Konträr starteten der FC Salzburg und Stade Brest 29 in die neue, im Liga-Modus ausgetragene UEFA Champions League-Saison 2024/25. Während der österreichische Vizemeister vor zwei Wochen mit der 0:3-Niederlage bei Sparta Prag leer ausging, besiegte der Vorjahres-Dritte der französischen Lique 1 Österreichs Doublegewinner SK Sturm Graz verdientermaßen mit 2:1. Die Roten Bullen somit in ihrer sechsten Königsklassen-Spielzeit in Folge heuer beim Heimspiel-Auftakt in Zugzwang. Doch während den Salzburgern vorne der Punch fehlte, bewiesen die Bretonen "brutal" Effizienz beim 4:0 aus ihrer Sicht.
Salzburger Torjubel verfrüht
Der Klub aus der Bretagne bei seiner Champions League-Auswärtspremiere selbsbewusst und zweikampfstark startend. Die erste Torchance gebührte jedoch den Salzburgern. Amar Dedić, heute als Linksverteidiger aufgeboten, schaltete sich beherzt in die Offensive ein, steckte prima durch auf den wiedergenesenen Mads Bidstrup, dessen Schussball von Keeper Bizot ins Toraus abgewehrt wurde.
Torjubel und Aufregung nach dem anschließenden Cornerball. Auf kuriose Weise wehrten zwei Franzosen nach hinten ab, ehe der Ball über den fallenden Baidoo den Weg ins Netz fand (12.). Doch da Gourna-Douath direkt vor Marco Bizot dem Stade-Schlussmann die Sicht nahm, entschied der bei der EM umstrittene englische Schiedsrichter Anthony Taylor nach VAR-Check auf Freistoß für die Gäste.
Kontertor von Senegal-Stürmer Sima traf Rote Bullen mitten ins Mark
Weiter 0:0, doch die Roten Bullen hatten "Blut geleckt". Beherzter Antriff von Amar Dedić, der aus zentraler Position mit seinem Distanzschuss ebenso nur knapp das rechte Kreuzeck verfehlte (17.) wie kurz darauf Karim Konaté von halblinks das "lange Eck". Das Lijnders-Team tonangebend, mit der Ballbesitz-Majorität, um dann eiskalt erwischt zu werden.
Nach einem Konter und feinem Zuspiel per Außenrist von Ajorque setzte sich der senegalesische Stürmer Sima, der gegen Sturm Graz den 2:1-Siegtreffer erzielte, im Eins-gegen-Eins gegen Amar Dedić durch und vollendete staubtrocken per Flachschuss ins rechte Eck (24.) Effizienz pur der Franzosen, Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt auf den Kopf gestellt.
Der österreichische Vizemeister brauchte seine Zeit, um den Rückstand wegzustecken, raffte sich dann auf. Gloukh zog ab, Bizot parierte (38.). Im Gegenzug dann wieder ein ambitionierter Angriff der Gäste, erneut Sima gegen Dedić, doch diesmal verfehlte der 1:0-Torschütze knapp die linke Stange (39.). Durchatmen bei den Salzburgern, für die kurz darauf Mads Bidstrup frei zum Schussball kam - Endstadion Keeper Bizot (42.). Es fehlt der "Bullen-Punch" im Abschluss. Der Lique 1-Klub im Abschluss abgeklärter. 0:1 zur Pause!
Karim Konaté verpasste mit seinem Linksschuss aus günstiger Position in der ersten Halbzeit nur knapp sein erstes Champions League-Tor. Es fehlte den Salzburgern heute am Punch und hinten waren sie gegen konterstarke Franzosen zu anfällig.
Nach Salzburger Druckphase schlugen Gäste binnen zehn Minuten dreifach zu
Nach dem Seitenwechsel Doppelchance für die Salzburger gegen die weiterhin unangenehm zu bespielenden Bretonen, doch die Schussbälle von Gloukh und Daghim parierte Gäste-Goalie Bizot (57.). Die Salzburger wehrten sich weiter gegen die zweite drohende Niederlage, doch belohnten sich für ihr Investment gegen die wankende, doch nicht fallende Abwehr um den Brest-Leihspieler vom BVB, Soumaula Coulibaly, nicht. Doch die Gastgeber rannten weiter unermüdlich an. Wie Amar Dedić über links im 16-er, feiner Haken, Flachschuss - Fußabwehr Bizot (65.). Dublizität der Geschehnisse: Wie schon beim 0:1 schockte das Roy-Team die Roten Bullen in einer Druckphase mit dem Gegentreffer.
Schnell vorgetragener Angriff über rechts durch den eingewechselten Mama Baldé, der flach nach innen passte. Leandro Morgalla brachte den Ball nicht unter Kontrolle, Nutznießer Mahdi Camara, der mit präzisem Flachschuss ins rechte Eck Keeper Blaswich keine Abwehrchance ließ - 0:2 (66.). Damit nicht genug, denn es folgte der Doppelschlag, einen Schussball vom Sechzehner von Kapitän Hugo Magnetti ließ Keeper Blaswich nach vorne abprallen, Abdallah Sima war zur Stelle und staubte zu seinem zweiten Treffer ab (71.). Damit war der Torhunger der Franzosen immer noch nicht gestillt: 0:4 durch den kurz zuvor eingewechselten Mathias Pereira Lage.
Alex Schlager-Rufe der Salzburger Fans
Die Rote Bullen-Fans hatten genug, quittierten die drei Gegentore binnen zehn Minuten mit "Wir wollen den Alex sehen". ÖFB-Teamtorhüter Alexander Schlager, der wieder Janis Blaswich den Vortritt zu lassen hatte. Während Stade sich nun mit dem 4:0 begnügte und damit bisher das Punkte-Maximum nach zwei Siegen in zwei Spielen gegen zwei österreichische Klubs erzielte.
Die Mozartstädter weiter ohne Punkt und auch Treffer, sichtlich bedient. Als nächstes geht es für die Lijnders-Elf in der ADMIRAL Bundesliga am Sonntag zum Topspiel gegen den anderen österreichischen Champions League-Starter, den nationalen Double-Gewinner SK Sturm Graz (17 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER).
— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) October 1, 2024
Champions League, 2. Spieltag
Dienstag, 01.10.2024, 18:45 Uhr, Red Bull Arena in Wals-Siezenheim; Z: 20.000; SR: Anthony Taylor/England.
FC Salzburg vs. Stade Brest 0:4 (0:1)
FC Salzburg (4-3-3): Blaswich (K) - Morgalla (77. Bajcetic), Piatkowski, S. Baidoo (77. Blank), Dedić - Bidstrup (60. Capaldo), Gourna-Douath (77. Diambou), Clark (60. Dorgeles Nené) - Daghim, Konaté, Gloukh. Trainer: Pepijn Lijnders.
Stade Brest (4-3-3): Bizot - Lala, Coulibaly, Le Cardinal, Haïdara - Camara (74. Doumbia), Fernandes (63. Martin), Magnetti (K)- Del Castillo (63., Baldé), Ajorque (85 Faivre), Sima (74. Pereira Lage). Trainer: Èric Roy.
Torfolge: 0:1 Sima (24., Ajorque), 0:2 Camara (66.), 0:3 Sima (70.), 0:4 Pereira Lage (75.).
Gelbe Karten: Gloukh (19., SR-Kritik), Baidoo (62., Foulspiel), Daghim (87., Foulspiel)/ Le Cardinal (15., Foulspiel), Haïdara (26., Foulspiel)
SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER
Siehe auch:
Youth League: Macht-Demonstration vom FC Salzburg gegen Stade Brest
Ligaportal-Redakteur Herbert Pumann live aus Wals-Siezenheim
Fotocredit: FC Red Bull Salzburg by Getty