Verzückt von einer magischen Nacht stimmten die Anhänger des FC Liverpool schon weit vor Abpfiff ihr "You'll never walk alone" an. Die 41.143 Zuschauer an der Anfield Road konnten ihr Glück kaum fassen, schließlich wurden sie am 6. November 2007 Zeugen einer Partie für die Geschichtsbücher. Mit 8:0 besiegten ihre Reds Besiktas Istanbul - bis heute der höchste Sieg der Champions-League-Historie.
Höchster Champions-League-Sieg für Benitez und Liverpool (Foto: SID)

Höchster Champions-League-Sieg für Benitez und Liverpool (Foto: SID)

"Natürlich will ich Trophäen gewinnen, aber es ist auch gut, in den Rekordbüchern zu stehen. Das ist etwas, das die Leute zur Kenntnis nehmen werden", sagte Teammanager Rafael Benitez. Der Kantersieg am vierten Spieltag der Gruppenphase hatte sich beileibe nicht angedeutet. Mit nur einem Punkt aus drei Spielen startete Liverpool als Gruppenletzter in die Rückrunde, Coach Benitez drohte bei einer weiteren Pleite der Rauswurf.

"Die Leute haben gesagt, dass wir in einer Krise stecken", sagte Angreifer Peter Crouch. Doch die Reds antworteten beeindruckend. Vor der Pause schossen Crouch (19.) und Yossi Benayoun (32.) bereits einen komfortablen 2:0-Vorsprung heraus. "Besiktas musste rauskommen und versuchen anzugreifen. Das machte unser Spiel einfacher, der Raum war da", meinte Benitez.

Und sein Team spielte sich in der zweiten Halbzeit in einen Rausch. Zwei weitere Treffer von Benayoun (53./56.), ein Doppelpack von Ryan Babel (79./81.) sowie Tore von Crouch und Kapitän Steven Gerrard sorgten für das Fabelergebnis.

"Es hätte auch mehr als 8:0 sein können", sagte Crouch: "Ich denke, so gut haben wir schon lange nicht mehr gespielt - in der Champions League gibt es nicht viele 8:0-Ergebnisse."

Zwei um genau zu sein - nur Real Madrid gewann 2015 auch 8:0 gegen Malmö FF. Nach dem Kantersieg gegen Besiktas siegte Liverpool auch noch gegen den FC Porto sowie Olympique Marseille und zog auf den letzten Drücker ins Achtelfinale ein.

Das geschichtsträchtige Rekordspiel von Anfield hatte dabei sogar eine deutsche Note. Schiedsrichter gegen Istanbul war nämlich der Kaiserslauterer Markus Merk.

 

SID