Im UNIQA ÖFB-Cup Halbfinale  traf der RZ Pellets WAC auf den LASK. Und dabei kam es über weite Strecken zu einer sehr schaumgebremsten Begegnung. Es stand ganz einfach zu viel am Spiel, so spielten beide Teams vorwiegend die "Vorsicht-Karte" aus. Letztendlich war es dann ein Strafstoß, der das Spiel in der Nachspielzeit, in der 97. Minute, zugusten der Linzer entschieden hat. Was heißt, dass der LASK nach 1999 wieder ein Finale erreicht hat. Einmal, im Jahr 1965 war es bislang gelungen, den Cup zu gewinnen. Es wird Zeit, dass nach einer 56-jährigen Pause der Titel wieder einmal nach Linz geht.

Ranftl Scherzer

(Jonathan Scherzer mit dem Foulspiel an Reinhold Ranftl, beim dafür verhängten Elfmeter ist dann Philipp Wiesinger mit dem Linzer Siegestreffer zur Stelle)

 

Der LASK mit unübersehbaren Vorteilen

Beim Cup-Halbfinale der Wolfsberger gegen den LASK scheint soweit kein wirklicher Favorit vernehmbar. Gespannt darf man sein, wie es die beiden Mannschaften anlegen bzw. ab wann man bereit ist, entsprechendes Risiko einzugehen. Die Lavanttaler schaffen es auf dem Weg in das Semifinale, Neusiedl, Ried, Amstetten und Kapfenberg aus dem Weg zu räumen. Der LASK eliminierte Siegendorf, Wörgl, Elektra und die Klagenfurter Austria. Beim Gastgeber fehlen die nach Unstimmigkeiten mit dem Trainer aus dem Kader verbannten Liendl, Novak, Peric und Wernitznig, sowie die verletzten Leitgeb und Sprangler. Die Linzer müssen mit Gruber, Filipović, Karamoko, Raguz und Succar ebenso auf fünf angeschlagene Akteure verzichten. Die Begegnung ist vom Start weg zerfahren und hart umkämpft. 5. Minute: Goiginger bedient Renner, der scheitert dann aus kurzer Distanz an WAC-Keeper Kofler. Die Thalhammer-Truppe bleibt danach das spielbestimmende Team. 11. Minute: Kapitän Trauner setzt die nächste Linzer Gelegenheit in den Sand. Nachdem dann Gästespieler Renner beinahe ein spektakuläres Eigentor fabriziert (13.), halten sich nachfolgend die Aufreger sehr in Grenzen. Man ist zwar heftig bemüht, aber letztlich fehlt es beiderseits an der nötigen Durchschlagskraft. Demnach, die Feldhofer-Schützlinge agieren vor dem Tor völlig zahnlos, plätschert das Spiel torlos dem Pausenpfiff entgegen. 39. Minute: Nach einem Michorl-Corner setzt Trauner das Spielgerät aus bester Position über das WAC-Gehäuse - Halbzeitstand: 0:0.

Die Wolfsberger agieren sehr bedächtig

Es wird wohl von beiden Seiten eine spielerische Steigerung nötig sein, will man am 1. Mai das Cupfinale in Klagenfurt bestreiten. Vor allem von den Hausherren, die erstmalig in das Endspiel einziehen können, ist bislang noch gar nichts gekommen. Aber auch der LASK war in der ersten Hälfte wahrlich nicht imstande, ein Angriffs-Feuerwerk zu zünden. Es kommt dann zu Beginn des zweiten Durchgangs erneut dazu, dass das Spiel nur sehr schleppend über die Bühne geht. Die Linzer erwecken zwar nach wie vor den bemühteren Eindruck, aber das mit dem Kreieren von Tormöglichkeiten klappt hinten und vorne nicht. 56. Minute: Nach einer Goiginger-Freistoßvorlage setzt Andrade das Leder per Kopf nur knapp neben das WAC-Tor. Das Wolfsberger Offensivspiel findet weiter nicht statt, aber zumindest gelingt es das torlose Remis zu halten. Bis zur 63. Minute da verlängert Joveljić einen Vizinger-Eckball mit der Ferse, Keeper Schlager zeigt sich aber von der hellwachen Seite. Daraufhin kommt mehr Leben in die Partie bzw. halten sich die Spielanteile nun die Waage. Aber beiden Teams gelingt es weiter nicht, eine entsprechende Präzision an den Tag zu legen. Was zur Folge hat, dass weiter etliche Fehlpässe auf der Tagesordnung stehen. So kommt es schlussendlich auch wenig überraschend, dass es nach der regulären Spielzeit beim 0:0 bleibt.

In der Verlängerung treffen die Linzer vom Punkt

Angesicht des bisher Gebotenen wäre es durchaus überraschend, wenn eine Mannschaft in der Overtime noch den Turbo zünden kann. Aber ein Lucky-Punch, der das Spiel entscheidet, scheint doch jederzeit möglich. Mit Fortdauer der Verlängerung sind dann beide Teams, nach wie vor nicht bereit, entsprechend Risiko zu nehmen, um der "Lotterie-Elfmeterschießen" aus dem Weg zu gehen. Dann aber kommt die 97. Minute: Scherzer mit dem Strafraumfoul an Ranftl. Am Elfmeter, den dann Philipp Wiesinger sicher zum 0:1 verwertet, gibt es nichts zu rütteln. Jetzt erkennen die Kärntner den Ernst der Lage. Plötzlich agiert man vehement nach vorne und setzt den Gegner unter Druck. Aber die Zeit beginnt dem Platzherrn davonzulaufen. So bringt der LASK dann den knappen Eintorevorsprung verdientermaßen auch über die noch verbeibende Distanz - Spielendstand: 0:1. Beim Finale, das am 1. Mai ebenso im Klagenfurter Wörthersee Stadion über die Bühne geht, trifft der LASKnun auf den Sieger aus Sturm Graz gegen Red Bull Salzburg.

 

WOLFSBERGER AC - LASK 0:1 n.V. (0:0, 0:0)

Lavanttal-Arena, keine Zuseher, SR: Sebastian Gishamer (Szbg.)          

Wolfsberger AC (3-4-1-2): Kofler, Giorbelidze (100. Dieng), Henriksson, Scherzer, Pavelić (106. Peretz), Baumgartner, Lochoshvili, Stratznig (100. Schöfl), Taferner, Joveljić, Vizinger (88. Röcher)

LASK (3-4-3): Schlager, Wiesinger, Trauner, Ranftl, Andrade, Renner (78. Potzmann), Michorl (99. Madsen), Holland, Eggestein (110. Altunbas), Balic (101. Reiter), Goiginger

Gelbe Karten: Giorbelidze, Stratznig, Taferner, Scherzer, Kofler, Jochum (Co-TR.), (alle WAC)

Gelb/Rote Karte: Kofler (WAC/nach Spielende)

Tor: 0:1 (97. Wiesinger/Elfer)

stärkste Spieler: Baumgartner, Taferner bzw. Wiesinger, Andrade, Goiginger

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer, Trainer Wolfsberg:

"Wir sind alle enttäuscht. Das haben sich die Jungs auch nicht verdient. Wir haben gefightet wie die Löwen. Wir haben, glaube ich, taktisch gegen den LASK in der Defensive noch nie so wenig zugelassen. Der Elfer war dann sehr, sehr bitter."

Dominik Thalhammer, Trainer LASK:

„Wir haben das große Ziel Finale erreicht – darüber freuen wir uns irrsinnig. Wir waren heute bis zur 15. Minute ganz gut, danach haben wir unser Spiel nicht mehr wie gewünscht umgesetzt. Wir waren zu unpräzise und haben nur wenige Chancen vorgefunden. Es war ein großer Kraftakt und sicher kein schönes Spiel – aber was am Ende stehen bleibt: Der LASK steht nach langer Zeit endlich wieder im UNIQA-ÖFB-Cup-Finale – das ist großartig für den Verein, unser Team und natürlich unsere Fans!“

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Photocredit: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo