Der LASK hat im letzten Spiel der Europa-League-Gruppenphase einen hochverdienten 3:1-Auswärtssieg gegen Ludogorez Rasgrad eingefahren und sich damit sehr ordentlich und erhobenen Hauptes für diese Saison aus dem Europacup verabschiedet. Die Linzer schlossen die Gruppenphase mit starken zehn Punkten auf Rang drei ab. 

LASK scheitert an der Chancenverwertung 

Die Linzer setzten in diesem finalen Gruppenspiel das erste Ausrufezeichen: Rene Renner zog nach zwei Minuten aus zentraler Position ab, schoss aber knapp vorbei (2.). Die Bulgaren überließen den Gästen in der Anfangsphase den Ball und standen tief. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde hatten die Oberösterreicher Pech, dass ein Schuss von Reiter an die Stange prallte (16.). 

Rasgrad kam mit dem aggressiven Pressing des LASK überhaupt nicht zurecht und musste weitere Chancen über sich ergehen lassen: Zunächst konnte Iliev einen Goiginger-Schuss entschärfen, ehe Renner wie schon zu Beginn des Spiels knapp vorbei schoss. Der Linksverteidiger agierte in der ersten Halbzeit sehr auffällig und brachte viel Schwung ins Spiel der Linzer, die weiterhin klar überlegen waren. 

Nach einer halben Stunde kamen die Thalhammer-Schützlinge erneut gefährlich vor das Tor, doch ein Kopfball von Reiter fand nicht den Weg ins Netz. Den Worten des LASK-Trainers, der im exklusiven Interview mit Ligaportal bereits angekündigt hatte, dass man die Partie ernst angehen werde, ließen seine Spieler Taten folgen. Die Linzer waren im ersten Durchgang drückend überlegen, lediglich die Chancenverwertung ließ heute stark zu wünschen übrig. 

Das Vernebeln der Chancen fand kurz vor der Pause den Höhepunkt, als Thomas Goiginger mit einem Foulelfmeter an Rasgrad-Keeper Iliev scheiterte. So endete eine erste Halbzeit, in welcher der LASK überlegen war mit einem torlosen Remis. 

Joker Manu schockt die Linzer nach Wiederbeginn - LASK fährt in Überzahl hochverdienten Sieg ein

Bei den Hausherren kam zur Pause Elvis Manu ins Spiel. Und der Stürmer, der bereits im Hinspiel dreimal treffen konnte, erwischte einen Traumstart und stellte nur 40 Sekunden nach Wiederbeginn auf 1:0 für die Bulgaren: Der 27-Jährige war nach einem Querpass von Keseru zur Stelle und netzte souverän ein (46.). Unglaublich aber wahr: Es war der erste Torschuss der Bulgaren in diesem Spiel. 

Doch die Gäste konnten den Torbann brechen: Philipp Wiesinger fing einen Pass von Rasgrad ab und tankte sich von der Mittellinie nach vorne, zog aus rund 20 Metern ab und traf sehenswert ins rechte Eck - 1:1 (56.). Kurz darauf gab es nach einem Torraub von Santana gegen Renner erneut Elfer für die Linzer und Rot gegen den Rasgrad-Kicker. Der Gefoulte übernahm die Verantwortung und netzt zum 1:2 ein (61.). 

Die numerisch überlegenen Linzer waren auch in der zweiten Halbzeit feldüberlegen und machten wenig später alles klar: Eggestein brachte eine Flanke von Gruber mit viel Einsatz zur Mitte, wo Madsen goldrichtig stand und per Kopf sein erstes Europa-League-Tor erzielte - 1:3 (67.). In der 79. Minute hatte der eingewechselte Husein Balic den vierten Treffer der Linzer auf dem Fuß, doch Iliev konnte seinen Versuch gerade noch an die Stange lenken. Letztlich verabschiedeten sich die Linzer mit einem 3:1-Auswärtssieg mehr als würdig aus dem Europacup. 

UEFA Europa League, Gruppenphase, 6. Spieltag

Ludogorez Rasgrad - LASK 1:3 (0:0)

Weststadion, Rasgrad; 0 Zuschauer; SR Meschkow (RUS)

Live-Ticker Ludogorez Rasgrad gegen LASK

Tore: Manu (46.) bzw. Wiesinger (56.), Renner (61./Elfmeter), Madsen (66.)

Ludogorez Rasgrad: Iliev - Cicinho, Verdon, Josue Sa, Ikoko (70./Terziev) - Badji (77./Anicet), Souza (78./Yankov), Santana - Tchibota (46./Manu), Keserü (78./Tekpetey), Despodov

LASK: Schlager - Andrade, Wiesinger (86./Ramsebner), Cheberko - Ranftl (74./Potzmann), Holland, Madsen, Renner - Reiter (63./Gruber), Eggestein (73./Plojer), Goiginger (62./Balic)

Gelbe Karten: Cicinho (44.) bzw. Wiesinger (53.), Balic (63.)

Rot: Santana (60.)

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media