyenoord Rotterdam auf den RZ Pellets WAC. Und dabei gelang es den Lavanttalern in der "Geisterstadt" Rotterdam, es gilt der partielle Lockdown, ab 20:00 Uhr steht das Leben still, den Erfolgslauf der Niederländer zu beenden. 20 Spiele lang waren diese unbesiegt, diesmal aber kam es faustdick für die Advocaat-Mannen. Dabei zeigte der serbische Schiri gleich dreimal auf den Elferpunkt. Die "Wölfe" zeigten sich dabei als sehr nervenstark. Einzig nach dem Anschlusstor zum 1:2 kam kurz einmal Hektik auf. Aber ansonsten hatten die WAC'ler alles unter bester Kontrolle.

WAC

(Sensationell abgebrühter Auftritt der Wolfsberger in Rotterdam! Kapitän Michael Liendl trug sich gleich dreimal in die Schützenliste ein.

 

Elfer-Doppelpack von Kapitän Liendl

Mit dem 15-fachen niederländischen Meister bekamen es die Lavanttaler mit einer besonders harten Nuss zu tun. Feyenoord ist derzeit noch unbesiegt, mit nur drei Punkten hinter Ajax Amsterdam, in der Eredivisie am 6. Platz zu finden. Beim ersten Vorrundenspiel musste sich das Team von Trainer-Fuchs Dick Advocaat, wie auch die „Wölfe“ gegen ZSKA Moskau, bei Dinamo Zagreb, mit einem Punkt begnügen. Das ersatzgeschwächte Feyenoord, unter anderem ohne Jörgensen, Bozenik, Senesi und Teixeira, war dann bei Wind und Regen vom Start weg darum bemüht, sich entsprechend in Szene zu setzen. Aber die Kärntner präsentierten sich von der rotzfrechen Seite. 4. Minute: Liendl mit dem Lochpass auf Wernitznig, der vom Brasilianer Botteghin im Strafraum gelegt wurde. Kapitän Michi Liendl verwertete den zurecht verhängten Elfmeter sicher zur raschen 0:1-Führung. 13. Minute: Dieng mit dem Querpass auf Wernitznig, der diesmal von Nieuwkoop gefoult wurde. Wieder gab es Strafstoß und wieder traf Liendl - neuer Spielstand: 0:2. Der Gastgeber erkannte nun den Ernst der Lage, man gelangte zu den ersten gefährlichen Strafraumszenen. Aber es fehlte am nötigen Esprit, um die in der Defevensive clever agierenden Feldhofer-Schützlinge entscheidend aus den Angeln zu heben. Demnach hatten die "Wölfe" soweit alles unter bester Kontrolle bzw. begegnete man den Niederländern nachfolgend zumindest auf Augenhöhe. 33. Minute: Kapitän Berghuis zirkelte einen Freistoßball knapp über das WAC-Tor. Das war es dann gewesen mit der Rotterdamer Herrlichkeit vor des Gegners Tor. Bryan Linssen vergab dann noch in der 45. Minute aus vielversprechender Position - Halbzeitstand: 0:2. 

Feyenoord ließ die Chance auf das 2:2 ungenützt

Wer die Wolfsberger kennt, der weiß, dass diese erst dann aufhören zu laufen und kämpfen, wenn der Schlusspfiff ertönt. Demzufolge wird man sich aufgrund des Zweitore-Vorsprungs, auch keinen Augenblick ausruhen. Und der WAC zeigte sich dann auch im zweiten Durchgang bereit dafür, Feyenoord wieder einmal das Gefühl des Verlierens zu vermitteln. Man agierte weiterhin sehr konsequent bzw. sehr flexibel in der Spielgestaltung. Wonach Einfallsreichtum auf Seiten der Niederländer gefragt war. 54. Minute: Der eingewechselte Narsingh wird auf der linken Angreifsseite freispielt, den zur Mitte gespielten Ball versenkte dann Tormacher Berghuis, der trocken zum 1:2 einschoss. Jetzt brannte es so richtig vor dem Wolfsberger Kasten. Innerhalb von nur einer Minute lag der Ausgleich gehörig in der Luft. Aber zweimal Geertruida, einmal traf er nur die Torstange, sowie zweimal Linssen, verjubelten die allerbesten Möglichkeiten. Aber im Gegenstoß kam es dann tatsächlich zum dritten WAC-Treffer. Stratznig soeben erst eingewechselt, machte Betrieb auf der rechten Seite. Sein Zuspiel verwandelte dann Liendl, überlegt aus 15 Metern, zum 1:3. 66. Minute: Keeper Bijlow touchierte mit WAC-Angreifer Joveljic, wieder gab es, diesmal aber doch grenzwertig, einen Elfmeter. Der Gefoulte selber, Dejan Joveljic verwertete cool und abgebrüht zum 1:4. Was dann doch deutliche Spuren bei den Hausherren hinterließ. Nun gelang man nicht mehr wirklich vielversprechend vor das Gehäuse der Lavanttaler. Demnach war es auch eine Aufgabe der einfacheren Sorte für die kompakt agierenden Wolfsberger, das 1:4 sicher nach Hause zu schaukeln. In der nächsten Runde besitzt Feyenoord am Donnerstag, 5. November um 21:00 das Heimrecht gegen ZSKA Moskau. Die Wolfsberger gastieren zur selben Zeit bei Dinamo Zagreb.

 

FEYENOORD ROTTERDAM - WOLFSBERGER AC 1:4 (0:2)

Stadion Feijenoord, keine Zuseher, SR: Srdjan Jovanovic (SRB)

Feyenoord Rotterdam: Bijlow, Nieuwkoop (46. Narsingh), Haps, Geertruida, Spajic, Botteghin, Diemers, Kökcü, Toornstra, Berghuis, Linssen (76. Bannis)

Wolfsberger AC: Kofler, Baumgartner, Novak, Lochoshvili, Scherzer, Dieng (81. Visinger), Liendl, Leitgeb, Wernitznig (81. Peretz), Taferner (60. Stratznig), Joveljic (67. Rnic)

Torfolge: 0:1 (4. Liendl/Elfer), 0:2 (13. Liendl/Elfer), 1:2 (54. Berghuis), 1:3 (60. Liendl), 1:4 (66. Joveljic/Elfer)

Gelbe Karten: Botteghin, Nieuwkoop, Haps, Bijlow bzw. Taferner, Novak, Visinger

stärkste Spieler: Haps bzw. Liendl, Scherzer, Baumgartner 

Stimmen zum Spiel:

Dick Advocaat, Trainer Feyenoord:

"Wie brauchen die Schuld nicht anderswo suchen, wir haben uns das selber zum zuschreiben. Aber ja, der Schiedsrichter war ein Drama, zwei Elfer waren ungerechtfertigt. Wir hätten hätten aber auch klüger spielen müssen."

Steven Berghuis, Feyenoord-Torschütze:

"Meiner Meinung nach waren alle drei Elfer fragwürdig. Aber bei den ersten beiden haben wir etwas falsch gemacht. Wir haben auch nicht wegen des Schiedsrichters verloren. Entscheidend war, dass wir nach dem Anschlusstreffer unsere Chancen nicht genutzt haben."

Ferdinand Feldhofer, Trainer Wolfsberg:

"Ein historischer Abend! Ein großes Kompliment an die Jungs, wie sie vor allem in der ersten Hälfte agiert haben, was sie da alles umgesetzt und investiert haben. Dementsprechend haben sie sich den Sieg dann wirklich hart erarbeitet und unterm Strich auch verdient gewonnen. Natürlich hatten wir nach der Pause nach dem 1:2 auch das nötige Glück."

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Photocredit: Gerhard Pulsinger

by: Ligaportal/Roo