Im Europa-League-Sechzehntelfinal-Rückspiel traf Tottenham Hotspur auf den RZ Pellets WAC. Und dabei kam es in der mit 1 Milliarde Euro teuersten Arena Europas zum erwartet ungleichen Kräftemessen. Damit ist das "Kapitel EL" für die Lavanttaler vorerst einmal vom Tisch. Der Kopf sollte demnach frei sein für die anstehenden Aufgaben. Die da lauten, die Top-6 unter Dach und Fach zu bringen bzw. das Cup-Halbfinale zuhause gegen den LASK. Trotzdem gilt es den Hut vor dem Verein zu ziehen, der in den letzten Jahren eine sensationelle Entwicklung vollzog.

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(Trainer José Mourinho steht mit Tottenham unter den letzten 16 Teams in der Europa League. Wer im Achtelfinale der Gegner sein wird, erfahren die "Spurs" bei der Auslosung am Freitag um 12:00 Uhr)

 

Deli Alli markiert das "Tor des Monats"

Die „Spurs“ haben mit dem 4:1-Auswärtssieg in Budapest bereits für glasklare Fronten gesorgt. So kommt es, dass die Partie im Stadium-London von den Wolfsbergern mehr oder weniger als „Bonusspiel“ betrachtet wird. Klar steht dabei im Vordergrund, dass man gegen einen übermächtigen Gegner auch ein achtbares Ergebnis erreichen will. Die "Wölfe" sind dann auch vom Start weg sehr bemüht darum, sich von der bissigen Seite zu präsentieren. Der aktuell Neunte der Premier League, der Rückstand auf den Leader Manchester City ist mit 23 Zählern zuletzt gehörig angewachsen, hat in der Anfangsphase doch Probleme, das Spiel an sich zu reißen. Aber eine Klasse-Mannschaft versteht nun mal, ihre Chance zu nützen. 10. Minute: Nach Doherty-Zuspiel ist es Dele Alli, der aus 14 Metern auf elegante Art und Weise mit einem Fallrückzieher für die rasche 1:0-Führung Sorge trägt. Nachfolgend kommt es dann doch dazu, dass das Spiel der "Spurs" drängender über die Bühne geht. 21. Minute: Die Feldhofer-Truppe gibt ein offensives Lebenszeichen von sich: Liendl bedient Scherzer, der aber letztlich sein Ziel doch deutlich verfehlt. Auch nachfolgend verkaufen sich die Gäste teuer. Wenngleich Tottenham aber wenig überraschend, weiter das federführende Team ist. 44. Minute: Lamela bedient Vinícious, der WAC-Keeper Kuttin überspielt, dann aber weiß der Schwede Henriksson auf der Torlinie, den sicher scheinenden zweiten Londoner Treffer zu verhindern - Halbzeitstand: 1:0

Für Wolfsberg gibt es nichts zu holen

Ob für die Wolfsberger letztlich ein akzeptables Ergebnis herausspringt, hängt wohl einzig und allein von Tottenham ab. Schon in der ersten Hälfte war klar zu sehen, dass, wenn die Mourinho-Mannen die Gangart verschärfen, es für für die Kärntner zu gröberen Abstimmungs-Schwierigkeiten kommt. Der WAC beginnt wiederum sehr resolut, bei einem Dier-Strafraumfoul an Dieng lässt der slowenische Schiedsrichter Gnade walten. Im Gegenstoß steht es dann 2:0: Dele Alli hat das Auge für den Brasilianer Carlos Vinícious, der das Spielgerät per Kopf versenkt. Jetzt bekommt der Gastgeber mehr und mehr Lust zum Fußball spielen. Vor allem der spielfreudige Érik Lamela ist kaum an die Leine zu nehmen. Auf Seiten der Gäste ist es der eingewechselte Joveljić, der zweimal, zumindest Gefahr andeuten kann. 67. Minute: Deli Alli findet die Chance auf sein zweites Tor vor, WAC-Schlussmann Manuel Kuttin packt aber fest zu. Aber gegen das 3:0 in der 73. Minute ist dann kein Kraut gewachsen. Einmal mehr ist Dele Alli der Assistgeber, als Vollstrecker kann dann der kurz vorher eingetauschte Gareth Bale in Erscheinung treten. Auch für den Schlusspunkt sorgt Tottenham: In der 83. Minute nützt Vinícious eine Henriksson-Spielerei in der Defensive und erzielt mit seinem zweiten Tor den 4:0-Spielendstand. Weiter geht es für Tottenham nun mit dem Achtelfinale am 11. und 18. März. Wer dort der Gegner sein wird, erfahren die Londoner bei der Auslosung am kommenden Freitag, 26. Feber.

 

TOTTENHAM HOTSPUR - WOLFSBERGER AC 4:0 (1:0)

Tottenham Hotspur Stadium-London, keine Zuseher, SR: Matej Jug (Slowenien)

Tottenham Hotspur (4-2-3-1): Hart, Doherty (74. Lavinier), Alderweireld, Dier, Davies, Winks, Sissoko (82. John), Alli (82. Scarlett), Lamela (69. Bale), Bergwijn (69. Moura), Vinícious

Wolfsberger AC (3-5-2): Kuttin, Henriksson, Scherzer (64. Perić), Baumgartner (64. Giorbelidze), Novak (46. Pavelić), Lochoshvili, Liendl, Stratznig (79. Rnic), Wernitznig, Dieng, Vizinger (46. Joveljić)

Torfolge: 1:0 (10. Alli), 2:0 (50. Vinícious), 3:0 (73. Bale), 4:0 (83. Vinícious)

Gelbe Karten: Doherty, Davies, Alderweireld bzw. Baumgartner, Wernitznig

stärkste Spieler: Davies, Alli, Vinícious bzw. Dieng

Stimmen zum Spiel:

Josè Mourinho, Trainer Tottenham:

"Mich freut es vor allem für unser Trio Marcel Livinier, Dane Scarlett und Nile John, die ihren ersten internationalen Auftritt hatten. In Summe betrachtet war es ein erfolgreicher Abend für uns. Alle Treffer waren sehenswert bzw. schön herausgespielt. Vor allem das 1:0 von Deli Alli war sensationell. Man muss gut spielen, um solche Teams so zu schlagen."

Ferdinand Feldhofer, Trainer Wolfsberg:

"Das war sehr souverän und großartig, großes Kompliment an die Qualität von Tottenham. Zu unserer Situation - es ist natürlich ein wenig frustrierend, weil man eigentlich das Gefühl gehabt hat, so auch heute, dass man eigentlich gar nicht so weit weg ist. Aber dann sieht man die individuelle Qualität von den Tottenham-Spielern."

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Photocredit: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo