Der SK Rapid Wien feierte am dritten Spieltag der Europa League einen immens wichtigen 4:3-Heimsieg gegen den irischen Klub Dundalk FC. Dabei hatte es bis zur 87. Minute danach ausgesehen, als müssten sich die Wiener mit einem Unentschieden begnügen. Am Ende erlösten Max Hofmann und der eingewechselte Yusuf Demir die Rapidler mit ihren Toren und sorgten für den ersten Sieg in der laufenden Gruppenphase. 

Dundalks "B-Elf" schockt Rapid in der Anfangsphase

Nach einer Trauerminute in Gedenken an die Opfer des Terroranschlages in Wien am Montag, konnte die Partie im gespenstisch leeren Weststadion losgehen: Und die begann für Rapid alles andere als nach Wunsch. Jordan Flores flankte aus gut 30 Metern in den Strafraum, wo sich Patrick Hoban im Kopfballduell gegen Maximilian Hofmann durchsetzte, Gartler konnte den Versuch nicht parieren und ließ den Ball passieren - 0:1 (7.). Ein denkbar schlechter Start für die Wiener in dieses absolut richtungsweisende Spiel in der Europa League. 

Rapid fand schwer in die Partie und hatte gegen die zweikampfstarken Iren, die heute nicht mit ihrer besten Elf aufgelaufen waren, Probleme. In der 13. Minute probierten es die Hütteldorfer über die Seite: Ljubicic flankte ins Zentrum, wo Knasmüllner einlief und knapp daneben köpfelte. Für den Ausgleich musste der Kapitän sorgen: Dejan Ljubicic zog aus rund 25 Metern ab, der Ball rauschte zentral auf das Tor, doch Dundalk-Keeper McCarey konnte den Einschlag nicht verhindern - 1:1 (22.).

Kurz darauf hatte Ercan Kara die Riesenchance auf das 2:1: Der Rapid-Stürmer kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, brachte das Spielgerät aber nicht im Tor unter (23.). Eine Top-Chance gab es auch auf der anderen Seite: Michael Duffy verschaffte sich mit einem Haken eine gute Abschlussposition, doch Ullmann und Gartler konnten die Situation gemeinsam bereinigen (29.). 

Dundalk machte es Rapid weiterhin schwer, stand in der Defensive sehr kompakt. Chancen konnten sich die Hausherren zumeist über die Flügel erarbeiten: Ercan Kara kam nach einer Flanke zum Kopfball, setzte diesen aber hauchzart daneben (38.). Kurz vor der Pause kam Knasmüllner nach einer Ecke freistehend an der zweiten Stange zum Abschluss, scheiterte aber an McCarey, der die Arme hochriss und stark parierte (43.). 

Rapid behält in hitziger Schlussphase die Oberhand 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Teams zurück auf das Spielfeld. Das änderte sich jedoch schnell, da sich Mateo Barac nach einem Zusammenprall eine blutige Nase holte. Der Kroate konnte nicht mehr weitermachen - an seiner Stelle kam Routinier Mario Sonnleitner ins Spiel. Rapid-Trainer Didi Kühbauer war im leeren Allianz-Stadion sehr gut zu hören und mit dem etwas behäbigen Auftritt seiner Mannschaft nicht einverstanden. Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit war geprägt von vielen Fouls, sodass kein Spielfluss entstehen wollte.

In der 62. Minute hatte Rapid aber Glück, dass ein Foul von Hofmann an Duffy keinen Elfmeter für die Gäste nach sich zog. Rapid-Trainer Didi Kühbauer brachte Yusuf Demir ins Spiel, der gleich viel Schwung in die Partie brachte: Der 17-Jährige setzte nach einem starken Dribbling Ercan Kara in Szene, der aus kurzer Distanz das Außennetz traf.

Kurz darauf erzielten die Hausherren den wichtigen Führungstreffer: Eine lange Hereingabe landete bei Schick, der den Ball gerade noch ins Zentrum brachte, Dundalk-Tormann McCarey konnte nicht klären, sodass Arase ins leere Tor köpfeln konnte - 2:1 (79.). Die Freude über den Führungstreffer währte aber nicht lange, nachdem Sonnleitner McMillan im Strafraum gefoult und einen Strafstoß verursacht hatte.

McMillan trat an und verwandelte mit etwas Glück - 2:2 (82.). Doch die Hütteldorfer hatten in der hitzigen Schlussphase das bessere Ende: Zunächst nickte Hofmann nach einer Flanke von Stojkovic ein (87.), ehe Yusuf Demir in der 90. Minute mit einem feinen Schuss ins lange Eck auf 4:2 erhöhte. Der zweite Elfmeter-Treffer von McMillan in der 96. Minute kam zu spät. 

Europa League, Gruppenphase, 3. Spieltag

SK Rapid Wien - Dundalk FC 4:3 (1:1)

Weststadion, Wien; 0 Zuschauer; SR Trustin Farrugia Cann (MLT)

Live-Ticker Rapid Wien gegen Dundalk FC

Tore: Ljubicic (22.), Arase (79.), M. Hofmann (87.), Demir (90.) bzw. Hoban (7.), McMillan (82./Elfmeter, 90.+6/Elfmeter)

Rapid: Gartler - Stojkovic, M. Hofmann, Barac (54./Sonnleitner) - Schick, D. Ljubicic, Petrovic (72./Grahovac), Ullmann - Knasmüllner (72./Demir) - Kara, Arase

Dundalk: McCarey - Hoare, Cleary, Boyle, Leahy (65./Dummigan) - Shields - Gannon (65./Mountney), Flores (76./Murray), Sloggett, Duffy (72./Oduwa) - Hoban (76./McMillan) 

Gelbe Karten: M. Hofmann (18.), Stojkovic (27.), Sonnleitner (81.), Schick (89.) bzw. Hoare (27.), Cleary (45.+2), Dummigan (82.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: GEPA/Wien Energie