Axel Hellmann, Vorstandsmitglied beim DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt, bringt eine Gleichverteilung der Gelder in der Fußball-Bundesliga ins Gespräch. "Früher habe ich Heribert Bruchhagen (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Eintracht, d. Red.) belächelt, der gesagt hat, dass alle das gleiche Geld bekommen sollen", sagte Hellmann im Interview mit der FAZ: "Ich fange an, für diese Position eine gewisse Sympathie zu entwickeln." Jetzt Fußballreise buchen!

Man müsse laut Hellmann die Verteilung der Erlösströme verändern, "um den Wettbewerb in der Liga und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga und seiner Klubs auf dem internationalen Parkett stärken". Auch Branchenprimus Bayern München, zuletzt sechsmal in Folge deutscher Meister, habe laut Hellmann "Interesse daran, dass das Produkt Bundesliga langfristig funktioniert".

Um eine wettbewerbsfähige Liga zu gewährleisten, müsse man auch über die Umgestaltung der 50+1-Regel diskutieren. "Wir müssen uns davon verabschieden, dass die reine Stimmrechtsmehrheit der eingetragenen Vereine die Bundesliga fairer machen würden", sagte Hellmann. Immerhin hätten Vereine auch in der aktuellen Regelung eine Lücke gefunden: "Systeme wie Wolfsburg, Leipzig oder Hoffenheim sind trotz 50+1 entstanden, weil es keine festen Regeln gab, wie Kapital in den Fußballkreislauf eingeführt werden durfte."

Zudem sprach sich Hellmann für eine Abschaffung der Relegation aus: "Der Drittletzte muss absteigen." Obwohl Frankfurt 2016 gegen den damaligen Zweitligisten 1. FC Nürnberg von der Relegation profitierte, ist sie Hellmann ein Dorn im Auge: "Für diejenigen, die vom Abstieg betroffen sind, gibt es das Fallschirm-System mit finanziellen Zuwendungen."

Für die Attraktivität der Bundesliga sei laut Hellmann der E-Sport "einer der Wachstumstreiber der Bundesliga." Frankfurt prüfe derzeit die Gründung einer E-Sport-Abteilung im Verein. "Wir werden erleben, dass E-Sport-Stars, die für einen Verein spielen, irgendwann einen höheren Marktwert haben werden als Profis der Bundesligamannschaft", sagte Hellmann.

 

SID