12 Spieltage sind gespielt und es gibt einige Überraschungen im deutschen Unterhaus. Für das größte Erstaunen sorgt wohl zweifelsohne die Leistung von Aufsteiger Holstein Kiel, dessen beeindruckende Siegesserie mit dem 1 : 1 zwar just vergangenes Wochenende endete, der aber trotzdem noch mit 4 Punkten Abstand zu einem Nichtaufstiegsplatz auf dem 2. Tabellenplatz steht.

 

Auch bei Buchmachern scheint Kiel endgültig ernst genommen zu werden. Für einen Heimsieg gegen die durchaus spielstarke Mannschaft aus Dresden kann man am nächsten Wochenende gerade mal eine Quote 1,57 erzielen. Für einen Sieg von Dresden gibt es dagegen das 5,75-fache des Einsatzes zurück. Wer hätte das vor der Saison so erwartet?

Wahrscheinlich ebenso wenige Fans, wie den bisherigen Saisonverlauf der roten Teufel vorhergesagt hätten. Kaiserslautern hatte zwar auch in der letzten Saison keine Bäume ausgerissen, befindet sich aber jetzt nach zwölf Spieltagen stark abgeschlagen mit gerade mal 6 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Da muss man sich schon die unglaubliche Aufholjagd des FC St. Pauli aus der letzten Saison in Erinnerung rufen, um hier für den 1. FCK noch positive Prognosen aufstellen zu können. Apropos St. Pauli – die Kiezkicker schicken sich in diesem Jahr an, oben mitzumischen und liegen mittlerweile in Lauerstellung auf Rang 5. Vor ihnen liegen aber mit dem 1. FC Nürnberg, Union Berlin und Fortuna Düsseldorf Mannschaften, die auch schon vor Saisonbeginn zu den Aufstiegsfavoriten gezählt wurden und denen man durchaus zutrauen kann, weiter konstant zu punkten. Insbesondere Düsseldorf sticht hier mit einer beeindruckenden Ausbeute von 29 Punkten hervor.

Die vor Saisonbeginn stark eingeschätzten Absteiger aus Darmstadt und Ingolstadt haben beide doch stärker mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen, als die prominent besetzten Kader vermuten ließen. In der 2. Liga wird Fußball dann doch etwas mehr gearbeitet als im Oberhaus. Man sollte die beiden deswegen aber keinesfalls zu früh abschreiben, zumal sie mit 17 beziehungsweise 16 durchaus noch in Schlagdistanz zu den Aufstiegs- und Relegationsplätzen liegen.

Im Mittelfeld tummeln sich mit Braunschweig, Dresden, Bielefeld, Duisburg, Bochum und Aue eine ganze Reihe von Traditionsklubs, von denen man einige – insbesondere die Eintracht aus Braunschweig – sicherlich etwas weiter vorn erwartet hätte. Doch die Niedersachsen haben aktuell derart viele Ausfälle im Offensivbereich zu beklagen, dass man mit der derzeitigen Platzierung durchaus zufrieden sein kann und zumindest mittelfristig Hoffnung auf Besserung besteht.

Am Ende der Tabelle gesellen sich mit Heidenheim und Greuther Fürth zwei Mannschaften zum 1. FCK, welche die Vorsaison immerhin mit Platz 6 und 8 abschlossen. Beide konnten aber am letzten Wochenende mit Heimsiegen zumindest den Anschluss an das untere Mittelfeld wieder herstellen. Es bleibt also spannend.