Trotz der nach wie vor angespannten Corona-Lage verzichtet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in der anstehenden Drittliga-Saison auf ein allgemein gültiges Hygienekonzept für die Klubs. Die zuständige medizinische Taskforce ist laut Spielbetriebs-Geschäftsführer Manuel Hartmann in einen "Standby"-Modus versetzt worden. Damit ist jeder Verein zunächst selbst für seine Schutzmaßnahmen zuständig.

Kein Hygienekonzept in der 3. Liga (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Kein Hygienekonzept in der 3. Liga
Foto: FIRO/FIRO/SID

"Wir werden das Geschehen weiter im Auge behalten. Wenn es dramatische Entwicklungen gibt, haben wir Konzepte in der Schublade", sagte Hartmann am Montag beim DFB-Pressegespräch zum Saisonstart.

Die 3. Liga, die laut Hartmann zuletzt einen Gesamtumsatz von über 200 Millionen Euro pro Saison generierte, startet am Freitag mit der Partie zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg (19.00 Uhr/MagentaSport) in ihre 15. Spielzeit. Rot-Weiss Essen, der VfB Oldenburg und die SpVgg Bayreuth sind zum ersten Mal dabei.

Nach der Insolvenz von Türkgücü München in der vergangenen Saison hofft Hartmann darauf, die Spielzeit "mit 20 Mannschaften" zu beenden. "Es ist schade, dass man das explizit erwähnen muss", sagte Hartmann: "Aber auch das Zulassungsverfahren kann nie zu 100 Prozent Sicherheit geben, wenn einzelne Klubs über die Stränge schlagen."

Mit der anstehenden Saison endet der derzeit laufende Medienvertrag, bei dem MagentaSport die Rechte an allen Partien hält. Der Vertrag für die kommenden Spielzeiten soll Ende des dritten Quartals abgeschlossen werden.

Wer den Zuschlag erhält, ist noch offen. "Es ist noch zu früh, an Szenarien zu denken. Wir sind aber optimistisch, dass wir am Markt eines gutes Interesse hervorgerufen haben", äußerte Hartmann.

Der Streamingdienst S Nation Media des früheren DFL-Geschäftsführers Christian Seifert, der sich zuletzt zahlreiche Rechte außerhalb des Fußballs gesichert hat, ist offenbar noch keine Option. "Wie ich es von Herrn Seifert bisher gehört habe, interessiert er sich für Rechte außerhalb des Fußballs", sagte Hartmann: "Ob das für immer in Stein gemeißelt ist, wird man sehen."

 

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