Einen packenden, hochspannenden Championsleague-Dienstagabend lieferte Teil 1 des Viertelfinales. Der FC Bayern kassierte gegen Villarreal in den Schlussminuten das bittere 1:1 und schied im Gesamtscore mit 1:2 aus. Während Real Madrid gegen CL-Titelverteidiger Chelsea London wieder seine Comebacker-Qualitäten verriet und erneut Torgarant Karim Benzema Real "rettete" - 2:3 n.V., macht durch den 3:1-Hinspielsieg in London Gesamtscore 5:4 für die Königlichen.

"Heißer Tanz" für David Alaba (re.), hier gegen den deutschen Teamspieler Kai Havertz, im Championsleague-Viertelfinal-Krimi in Madrid. Das Happy-End im Königsklassen-Match hatten wie schon im Achtelfinale gegen Paris SG wieder die Königlichen...ein mal mehr dank dem 34-jährigen Franzosen Karim Benzema, der beim 5:4-Gesamtscore allein vier Treffer für die Elf von Chefcoach Carlo Ancelotti erzielte.

Real Madrid - FC Chelsea 2:3 n.V. (0:1, 1:3)

12.04.2022, Stadion Santiago Bernabéu, Zuschauer: 59.839, SR: Szymon Marciniak (Polen)

Torfolge: 0:1 (15., Rechtsschuss) Mount, 0:2 (51., Kopfball) Rüdiger, 0:3 (75., Rechtsschuss) Werner, 1:3 (80., Rechtsschuss) Rodrygo, 2:3 (96., Kopfball) Benzema.

Alaba: "Chelsea hat Spiel klar gemacht"

David Alaba (Real Madrid) über...

...den Viertelfinal-Krimi: „Bist du deppat!“

...den Halbfinal-Aufstieg: „Es war kein einfaches Spiel und wir wussten, dass Chelsea hier im Bernabéu nochmals anders auftreten wird. Wir haben versucht, dagegenzuhalten, was uns nicht immer gelungen ist, aber am Ende des Tages sind wir sehr, sehr froh, dass wir es so für uns entschieden haben, dass wir eine Runde weiter sind. Chelsea hat das Spiel ganz klar gemacht. Aber solche Spiele gibt es und da versucht man einfach, die Ruhe zu bewahren. Wir haben in keiner Sekunde aufgehört an uns zu glauben, was man dann auch - denke ich - in der Verlängerung gesehen hat. Aber wir wussten, dass wir die Qualität haben und habe schon öfters in dieser Saison gezeigt, dass wir nochmals zurückschlagen können. Ich bin sehr, sehr happy.“

Sieg-Bedeutung: „Der Fußball schreibt oft kranke Geschichten und heute war es wieder einmal so eine.“

…das kommende Halbfinale: „Wir wollen uns auf uns konzentrieren, um da weiterzumachen. Wenn wir ins Finale möchten, dann wird es gegen keinen Gegner leicht. Wir nehmen, was auf uns zukommt.“

...seinen aktuellen Verein und zur Bedeutung, was es heißt, für Real Madrid zu spielen: „Die Wahrnehmung auf dieser Welt - dieser Klub ist halt riesig. Man merkt einfach, was für eine Strahlkraft Real Madrid hat. Die Geschichte dahinter ist natürlich enorm. Schon cool.“

…seinen Wechsel zu Real: „Sicher macht man sich seine Gedanken. Aber das sind genau die Gedanken, die ich mir gewünscht habe. Diese neue Herausforderung - die ich gesucht habe – auch anzunehmen. Das sind auch Sachen, die ich im Vorhinein wusste und die mich dazu getrieben haben, diesen Schritt zu wagen. Macht auf der einen Seite etwas mit einem, auf der anderen Seite gibt es mir den Antrieb, gibt es mir die Motivation und den Hunger, um das Beste aus mir herauszuholen.“

…seine Wertschätzung im In- und Ausland und auf die Frage, ob diese im Ausland vielleicht sogar größer ist: „Das ist eine gute Frage. Vielleicht irgendwo schon. Auf der anderen Seite spüre ich natürlich schon die Liebe, die ich zu Hause habe, auch in meiner Heimat und die Unterstützung. Aber auf der anderen Seite wird natürlich sehr viel von mir erwartet, speziell, wenn ich das Nationalteam-Trikot anziehe.“

…Diskussionen über seine Lieblingsposition: „Von mir wurde verlangt, dass ich linker Verteidiger spielen soll, dann spiel ichs. Jetzt wird von mir verlangt, dass ich Innenverteidiger spielen soll. Ich bin ein Spieler, denke ich, der beides sehr gut kann. Mein Job ist es, der Mannschaft zu helfen, egal auf welcher Position. Wenn es dann auf der Innenverteidigerposition sein soll, dann werde ich das als Innenverteidiger tun.“

bisherige Saison mit Real: „Wir stehen gut da in der Liga. Haben noch alle Chancen in der Champions League. Das ist unsere Intension und unsere Motivation.“

Ziele mit Real: „Die Denkweise hier und auch meine Denkweise ist einfach, maximalen Erfolg zu haben.“

Tuchel sieht sich benachteiligt und echauffiert sich über Referee Marciniak

Thomas Tuchel (Trainer FC Chelsea): „Ich denke, wir haben es verdient, weiterzukommen. Wir haben dann den einen Ballverlust zu viel und den nützen sie aus. Dann müssen wir in die Nachspielzeit, obwohl wir genügend Chancen haben, auch ein viertes Tor zu machen. Aber unterm Strich waren wir einfach nur unglücklich. Wir haben eine sensationell gute Leistung gezeigt und haben es verdient, weiterzukommen. Aber das Glück war nicht auf unserer Seite.“

Tuchel weiter: "Ich war enttäuscht, dass der Schiedsrichter sich mit meinem Kollegen Carlo Ancelotti amüsiert hat." Als der 48-jährige Deutsche sich nach dem Spiel bei Schiedsrichter Marciniak für das Spiel bedanken wollte, habe er den Polen "lächeln und mit dem gegnerischen Trainer laut lachen" gesehen. Laut Tuchel sei dies ein "sehr falscher Zeitpunkt" gewesen. Gleichzeitig sah sich Tuchel über beide Partien hinweg etwas benachteiligt.

"Ich hatte in beiden Spielen das Gefühl, dass es bei allen Entscheidungen zu 51 Prozent an die andere Seite ging. Aber so ist das, wenn du gegen Real Madrid in der Champions League spielst", sagte er bei "BT Sport".

Besonders ärgerte Tuchel Marciniaks Entscheidung, das vermeintliche 3:0 durch Marcos Alonso (62.) nach Eingriff des Video-Assistenten wegen Handspiels abzuerkennen. "Ich habe das Tor nicht gesehen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich sehr enttäuscht bin, dass er nicht rausgeht und es selbst überprüft", so Tuchel. Wie Tuchel weiter ausführte, sollte der Hauptschiedsrichter in einem solchen Spiel "der Boss bleiben und die Entscheidungen nicht jemandem in einem Stuhl überlassen".

Statement-Quelle: Sky + BT Sport

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