Dem WAC ist in der letzten Bundesliga-Runde in diesem Jahr eine Sensation gelungen. Die Kärntner feierten auswärts gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg einen 3:2-Sieg. Nach einer unspektakulären ersten Hälfte drehten beide Mannschaften nach dem Seitenwechsel auf. Letztlich bejubelte der WAC den ersten Sieg in der Red-Bull-Arena überhaupt. 

Kaum Höhepunkte in der ersten Halbzeit

Vor dem Anpfiff wurde Dominik Szoboszlai von Sportchef Christoph Freund und Stephan Reiter verabschiedet. Der gebürtige Ungar wird die Bullen ja im Winter in Richtung RB Leipzig verlassen (Offiziell: Dominik Szoboszlai wechselt im Winter zu RB Leipzig). 

Die Anfangsphase gestaltete sich ausgeglichen, da sich die Eurofighter aus Kärnten nicht versteckten und mutig mitspielten. Erstmals gefährlich wurde es nach 14 Minuten, als Daka recht unbedrängt abziehen konnte, doch Baumgartner konnte den Schuss in höchster Not blocken. Auf der anderen Seite brachte sich Vizinger nach einem langen Abschlag von Kofler in eine gute Schussposition, doch Stankovic tauchte stark ab und verhinderte den Gegentreffer. 

Das Spiel gestaltete sich auch in weiterer Folge ausgeglichen, wenngleich die Bullen zwar etwas mehr Spielanteile hatten. Richtig gefährlich wurde es für WAC-Keeper Kofler aber selten. Letztlich plätscherte die erste Spielhälfte dem Ende entgegen. Salzburg kam zwar immer wieder zu Abschlüssen, doch Alexander Kofler blieb weiterhin unterbeschäftigt. Folgerichtig endete die erste Halbzeit mit einem torlosen Remis. 

Verrückte zweite Halbzeit mit Happy End für WAC 

Unmittelbar nach Wiederbeginn steckte Okafor ideal durch für Mergim Berisha, der aus spitzem Winkel haarscharf am langen Eck vorbeischoss (46.). Die Anfangsphase in der zweiten Halbzeit gestaltete sich kurios, denn obwohl die Bullen besser in den zweiten Abschnitt starteten, trafen die Kärntner. In der 51. Minute fingen die Gäste ein hohes Zuspiel ab und spielten anschließend rasant nach vorne. Über Liendl, Joveljic und Vizinger gelangte das Leder zum völlig blanken Scherzer, der halblinks im Strafraum viel Platz hatte und das Spielgerät überlegt im langen Eck versenkte - 0:1 (51.). Es war das erste Bundesliga-Tor für Jonathan Scherzer. Und nur wenige Sekunden später leitete Liendl nach einem weiteren Fehler der Bullen den zweiten Treffer des WAC ein: Vizinger hatte rechts viel Platz und flankte ins Zentrum, wo Joveljic unbedrängt zum Kopfball kam und Stankovic keine Chance ließ - 0:2 (52.). 

Die Salzburger schalteten daraufhin einen Gang hinauf und bejubelten nach etwas mehr als einer Stunde den Anschlusstreffer: Kofler konnte eine Hereingabe von Kristensen nicht entschärfen, sodass Mergim Berisha aus kurzer Distanz nur mehr abstauben musste - 1:2 (64.). Fünf Minuten später stellte Patson Daka nach einem herrlichen Solo sowie toller Vorarbeit von Szoboszlai auf 2:2 (69.). Nachdem Patson Daka in der 74. Minute Pech hatte und die Stange traf, jubelten nur wenig später die Gäste über einen Treffer: Wieder leitete Michael Liendl den Treffer mit einem herrlichen Lochpass ein, ehe Peretz den Ball flach an Stankovic vorbei ins lange Eck schoss - 2:3 (79.). 

Tipico Bundesliga, 12. Runde

Red Bull Salzburg - RZ Pellets WAC 2:3 (0:0)

Red-Bull-Arena, Salzburg; 0 Zuschauer; SR Weinberger

Live-Ticker Red Bull Salzburg gegen WAC

Tore: M. Berisha (64.), Daka (69.) bzw. Scherzer (51.), Joveljic (52.), Peretz (79.)

Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Vallci (90.+2/Onguene) - Mwepu (81./Okugawa), Junuzovic - Okafor (55./Sucic), Szoboszlai (82./Adeyemi) - Daka, M. Berisha

WAC: Kofler - Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer - Taferner (73./Stratznig), Leitgeb, Sprangler, Liendl (83./Peretz) - Vizinger (66./Peretz), Joveljic (65./Dieng)

Gelbe Karten: Mwepu (68.) bzw. Scherzer (61.), Peretz (75.), Feldhofer (87./WAC-Coach)

Rot: Gratzei (90.+3/Tormann-Trainer/WAC)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Fotos: GEPA pictures