Die wichtigsten Stimmen zum Halbfinal-Rückspiel der UEFA Champions League zwischen Real Madrid und Manchester City bei Sky Sport Austria. Allen vorran mit David Alaba, der bei den "Königlichen" wegen Adduktorenproblemen nur auf der Bank Platz nahm und von dort die nächste "Magische Nacht" von Real Madrid erlebte.


Real Madrid - Manchester City 3:1 (0:0) n.V. (Ges.: 6:5)
Schiedsrichter: Daniele Orsato (ITA)

David Alaba (Real Madrid):
…über das Spiel: „Ein geisteskrankes Spiel. Ein verrückter Abend. Heute wird sicherlich noch ein bisschen etwas abgehen. Ich war deutlich nervöser auf der Bank, als wenn ich selbst spielen würde. Wir haben diese Saison immer wieder gezeigt, was für einen Charakter wir innerhalb der Mannschaft haben. Es ist sehr speziell, dass wir das immer wieder auf den Platz bringen und es ist unglaublich, selbst nach dem 1:1 weiter auf dem Platz das Unmögliche zu versuchen. Das ist Real Madrid.“

…über das kommende Finale: „Wir haben ein bisschen Zeit bis dahin. Ich werde den Muskel auskurieren und mich so gut es geht auf das Finale vorbereiten.“

Didi Hamann (Sky Experte):
…über das Spiel: „Wahnsinn, ein bisschen mehr hätte los sein können in den ersten 90 Minuten, aber das, was danach passiert ist, hat für alles entschädigt. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Besser geht’s nicht.“

…über die Mannschaft von Real Madrid: „Sie waren in allen Belangen der Sieger – wie sie eines schießen und dann zwei und in der Verlängerung den Elfmeter. Sie haben wieder diese Wucht erzeugt und Man City hatte keine Antwort mehr. Wenn du es immer wieder schaffst zurückzukommen, das macht Champions aus. Sie haben es immer wieder geschafft, sich aufzuraffen. Das haben sie jetzt drei oder vier Mal gemacht. Das ist kein Zufall und deswegen kann ich nur den Hut ziehen, was sie dieses Jahr geschafft haben, mit einer Mannschaft, der es keiner zugetraut hat.“

…über Pep Guardiola: „Der Fußball ist ein Stück weit steril. Sie haben einen Weg Fußball zu spielen. Bei City ist es immer derselbe Fußball, da musst du auch ein Stück weit flexibel sein. Sie hatten eine Viertelstunde Zeit mit Nachspielzeit und du hattest nie wirklich das Gefühl, dass sie noch ein Tor machen. Du kannst Spiele nicht an der Taktiktafel gewinnen. Die Spieler gewinnen die Spiele und du musst ihnen vertrauen. Das geht mir ein Stück weit ab. Der Mythos Guardiola – dass er den Fußball revolutioniert hat – ist ein Unsinn, wenn man sieht, welche Mannschaften er hatte. Er hat in zehn Jahren mit Bayern München und City Unmengen an Geld ausgegeben und war mit diesen Mannschaften einmal im Finale – und das hat er verloren. Du musst schauen, mit welchem Material er arbeitet. Heute ist es nicht zum ersten Mal, dass sein Team – warum auch immer – einen Schritt zu kurz war, wo sie über zwei Spiele klar die bessere Mannschaft waren. Es ist auch eine Kunst, solche Spiele zu verlieren und das schafft er immer wieder. Das ist für mich darauf zurückzuführen, dass er das Vertrauen in seine Spieler nicht hat. Ich bin der Meinung, dass seine Mannschaften in den letzten Jahren nicht das erreicht haben, was sie erreichen hätten sollen.“

…über Carlo Ancelotti: „Er hat hundertprozentiges Vertrauen in seine Spieler. Er hat sie vorbereitet und jetzt sollen sie machen. Diese Ruhe strahlt er aus und das überträgt sich auf seine Mannschaft. Sie haben das jetzt das dritte oder vierte Mal gemacht. Sie haben ein Spiel, das scheinbar aussichtslos gegen sie lief, wieder gedreht und das geht nur, wenn du die nötige Ruhe hast. Er gibt ihnen Vertrauen und sie sagen: ‚Carlo, wir zahlen dir das zurück‘. Dass das Quäntchen Glück dazugehört, ist ganz klar, aber das musst du dir auch erarbeiten.“

…über Karim Benzema: „Der Game-Changer ist der Ball, den er zum 1:1 in die Mitte spielt. Der ist eineinhalb Meter hoch und er spielt ihn genau dorthin wo ihn Rodrygo verwerten kann. Da ist genau ein Punkt im Sechzehner, wo er ihn hinspielen kann und genau dort spielt er ihn hin. Das ist absolute Weltklasse.“

Marc Janko (Sky Experte):
…über Carlo Ancelotti: „Da geht jedem Fußballromantiker das Herz auf, wenn man sieht, was er in seiner Karriere erreicht hat. Niemand hätte ihm Anfang der Saison zugetraut, dass er die Meisterschaft gewinnt und dass er jetzt auch nach den gefühlten vier, fünf Mal, wo er schon mit einem Bein aus dem Wettbewerb draußen war mit seiner Mannschaft, wieder zurückgekommen ist. Und heute, das war die Krone, weil innerhalb von zwei Minuten das Spiel zu drehen, war an Dramatik nicht zu überbieten.“

…über Karim Benzema: „Er ist neben seinen vielen wichtigen Toren auch ein Mannschaftsspieler. Er bereitet unglaublich wichtige Tore vor und ist sich für keinen Weg zu schade und das ist auf diesem Niveau nicht so oft anzutreffen.“

…über Thibaut Courtois: „Er ist die Verstärkung zwischen den Pfosten, wo auch einmal unhaltbare Bälle entschärft werden und das brauchst du.“

…über Pep Guardiola: „Man kann hinterfragen, ob er auf eine Stufe mit den ‚All-time Greatest‘ zu nennen ist. Er hat Unmengen an Geld ausgegeben und am Ende schaut wenig Zählbares dabei heraus.“

…über die Mannschaft von Manchester City: „Was mir bei Man City abgeht, sind diese Willensleistungen. Ich habe das Gefühl, diese Mannschaft bricht an diesen Momenten. Es fehlt die letzte Konsequenz, dass du geil aufs Verteidigen bist. Der Einzige war Walker, der herumgelaufen ist, bis der Tank leer war. Es ist traurig für Man City-Fans.“

…über die Mannschaft von Real Madrid: „Diese Willensleistung – die lassen ihr Herz am Platz und der Trainer, der alles gewonnen hat, beginnt nach dem Spiel zu weinen. Da geht einem das Herz auf.“

Marko Stankovic (Sky Analyse-Experte):
…über die fehlende Flexibilität im Spiel von Manchester City: „Wenn Plan A bei Manchester City nicht funktioniert, dann funktioniert gar nichts. Man muss sich auf den Gegner ein Stück weit einstellen und das kann Manchester City eben nicht. Als sie hinten waren, waren sie machtlos.“

Fotocredit: IMAGO/Action-Plus (Archivfoto nach Sieg über Paris SG)