Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes sieht die Titelchancen der Klubs aus der Fußball-Bundesliga in der Champions League aufgrund der finanzkräftigen Konkurrenz aus dem Ausland künftig schwinden. "In der Königsklasse wird es sicher sehr schwer, weil da Top-Mannschaften dabei sind, die sich – teilweise mit riesigen Fremdmitteln - auf dem Transfermarkt enorm verstärkt haben", sagte der 72-Jährige am Dienstag im Interview mit Goal.com.

"Deshalb wird es sicher für die Bundesliga und auch für Bayern München immer schwieriger, international so erfolgreich zu sein, wie es der FC Bayern in seiner Geschichte immer wieder war", führte Heynckes aus, dessen Champions-League-Triumph 2013 mit den Bayern der bislang letzte deutsche Klub-Titel auf internationaler Ebene war.

Seit Heynckes im Oktober des vergangenen Jahres die Mannschaft des Rekordmeisters zum vierten Mal übernahm, gewannen die Münchner 19 von 20 Spielen. Den Erfolg seiner Arbeit sieht Heynckes in der Mannschaftsführung begründet. "Ich glaube, meine ganz große Stärke ist es, dass ich den Spielern vertraue und dass die Spieler umgekehrt auch mir vertrauen", sagte er: "Es ist ganz wichtig, dass man jeden Spieler und jeden Mitarbeiter respektiert. Für mich haben Menschen immer den gleichen Wert, unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Status."

Gleichzeitig kritisierte Heynckes aber auch die hohe Erwartungshaltung an seine jungen Amtskollegen. "Junge Trainer haben es heute nicht leicht, das sage ich ganz ehrlich. Allein wenn man an unsere Mediensituation, aber auch an die hohen Ansprüche der jeweiligen Klubs denkt", sagte der Weltmeister von 1974 und forderte: "Junge Trainer müssen auch Fehler machen dürfen, sie müssen auch mal Dinge sagen dürfen, bei denen man hinterher denkt: Das hätte er besser nicht gesagt. Das haben wir doch alle auch schon mal gemacht."

SID