In der 23. Runde der tipico Bundesliga traf der heuer überraschend starke WAC in der Lavanttal-Arena auf die in dieser Saison leicht schwächelnde SV Ried. Beide Trainer schickten ihre Teams ohne gröbere Überraschungen aufs Feld. Lediglich der angeschlagene Clemens Walch wurde von Ried-Coach Oliver Glasner durch Thomas Murg ersetzt. Ried besiegte den WAC in einer sehr ausgeglichenen und stets offenen Begegnung vor rund 3500 Zuschauern mit 2:1.

Beide Teams begannen sehr ambitioniert und mit deutlichem Offensivdrang. Die SV Ried hatte bereits nach drei Minuten die erste gute Möglichkeit. Nach einem Abspielfehler von Standfest spielten die Rieder blitzschnell in die Spitze auf Möschl, der im letzten Moment von Sollbauer gestoppt werden konnte. Nur wenig später musste Ex-Wolfsberger Michele Polverino bei seinem Debüt für die SV Ried mit einer Muskelverletzung von Platz. Für ihn kam Marcel Ziegl. Ebenfalls verletzt vom Feld musste der erst kürzlich genesene Tadej Trdina für Silvio.

Nach rund acht Minuten fischte Ried-Schlussmann Thomas Gebauer einen gut getretenen direkten Freistoß von Joachim Standfest aus dem Kreuzeck. Die anschließende Ecke führte jedoch zur 1:0-Führung für den WAC: Jacobo zirkelte den Ball gekonnt in die Mitte, wo er über Umwege beim freistehenden Roland Putsche landete. Mit einem strammen Schuss aus etwa sechs Metern fixierte der austrebende Mittelfeldspieler seinen zweiten Saisontreffer.

Trotz des Führungstreffers blieb es in weiterer Folge eine offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. In der 29. Minute brachte Murg eine Maßflanke in den Strafraum auf Möschl, der zum 1:1-Ausgleich einköpfelte. Beide WAC-Innenverteidiger sowie WAC-Torhüter Kofler sahen bei diesem Gegentreffer alles andere als gut aus. Mit dem Zwischenstand von 1:1 ging es schließlich auch leistungsgerecht in die Pause.

Janeczek

Bernhard Janeczek schießt Ried zum Sieg.

Janeczek bezwingt Kofler mit dem Knie

Auch in der zweiten Hälfte spielten beide Mannschaften weiterhin forsch nach vorne. Sowohl für WAC-Coach Didi Kühbauer als auch für Ried-Trainer Oliver Glasner zählte in der aktuellen Situation offensichtlich nur ein Sieg. Bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff drehte Ried die Begegnung dann endgültig. Nach einer Freistoßflanke von Oliver Kragl war Bernhard Janeczek mit dem Knie zur Stelle und traf in Minute 56 für WAC-Goalie Kofler unhaltbar zur 2:1-Führung.

Die erstmalige Führung der Innviertler war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient, da die Spielvereinigung in Summe doch die deutlich besseren Torchancen vorfand. Der WAC hingegen hatte lediglich durch den stets auffälligen Jacobo ein paar wenige gute Torszenen. Bei einer dieser Aktionen konnte Lainer einen Jacobo-Schuss im Strafraum nur mit der Hand abwehren. Die Pfeife von Schiedsrichter Rene Eisner blieb in dieser Situation allerdings stumm.

Nach rund 75 Minuten entschärfte Gebauer einen Gewaltschuss von Nemanja Rnic von der Strafraumgrenze nur mit Mühe. Der Wolfsberger AC warf in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne. Aber auch die Offensivbemühungen gegen Ende blieben unbelohnt, denn der WAC scheiterte entweder am letzten Pass, am hervorragenden Torhüter Gebauer oder wie in der Nachspielzeit am eigenen Unvermögen.

Fazit

Ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für die SV Ried, die es jedoch verabsäumte das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Der WAC blieb in Summe zu ungefährlich im gegnerischen Strafraum, einzig Jacobo strahlte so etwas wie Gefahr aus. Bei einem vermeintlichen Handspiel von Lainer hatte Ried etwas Glück, dass Schiedsrichter Rene Eisner die Aktion anders bewertete oder schlichtweg übersah. Alles in allem dennoch ein durchaus verdienter Sieg, wobei auch eine Punkteteilung nicht unverdient gewesen wäre.

Stimmen

Stefan Lainer (SV Ried): "Ja ich denke den Sieg haben wir uns verdient. Wir haben den Kampf angenommen und sind durchaus als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Im Fernsehen sieht die Aktion im Strafraum natürlich sehr unglücklich aus."

Roland Putsche (Torschütze zum 1:0 für den WAC): "Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir Standards und Flanke vermeiden müssen und haben dann genau so die Gegentore bekommen. Da müssen wir uns an der Nase nehmen. Wir haben uns ein wenig aus der Bahn bringen lassen und müssen jetzt nach vorne blicken."

Zum Bundesliga Live-Ticker

Foto: GEPA Pictures/SV Ried