Im Europaleague-Sechzehntelfinal-Hinspiel traf in Budapest der RZ Pellets WAC auf Tottenham Hotspur. Und dabei gelang es den "Wölfen" gegen den PL-Club über weite Strecken eine hervorragende Figur abzugeben. Trotz des raschen 0:3-Rückstands steckte man niemals auf und verzeichnete auch zwei Aluminium-Treffer. Letztendlich aber hatte der Favorit dann doch die Nase vorne (Marktwert: 720:18 Millionen). Was den Wolfsbergern bleibt, ist, im Rückspiel alles rauszuhauen, um den österreichischen Fußball noch einmal bestmöglich zu verkaufen. Das mit dem Weiterkommen ist dann eine andere Geschichte, wenngleich es aber schon desöfteren zu faustdicken Überraschungen kam.

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(Heung-min Son, Gareth Bale und Lucas zeichneten für drei der vier Tottenham-Treffer verantwortlich)

 

"David" Wolfsberg steht auf verlorenem Posten

Das ursprünglich in Klagenfurt geplant gewesene Spiel musste aufgrund der coronabedingten Einreiseverweigerung für die Engländer kurzerhand nach Budapest verlegt werden. Die für die anstehende EM völlig neu adaptierte Puskás Aréna wurde erst im November 2019 der Bestimmung übergeben. Die Wolfsberger rechnen sich bei dieser Begegnung durchaus berechtigte Chancen aus. Denn bei Tottenham klemmt es hinten und vorne. Aktuell weist man als Neunter der Premier League mit einem Spiel weniger einen satten 20-Punkte-Rückstand auf Leader Manchester City auf. Die "Wölfe" gehen vom Start weg sehr resolut an die Sache heran. Aber zur ersten dicken Chance gelangen die "Spurs" in der 6. Minute. Heung-min Son verfehlt sein Ziel aus 16 Metern nur ganz knapp. Aber in der 13. Minute trifft der Südkoreaner nach Doherty bzw. Bale-Vorarbeit, per Kopf zum 0:1. Dieser Treffer bringt es dann mit sich, dass die Mourinho-Truppe mehr und mehr das Kommando übernimmt. In der 20. Minute liegt das 0:2 in der Luft, aber Dele Alli kann daraus kein Kapital schlagen. Kurz darauf kann auch der "Gastgeber" erstmalig in der Offensive auf sich aufmerksam machen. Aber letztlich packt Keeper Hugo Lloris bei einem Joveljić-Schuss sicher zu. 28. Minute: Nach Doherty-Zuspiel lässt Gareth Bale, WAC-Defender Scherzer gekonnt aussteigen. Der Abschluss ist dann cool und abgebrüht des walisischen Topstürmers - 0:2. Zwei Minuten später kommt dann auch die Feldhofer-Elf zur großen Gelegenheit auf ein Tor. Nach einem Novak-Flankenball pariert Torhüter Lloris mit Hilfe der Torlatte einen Vizinger-Kopfball. Auf der Gegenseite klingelt es in der 34. Minute auf das Neue. Der Brasilianer Lucas Moura zündet den Turbo, umkurvt noch drei WAC'ler und ballert das Spielgerät zum 0:3 in die Maschen. Damit sind jegliche Überraschungs-Spekulationen auf Wolfsberger Seite frühzeitig vom Tisch - Halbzeitstand: 0:3.

Tottenham hat nun einiges mehr zu tun

Trotz des Dreitore-Rückstands ist es den Kärntnern durchaus gelungen, den Engländern streckenweise die Stirn zu bieten. Im zweiten Durchgang geht es für die "Wölfe" nun darum, ein respektables Ergebnis zu erzielen. Das heißt, es gilt die nötige Balance zu finden, um diesbezüglich auch Erfolg zu haben. Die "Gäste", Vinicius kommt für Son, übernehmen auch gleich nach Wiederbeginn wieder die Initiative. In der 50. Minute versteht es WAC-Schlussmann Alex Kofler, einen Bale-Abschluss zu parieren. 55. Minute: Den Lavanttalern gelingt es, erstmalig anzuschreiben. Sissouko legt Wernitznig im Strafraum, den dafür zu Recht verhängten Elfmeter versenkt Kapitän Michi Liendl sicher zum 1:3. Was die WAC'ler nachfolgend wieder ermutigt, den "Spurs" weitestgehend das Wasser zu reichen. 69. Minute: Die Topgelegenheit auf das 2:3. Wernitznig fabriziert aber aus 12 Metern Entfernung einen Lattenpendler. Tottenham hat in dieser Phase ordentlich damit zu tun, gegen griffige Kärntner, die Oberhand zu behalten. Der WAC wittert auch in der Schlussviertelstunde die Möglichkeit, einen weiteren Treffer aufzuholen. Entsprechend risikobereit agieren die "Wölfe" auch. Was wiederum verstärkt Räume für Tottenham mit sich bringt. Aber die Wolfsberger verstehen es in der zweiten Hälfte, auch in der Defensive solide abzuliefern. 88. Minute: Tottenham kommt doch noch zum vierten Tor. Nach Lamela-Kopfballvorlage ist es Carlos Vinicius, der aus kurzer Distanz zum 1:4-Spielendstand trifft. Das Rückspiel ist für Mittwoch, 24. Feber um 18:00 Uhr angesetzt. Dabei deutet vieles darauf hin, dass diese Partie coronabedingt nicht in London stattfinden wird.

 

WOLFSBERGER AC - TOTTENHAM HOTSPUR 1:4 (0:3)

Puskás Aréna Budapest, keine Zuseher, SR: Ali Palabiyik (TUR)

Wolfsberger AC (4-1-3-2): Kofler, Scherzer, Baumgartner, Novak (81. Pavelic), Lochoshvili, Liendl, Sprangler (65. Giorbelidze), Wernitznig, Taferner (46. Henriksson), Joveljić (65. Dieng), Vizinger (46. Stratznig)

Tottenham Hotspur (4-2-3-1): Lloris, Doherty, Alderweireld, Dier, Davies, Winks, Sissoko (78. Højbjerg), Alli (78. NDombèlé), Son (46. Vinicius), Bale (65. Lamela), Lucas Moura (65. Bergwijn)

Torfolge: 0:1 (13. Son), 0:2 (28. Bale), 0:3 (34. Lucas Moura), 1:3 (55. Liendl/Elfer), 1:4 (88. Vinicius)

Gelbe Karten: Sprangler bzw. Alli, Sissouko 

stärkste Spieler: Scherzer, Wernitznig bzw. Doherty, Davies, Winks

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer, Wolfsberg-Trainer:

"Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen. Das 0:1 hat uns leider ein wenig die Moral genommen und uns geschwächt. Wir waren insgesamt nicht konsequent und hart genug. Sie hatten nicht so viele Chancen, aber waren sehr effizient. Wir haben nach der Pause umgestellt, sind besser in die Zweikämpfe gekommen. Aber wir spielten gegen ein Weltklasse-Team, das uns dauernd unter Druck gesetzt hat."

José Mourinho, Trainer Tottenham:

"Es ist ein sehr wichtiges Ergebnis. Hälfte zwei war schwieriger für uns, dennoch haben wir einige Torchancen gehabt. Ich würde nicht sagen, wir sind fix weiter."

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Photocredit: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo