Die Verantwortlichen des Bundesligisten Hannover 96 fordern vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) Nachbesserungen beim Streitthema Videobeweis. "Die Verantwortlichen sollten die Saison vollumfänglich analysieren. Es müssen reproduzierbare Entscheidungen kommen. So wie es jetzt läuft, ist es nicht akzeptabel", sagte Klubchef Martin Kind im NDR-Sportclub. Jetzt Fußballreise buchen!
Heldt und Breitenreiter üben harte Kritik am Videobeweis

Heldt und Breitenreiter üben harte Kritik am Videobeweis

Noch deutlicher wurden Manager Horst Heldt und Trainer Andre Breitenreiter, die ihrem Frust über den Einsatz des technischen Hilfsmittels nach dem Aufreger-Spiel am Sonntag beim FSV Mainz 05 (1:1) Luft machten. Dabei kam der Videobeweis dreimal zum Einsatz, zweimal waren die Entscheidungen äußerst umstritten.

"Es geht mir nicht um den Schiedsrichter, der etwas falsch bewertet. Das passiert. Was nicht funktioniert, ist der Ablauf der Korrektur", sagte Heldt: "Das ist nicht mehr nachvollziehbar. Die auf dem Platz - der Schiri und die Spieler - sind die Ärmsten. Ich mache dem System einen Vorwurf."

Breitenreiter zeigte sich "wütend und total frustriert" - vor allem aufgrund der Foulelfmeter-Entscheidung gegen Hannover, die zum Ausgleich für den FSV führte (89.).

"So können wir den Videobeweis abschaffen. So macht es keinen Sinn, einen Assistenten einzusetzen, der für Gerechtigkeit sorgen soll", äußerte der Trainer: "Wenn solche Dinge nicht gesehen werden, stellt sich die Qualitätsfrage. Ich erwarte, dass der Video-Assistent das sieht - wir haben doch angeblich die besten Schiedsrichter der Welt."

Direkt im Anschluss an die Partie waren Heldt, Breitenreiter und die Profis wie Niclas Füllkrug ("Ein Skandal") noch wesentlich aufgebrachter. Erst nach Gesprächen mit Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) in dessen Umkleide beruhigten sich die Gemüter etwas.

Ob der DFB-Kontrollausschuss als Folge der heftigen Schelte Ermittlungen aufnehmen wird, ist noch offen.

 

SID