Trainer Christoph Daum hat davor gewarnt, beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln zu hohe Erwartungen an den weiter nicht spielberechtigten Rückkehrer Anthony Modeste zu knüpfen. Es komme "darauf an, wie man es moderiert. Von Vereinsseite aus, vom Trainer, von der Mannschaft und natürlich von Modeste selbst auch", sagte der 65-Jährige dem SID am Mittwoch bei einer Veranstaltung im Deutschen Sport- und Olympia Museum in Köln. Jetzt Fußballreise buchen!
Fall Modeste: Daum bremst die Erwartungshaltung

Fall Modeste: Daum bremst die Erwartungshaltung

Die Öffentlichkeit habe noch einen Modeste im Kopf, "der 25 Tore erzielt hat und in Topform war. Das ist eineinhalb Jahre her. Er hatte jetzt ein halbes Jahr kaum Spielpraxis, muss einiges aufholen. Und dann kommt es darauf an, wie er sich wieder integriert und selbst zu einer Lösung mit dem chinesischen Verein steht", führte Daum aus.

Die Spielerlaubnis für den 30-jährigen Franzosen lässt auf sich warten, nachdem der FC den Transfer bereits Mitte November für perfekt erklärt und dem Stürmer einen Vertrag bis 2023 gegeben hatte. Der Weltverband FIFA nämlich hält Modestes Kündigung beim chinesischen Klub Tianjin Quanjian trotz ausstehender Gehaltszahlungen nicht für gerechtfertigt. Der FC will die Urteilsbegründung abwarten, ehe weitere Schritte eingeleitet werden.

"Bevor man etwas ankündigt, sollte auch eine Gewissheit bei der Spielgenehmigungserteilung erzielt werden", tadelte Daum seinen Ex-Klub leicht. Allerdings lobte er auch die Bereitschaft der FC-Führung, für den Wunschspieler ins Risiko zu gehen: "Mehrere Vereine haben Interesse signalisiert. Jeder hat noch ein bisschen gewartet, weil er nicht weiß, wie der Fall ausgeht. Vor dem CAS (Internationaler Sportgerichtshof; d. Red.) bist du wie auf hoher See: in Gottes Hand. Das heißt, keiner weiß genau, wie die Sache ausgeht."

Köln habe das Zaudern der Konkurrenz genutzt und "gesagt, wir stehen, egal was rauskommt, zu Modeste", so Daum weiter. "Wenn die Sache finanziell gut ausgeht, wenn die Integration gelingt, dann haben sie natürlich einen Top-Transfer getätigt", sagte der erfahrene Coach über Modeste, der den Geißbock-Klub 2017 nach 25-jähriger Abstinenz in den Europapokal geschossen hatte.

Losgelöst von der Personalie Modeste ist Daum, von 1986 bis 1990 sowie von 2006 bis 2009 Trainer der Geißböcke, davon "überzeugt, dass der 1. FC Köln wieder aufsteigen wird. Es ist eigentlich nur die Frage, wann das sein wird, wie viele Spieltage vor Ende der Saison."

 

SID