Der FC Salzburg hat am fünften Spieltag der Champions-League-Gruppenphase den ersten Sieg gefeiert. Die Bullen bejubelten auswärts gegen Lokomotiv Moskau einen 3:1-Sieg, der Österreichs Serienmeister auf den dritten Tabellenplatz katapultiert. Damit haben die Mozartstädter vor dem finalen Spieltag eine sehr gute Ausgangsposition, um im Europacup zu überwintern. 

Salzburg knackt das russische Abwehrbollwerk - Mergim Berisha packt den Doppelpack aus 

Das Spiel entwickelte sich so, wie man es sich im Vorfeld erwartet hatte. Die Bullen waren von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, hatten viel Ballbesitz und schalteten sofort in den Offensivmodus: Sekou Koita konnte in der 5. Minute nach einem schnellen Vorstoß über Mwepu gerade noch am Abschluss gehindert werden. Wenig später patzte Corluka nach einer Hereingabe von Kristensen, doch Koita konnte den Ball nicht entscheidend kontrollieren. Der Nachschuss von Mergim Berisha konnte geblockt werden (8.). 

Die Russen verteidigten, wie erwartet, extrem kompakt, überließen den Gästen aus der Mozartstadt praktisch keine Räume. Eine blitzschnelle und saubere Kombination über mehrere Stationen leitete dann den vermeintlichen Führungstreffer für die Salzburger ein, doch Berisha stand beim Abspiel von Kristensen klar im Abseits. Der Treffer zählte also zu Recht nicht (17.). Zehn Minuten später versenkte der 22-Jährige das Spielgerät erneut im Tor der Russen: Zunächst wurde ein Schuss von Koita geblockt, ehe ein Versuch von Mwepu vor den Füßen von Berisha landete. Der Deutsche blieb cool und netzte aus kurzer Distanz zum 0:1 ein (28.). Der finale Check durch den VAR, der einige Minuten in Anspruch genommen hatte, bestätigte den Führungstreffer der Bullen. 

Doch die Russen arbeiteten sich langsam aber sicher in die Partie und hatten in der 39. Minute gleich zweimal eine Riesenchance auf den Ausgleich: Erst konnte Ramalho gerade noch auf der Linie retten, ehe Stankovic einen unangenehmen Weitschuss von Ze Luis zur Ecke entschärfte (39.). Kurz darauf gelang den Bullen jedoch zum perfekten Zeitpunkt der zweite Treffer in diesem Spiel: Nach einer missglückten Klärungsaktion von Rajkovic zauberte Koita ein Weltklasse-Zuspiel in den Lauf von Berisha aus dem Hut. Der 22-jährige Stürmer blieb einmal mehr cool und jagte den Ball zum 0:2 ins Tor (41.). Mit diesem Zwischenstand ging es in die Kabinen. 

Salzburg behält in wilder Schlussphase den kühleren Kopf 

Moskau-Coach Marko Nikolic nahm zur Pause einen Dreifachwechsel vor, mit dem er vor allem in der Offensive für frischen Wind sorgen wollte. Die erste Topchance nach Wiederbeginn fanden aber die Salzburger vor: Mwepu brachte mit einem feinen Zuspiel Koita in Position, der seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung aussteigen ließ und sich damit in eine tolle Schussposition brachte. Der Versuch des Maliers zog jedoch am langen Eck vorbei (49.). 

Doch mit zunehmender Spieldauer nahm auch der Druck von Lok Moskau zu. Salzburg zog sich nun etwas weiter zurück und kam phasenweise in Bedrängnis. In der 61. Minute präsentierte sich Stankovic bei einem Weitschuss von Ze Luis hellwach. Auf der anderen Seite musste Guilherme bei einem Mwepu-Versuch eingreifen (67.). 

In der Schlussphase wurde es hektisch: Zunächst verkürzte Miranchuk per Elfmeter auf 1:2 (79.), ehe der eingewechselte Karim Adeyemi den Salzburg-Sieg fixierte: Der Deutsche spitzelte Murilo die Kugel von den Füßen und startete den Turbo. Der 18-Jährige zog über rechts in den Strafraum, ließ Corluka stehen und schoss den Ball ins lange Eck - 1:3 (81.). Damit bejubelten die Bullen den ersten vollen Erfolg in der laufenden Champions-League-Saison. Anders als in den vier Gruppenspielen zuvor belohnten sich die Schützlinge von Jesse Marsch für einen überzeugenden Auftritt. 

Champions League, Gruppenphase, 5. Spieltag

Lokomotiv Moskau - FC Salzburg 1:3 (0:2)

RZD-Arena, Moskau; 7.200 Zuschauer; SR Palabiyik (TUR)

Live-Ticker Lok Moskau gegen Red Bull Salzburg

Tore: Miranchuk (79./Elfmeter) bzw. M. Berisha (28., 41.), Adeyemi (81.)

Lok Moskau: Guilherme - Zhivoglyadov (84./Rybchinskiy), Corluka, Murilo, Rajkovic (46./Ignatyev) - Lisakovich (46./Mukhin), Magkeev, Lystsov (46./Miranchuk), Rybus - Ze Luis (89./Kamano), Eder

Red Bull Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer - E. Mwepu, Camara (69./Sucic), Junuzovic, Szoboszlai (77./Daka) - Berisha (90.+3/Onguene), Koita (70./Adeyemi)

Gelbe Karten: Mukhin (62.), Ignatyev (79.), Cerqueira (80.) bzw. Camara (45.+1), Ramalho (80.), Stankovic (80.)

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Fotos: GEPA pictures/Jasmin Walter