Für die Hausherren aus Wien-Favoriten ging es nicht mehr um sonderlich viel. Für die Austria ist in der Bundesliga der Zug schon längst abgefahren, wichtig ist nur, gute Form aufzubauen und Selbstvertrauen für das wichtige Cup-Finale gegen Red Bull Salzburg zu tanken. Für Sturm Graz geht es hingegen immer noch um einen Platz in der Champions-League-Qualifikation, dafür mussten nach zuletzt zwei Unentschieden wieder drei Punkte her.

Die erste gute Möglichkeit hatte die Austria bereits in der sechsten Minute. Nach einem Eckball kam Alexander Gorgon völlig frei zum Kopfball, doch Sturm-Torhüter Christian Gratzei verhindert den Gegentreffer mit einer sensationellen Parade! Durch diese Chance schöpften die Veilchen Selbstvertrauen und kamen immer besser in die Partie. Die Mannschaft von Andreas Ogris machte das Spiel, ohne die ganz großen Einschussmöglichkeiten vorzufinden.

Nach 31 Minuten konnten die Gäste aus Graz noch keinen Torschuss verzeichnen - bis dahin eine schwache Vorstellung des Teams von Trainer Franco Foda. In der 36. Minute hatte Gorgon die nächste Kopfballchance. Nach einem Eckball kam der Austria-Angreifer am ersten Pfosten zur Chance, doch er unterlief die Flanke und konnte den Ball nicht mehr ordentlich setzen. Mit einem 0:0-Unentschieden ging es auch in die Halbzeitpause, nachdem die Austria in der ersten Hälfte klar den Takt bestimmte, aber nichts zählbares aus der Überlegenheit machen konnten.

Sturm Austria

Sturm trifft zur Führung - das Tor zählt aber nicht

Zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich am Spiel wenig. Die Austria war weiter besser im Spiel und konnte immer wieder nach ruhenden Bällen Gefahr erzeugen. In der 62. Minute war der Ball zum ersten Mal im Tor! Der SK Sturm traf durch den eben erst eingewechselten Dario Tadic zur Führung, doch der Treffer wurde nicht gegeben - keiner im Stadion wusste, warum Schiedsrichter Jäger auf 'kein Tor' entschied. Sturm wurde durch die Einwechslung von Tadic und Donis Avdijaj viel gefährlicher und machten das Spiel. Die Austria kam in der Offensive nicht mehr so zur Geltung wie noch in der ersten Hälfte.

In der 80. Minute waren es doch wieder die Veilchen mit einer Topchance. Daniel Royer kam aus spitzem Winkel zum Schuss, doch Gratzei war auf dem Posten und konnte den Ball parieren. Nach 85 Minuten hatte Gorgon den Siegtreffer auf dem Fuß! Marco Meilinger konnte sich am linken Flügel durchsetzen, bediente den völlig freistehenden Stürmer optimal, doch Gorgon jagte den Ball aus knapp zehn Metern über das Tor! Kurz darauf kam Sturm noch einmal zu einer Chance. Avdijaj dribbelte sich in den Strafraum und zog ab, doch der Ball verfehlte das Ziel knapp - letzte Topchance für die Gäste!

Fazit:

Man merkte beiden Mannschaften die vielen Ausfälle an. Vom Tabellensechsten aus Wien konnte man sich nicht mehr erwarten, aber Sturm hat in dieser Verfassung in der Championsleague-Qualifikation nichts verloren. In den kommenden Wochen muss eine deutliche Leistungssteigerung her, will man ein Wörtchen um Platz zwei mitreden.

Stimmen:

Lukas Rotpuller (Austria Wien): "In der ersten Halbzeit haben wir unsere Chancen einfach nicht genutzt. Wir können mit dem Unentschieden leben, aber wir hätten den Sieg sicher verdient gehabt. Warum das Tor von Sturm nicht gegeben wurde, weiß ich auch nicht."

Donis Avdijaj (Sturm Graz): "Es ist ärgerlich, ich hätte den Ball im Tor unterbringen müssen! Aus meiner Sicht war das ein reguläres Tor von uns, ich weiß nicht, was da ein Foul sein soll? Das sind Dinge, die am Ende entscheidend sind!"

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Foto: Richard Purgstaller