Die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat kein Verständnis für die Betrugsvorwürfe aus Aue in Richtung von Schiedsrichter Sören Storks (Velen). "Irgendwo hört der Spaß auf", sagte der für die Unparteiischen zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann der Sport Bild: "Jemanden mit einer Strafanzeige zu überziehen, nur weil er im Sport einen Fehler gemacht hat – da ist mein Verständnis am Ende." Jetzt Fußballreise buchen!

Aues Stadtrat Tobias Andrä hat am Montag bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt Strafanzeige gegen Storks gestellt. Grund dafür ist der Verlauf des Zweitligaspiels von Erzgebirge Aue am vergangenen Sonntag bei Darmstadt 98 (0:1). Storks erkannte ein reguläres Tor zur 1:0-Führung Aues nicht an. Zudem gab es weitere strittige Entscheidungen gegen die Sachsen, die bei einem Unentschieden gerettet gewesen wären. Als Drittletzter muss Aue nun in der Relegation gegen den Drittliga-Dritten Karlsruhe SC am 18. und 22. Mai (jeweils um 18.15 Uhr/ZDF und Eurosport) um den Klassenerhalt zittern.

Die Auer ließen nach der Partie in Darmstadt mit der Andeutung eines Manipulationsverdachts aufhorchen und legten Widerspruch gegen die Spielwertung ein. Die Entscheidung des DFB-Sportgerichts steht noch aus. Außerdem teilten die Veilchen mit, dass man sich "weitere strafrechtliche und schadensersatzrechtliche Schritte gegen das Schiedsrichterteam wegen des Verdachts der Spielmanipulation" vorbehalte.

Der Vorwurf des Vorsatzes sei "entschieden zurückzuweisen", sagte DFB-Schiedsrichterboss Lutz Michael Fröhlich als Reaktion auf die schweren Vorwürfe: "Das Spiel ist aus Schiedsrichtersicht nicht gut gelaufen. Aber Fehler können passieren, das ist menschlich."

Der DFB leitete zudem Ermittlungen gegen Aues Klubboss Helge Leonhardt ein. Der Unternehmer hatte unmittelbar nach dem Abpfiff Betrug zumindest angedeutet: "Vielleicht sollte man mal die Konten der Schiedsrichter überprüfen, ob die was kriegen."

Zimmermann geißelte das Vorgehen der Auer als unfair: "Grundsätzlich kann es nicht sein, dass rumposaunt wird: Wir wollen keine Technik, die macht das Spiel kaputt. Und wenn dann ein Mensch einen Fehler macht, so auf ihn eingeprügelt wird. Das hat mit Fair Play nichts zu tun."

 

SID