Ex-Weltmeister Christoph Kramer hat kein Verständnis für Diskussionen über Einstellungsprobleme von Fußball-Profis. "Diese Mentalitätsdebatten regen mich auf. Suchen wir nach Erklärungen für irgendwelche Ergebnisse, landen wir regelmäßig beim Stichwort Mentalität. Da wird so viel Quatsch hineininterpretiert, dass ich nur den Kopf schütteln kann", sagte der 28-Jährige vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach im Interview mit dem Fachmagazin Kicker. Jetzt Fußballreise buchen!
Kramer sieht keine Einstellungsprobleme im Fußball

Kramer sieht keine Einstellungsprobleme im Fußball

Nach Kramers Ansicht muss an der Einstellung von Berufskickern nicht gezweifelt werden: "Jeder Profi hat die Gier und den Biss, das Spiel gewinnen zu wollen. Jede Woche." Dass Spieler auch nur punktuell 98 Prozent Einsatzbereitschaft zeigen wollten, "gibt's nicht".

Eine Rückkehr in die Nationalmannschaft hält der gebürtige Solinger praktisch für abgehakt. "Ich denke, dass dieser Zug abgefahren ist - auch wenn es im Fußball natürlich immer sehr schnell gehen kann", meinte Kramer fast dreieinhalb Jahre nach seinem zwölften und bislang letzten Länderspiel: "Aber sollte es so sein, beschwere ich mich keine Sekunde. Ich habe die schönste Zeit miterlebt."

Umso mehr ist sein Fokus auf eine möglichst erfolgreiche Fortsetzung seiner Laufbahn in Mönchengladbach, wo sein Vertrag noch bis 2021 läuft, gerichtet. Grundsätzlich "möchte ich meine Karriere bei der Borussia beenden", erklärte der Mittelfeldspieler. An seiner Haltung würden auch Phasen wie in der vergangenen Saison als Reservist nichts ändern, stellte Kramer klar: "Ich bin doch kein Fähnchen im Wind und ändere meine Meinung, nur weil ich ein paarmal draußen gesessen habe. Ich bin dem Klub total dankbar für die Karriere, die er mir ermöglicht hat. Ich fühle mich megawohl."

Parallel zu seiner Profi-Laufbahn kann sich Kramer auch eine Neuauflage seines Engagements als TV-Experte wie 2018 für das ZDF bei der WM-Endrunde in Russland vorstellen. Solch eine Nebentätigkeit sei "sehr gut möglich, weil es eine interessante Geschichte ist".

 

SID