Die Salzburger haben mit dem 3:1 Heimsieg gegen den SV Grödig gezeigt, dass sie nach dem Ausscheiden in der Europa League mental darauf vorbereitet sind, ihre vollen Energieressourcen auf die Verteidigung beider nationaler Titel zu konzentrieren. Mit sieben Punkten aus drei Frühjahrsspielen reisten die Mozartstädter mit viel Selbstvertrauen und einer sehr jungen Mannschaft in die Südstadt.

Die Admiraner sind einigermaßen solide in das Frühjahr gestartet. In den bisherigen drei Begegnungen konnte man zwar keinen Sieg verbuchen, aber zumindest zwei Unentschieden gegen Rapid und Ried erkämpfen. Auch spielerisch zeigt der Trend nach oben. Auf Grund der starken Leistungen der unmittelbaren Konkurrenten sollte die Mannschaft von Walter Knaller demnächst aber auch den ersten Sieg landen, will man auch nächste Saison noch in der Bundesliga spielen.

Favorit dominiert Anfangsphase

Die Gäste aus Salzburg begannen mit dem Selbstvertrauen eines Champions und setzten die Admiraner gleich einmal erwartungsgemäß unter Druck. Dies äußerte sich bereits in der ersten Aktion, als die Salzburger nach einer Minute einen Freistoß in aussichtsreicher Position provozieren konnten – Soriano verschonte den Gastgeber mit einem sehenswerten Schuss nur knapp. Auch in der Folge spielten sich nahezu alle Spielszenen in der Hälfte der Südstädter ab. Red Bull ließ den Ball laufen und versuchte durch dynamisches Spiel in die gefährlichen Zonen des Gegners einzudringen.

Bereits nach zwölf Spielminuten sollten sich sämtliche Bemühungen der Gäste erstmals lohnen. Andreas Ulmer bricht auf der linken Seite durch, schlägt eine Hereingabe in den Strafraum, der Ball kann von der Admira Hintermannschaft nicht ordentlich geklärt werden und Nutznießer Sabitzer ergattert im Strafraum den Ball, schließt handlungsschnell ab und lässt mit seinem Schuss Torhüter Kuttin keine Chance.

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Takumi Minamino trifft für Salzburg doppelt.

Ausschluss verändert Spielgeschehen etwas

Auch im Anschluss dominieren die Gäste aus Salzburg das Spiel. Bis Manuel Schüttengruber in der 22. Spielminute nach robustem Einsteigen von Marcel Sabitzer auf die Idee kommt, dass dieser dafür die rote Karte verdient hätte. Definitiv eine sehr harte Entscheidung des Referees. Mit diesem Ausschluss nahm die Begegnung eine kleine Wende. Das Spiel verlagerte sich zumindest zwischenzeitlich immer wieder in die Hälfte der Salzburger, war dies in den Minuten zuvor beinahe noch undenkbar. Schnelle Konter kamen erstmals tatsächlich über deren Ansatz hinaus und mündeten beispielsweise in einer Großchance von Schicker in der 27. Minute.

Noch kurz vor der Halbzeitpause sollte der japanische Neuzugang Takumi Minamino jedoch für eine kleine Vorentscheidung sorgen und die Hoffnungen der Südstädter deutlich schmälern. Nach einem Soriano-Freistoß kommt es im Admira-Strafraum zu großer Hektik, Minamino überzuckert die Situation am Schnellsten und schiebt den Ball an Torhüter Kuttin vorbei. Mit einem 0:2 für RBS sollte es auch in die Pause gehen.

Turbulente Anfangsphase nach Seitenwechsel

Wenige Minuten waren gespielt, schon ließ Schiedsrichter Schüttengruber mit der nächsten mehr als fragwürdigen Entscheidung aufwarten. Nach einem Zusammenprall von Peter Gulacsi und Toni Vastic im Strafraum der Salzburger entschied das Schiedsrichterteam auf Elfmeter. Leider eine Fehlentscheidung, war der ungarische Teamtorhüter doch früher am Ball. Gerechtigkeit sollte allerdings siegen, Gulacsi parierte seinen zweiten Elfmeter in der österreichischen Bundesliga.

RBS mit viel Engagement

Im Anschluss nahm das Spiel wieder seinen gewohnten Lauf. Die gefährlichen Spielzonen wurden nur von den Gästen aus Salzburg bespielt. In der 69. Spielminute mündete dieses leidenschaftliche Spiel in einem weiteren Erfolgserlebnis. Minamino kommt zu einer weiteren Abstaubersituation und nützt diese eiskalt aus, keine Chane für Tormann Kuttin.

Im Anschluss zeigte sich allerdings die gute Moral der Admiraner. Sie versuchten sich einigermaßen in der Hälfte des Gegners festzusetzen und kamen erstmals regelmäßig zu einigen Szenen im Angriffsdrittel. Kurz vor Schluss sollten die Zuseher noch einmal auf ihre Rechnung kommen. Schicker erzielte in der 90. Minute den Ehrentreffer, nur eine Minute später stellte der eingewechselte Berisha den alten Torabstand wieder her und köpfte zum 1:4 Endstand ein.

Die Stimmen zum Spiel

Andreas Ulmer (Spieler RBS): „Es war ein sehr schweres Spiel. Es ist nicht einfach auf diesem Rasen zu spielen. Aber wir haben gezeigt, dass wir kämpfen können. Wir schauen von Spiel zu Spiel und haben heute zum Glück die drei Punkte mitgenommen.

Thomas Ebner (Spieler Admira): "Es war ein schwieriges Spiel. Wir haben uns eigentlich viel vorgenommen. Wir haben zwei blöde Gegentore kassiert, das war unnötig. In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, alles zu riskieren. Das 0:3 war dann der Knackpunkt. Wir werden Wiener Neustadt am Samstag knacken."

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Foto: GEPA Pictures/Red Bull