Der FC Red Bull Salzburg hat die ganz große Sensation verpasst und den erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase der Champions League nicht geschafft.  Die Bullen mussten sich trotz eines kämpferischen Auftritts einer abgebrühten Mannschaft von Atletico Madrid mit 0:2 geschlagen geben. Dank des Heimerfolgs von Bayern München gegen Lok Moskau belegt Österreichs Serienmeister den dritten Endrang und darf im Frühjahr in der Europa League weiterspielen. 

Salzburg beginnt mit viel Feuer und Energie 

Die Salzburger starteten mit enorm viel Druck und Energie in dieses Finalspiel um das Ticket für die K.o.-Phase in der Königsklasse. Bereits nach zwei Minuten verschaffte sich Mergim Berisha mit einem guten Haken eine tolle Abschlusschance und zog ab, doch sein Versuch landete an der Stange (2.). Glück für die Spanier, die von den Bullen in der Anfangsphase überrumpelt wurden. Zudem präsentierten sich die Mozartstädter sehr aggressiv und entschlossen in den Zweikämpfen. Nach einer Viertelstunde fanden die Hausherren die nächste Chance vor: Mwepu steckte durch für Koita, dessen Schuss jedoch zu schwach ausfiel, sodass Oblak kein Problem hatte (15.). Eine Minute später zog Szoboszlai nach Mwepu-Zuspiel direkt ab, aber der Atletico-Keeper tauchte stark ab und parierte zur Ecke. 

Der aktuelle Tabellenführer der Primera Division fand nach rund 20 gespielten Minuten in die Partie und kombinierte sich zur ersten Torchance: Marcus Llorente zog aus gut 25 Metern ab, schoss aber knapp vorbei (23.). Mehr Abschlüsse hatten aber die Bullen zu verzeichnen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld ging bei den Mozartstädtern die Post ab: Koita spielte einen scharfen, flachen Pass in den Lauf von Daka, der dann aber zu lange zögerte und über das Tor schoss (30.). Auf der anderen Seite hatten die Marsch-Schützlinge Glück, dass Stankovic nach einem Schnitzer von Wöber rettend zur Stelle war (33.). 

Standardsituation bringt Salzburg ins Hintertreffen 

Doch es kam, wie es leider kommen musste. Die Salzburger kassierten einmal mehr ein Tor nach einer Standardsituation. Nachdem Junuzovic Supertalent Joao Felix gefoult hatte, zirkelte Carrasco einen Freistoß von Halblinks in den Strafraum, wo Hermoso den Ball mit dem Hinterkopf ins Tor scherzelte - 0:1 (40.). Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Halbzeitpause. 

Szoboszlai vergibt Sitzer - Atletico spielt abgebrüht und steigt ins Achtelfinale auf 

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel vergaben die Salzburger zwei absolute Topchancen. Zunächst schoss Kristensen aus der Drehung knapp vorbei (47.), ehe Szoboszlai nach einer Kombination mit Berisha plötzlich völlig freistehend vor Oblak zum Schuss kam, doch der Ungar setzte den Ball aus kurzer Distanz knapp links vorbei - eine Riesenmöglichkeit, die der umworbene Salzburg-Youngster da ausließ (49.). 

Die Bullen agierten gegen die abgebrühten Spanier, die in der laufenden Primera Division nur zwei Gegentore in zehn Spielen erhielten, weiterhin sehr bemüht, wenngleich die Madrilenen ihre Stärken in der Defensive perfekt ausspielten und kaum etwas zuließen. In der 81. Minute verhinderte Stankovic mit einer starken Parade einen sehenswerten Treffer von Joao Felix. Auf der anderen Seite drangen die Hausherrn zwar immer wieder gefährlich in die Gefahrenzone ein, doch Atletico-Keeper Oblak kam in der zweiten Hälfte nie richtig in Gefahr. 

In der 86. Minute machten die Gäste mit dem zweiten Treffer alles klar: Correa nahm bei einem Konter Fahrt auf und brachte den Ball hoch ins Zentrum. Yannick Carrasco übernahm die Flanke direkt und schoss ins lange Eck ein - 0:2 (86.). Damit war die Niederlage der Salzburger besiegelt. Die Bullen können sich dennoch erhobenen Hauptes aus der Königsklasse verabschieden und im Frühjahr mit Mut und Zuversicht in der Europa League weitermachen. 

Champions League, Gruppenphase, 6. Spieltag

FC Salzburg - Atletico Madrid 0:2 (0:1)

Red-Bull-Arena, Salzburg; 0 Zuschauer; SR Taylor (ENG)

Live-Ticker Red Bull Salzburg gegen Atletico Madrid

Tore: Hermoso (39.), Carrasco (86.)

Red Bull Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber (90./Onguene), Ulmer - Mwepu (90./Sucic), Junuzovic, Szoboszlai (89./Okugawa) - Koita (79./Adeyemi), M. Berisha, Daka (73./Okafor)

Atletico Madrid: Oblak - Trippier, Felipe, Savic, Hermoso - Llorente (90.+1/Lodi), Saul (64./Herrera), Koke, Carrasco (89./Lemar) - Suarez (64./Correa), Joao Felix (89./Torreira)

Gelbe Karten: Ramalho (71.) bzw. Simeone (42./Atletico-Coach), Hermoso (45.+1), Savic (61.)

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Fotos: GEPA pictures/Jasmin Walter