Der ehemalige Erfolgstrainer von Red Bull Salzburg macht in der Deutschen Bundesliga einfach da weiter, wo er in der Mozartstadt aufgehört hat. Marco Rose steht mit seinem neuen Klub Borussia Mönchengladbach nach einem Drittel der Saison an der Tabellenspitze. In Deutschland ist man davon überrascht, in Österreich wohl eher weniger.

Nach elf Spieltagen liegt die Borussia aus Mönchengladbach vor Leipzig, den Bayern oder Dortmund an der Tabellenspitze. Mit Power-Fußball und Angriffspressing eroberte der 43-jährige Marco Rose nicht nur die österreichische Bundesliga und sorgte in der Europa League für Furore. Der Weg des sympathischen Rose begann 2010 als Co-Trainer beim 1, FSV Mainz 05. Zwei Jahre später war der 1. FC Lok Leipzig seine erste Station als Cheftrainer. 2013 führte ihn sein Weg nach Salzburg, wo er zunächst die Jugendabteilungen betreute. Nach der U16 und der U18 der Salzburger, übernahm Rose 2016 die A-Junioren und führte sein junges Team zum Youth-League-Titel (Junioren-Champions-League). Dann war der Weg frei um auch die Profis weiter nach vorne zu entwickeln. Das gelang ihm auch eindrucksvoll mit dem Erreichen des Halbfinals in der Europa League, wo die Salzburger recht unglücklich an Olympique Marseille scheiterten.

Diese Erfolge sprachen sich natürlich in ganz Fußball-Europa herum und viele große Klubs wurden auf Marco Rose aufmerksam. Der in Leipzig geborene Rose, entschied sich nach den „Bullen“ für die „Fohlen“. Mit Borussia Mönchengladbach dürfte sein Erfolgsweg ungebremst weitergehen. Zwar hatte man in der Europa League Startschwierigkeiten, doch in der Deutschen Bundesliga ist man nach einem Drittel der Saison das Maß aller Dinge. Leipzig, Bayern und Dortmund müssen sich hinten anstellen und ganz Deutschland applaudiert. In Gladbach beginnt man sogar vom Titel zu träumen. Doch der Enkel des ehemaligen Nationalspieler Deutschlands, Walter Rose, steigt leicht auf die Euphorie-Bremse: „Träumen darf man“, so Marco Rose. Momentan steht die Borussia aus Mönchengladbach mit vier Punkten Vorsprung auf Leipzig an der Spitze der Bundesliga. Falls dich die Deutsche Bundesliga interessiert, dann hol dir interessante Bundesliga Tipps im Web. Dort liest du auch, ob Gladbach Tabellenführer bleibt.

Berti Vogts schwärmt von Marco Rose

Das freut auch Gladbachs Rekordspieler und Ex-Bundestrainer Berti Vogts, der sich klar als Rose-Fan outete. "Er ist auf dem Weg, ein ganz großer Trainer zu werden. Es macht wieder richtig Spaß, Borussia anzuschauen. Rose hat ein echtes Team geformt, in dem jeder für jeden rennt. Und wenn einer nicht rennt, reagiert draußen der Coach“, schwärmte Vogts. Und auch der traut dem 43-Jährigen den Titel zu: "Wenn Gladbach es aber schafft, diese Mannschaft eine Zeit lang zusammenzuhalten, dann sind die Chancen groß, auch bald wieder einen Titel zu holen." Den letzten Meistertitel holten die „Fohlen“ im Jahr 1977. Damals noch mit Berti Vogts als Spieler, holte Gladbach drei Meisterschaften in Folge (1975-77). 1995 feierte man in Mönchengladbach zum bislang letzten Mal einen Titel und holte mit einem 3:0 im Endspiel gegen de VfL Wolfsburg den DFB-Pokalsieg. Nach der 0:4-Heimschlappe gegen den Wolfsberger AC in der Europa League, haben sich die Borussen auch langsam an die Doppelbelastung gewöhnt und konnten zuletzt auch die AS Roma bezwingen. Nun herrscht in der Stadt im Westen Nordrhein-Westfahlens wieder große Euphorie und Hoffnung, wieder einmal etwas gewinnen zu können.

Marco Rose, der gleich auch Österreichs Nationalspieler und Rechtsverteidiger Stefan Lainer aus Salzburg nach Gladbach mitnahm, hat nun auch seinem neuen Team seine Idee vom Fußball übermitteln und einimpfen können. Auch wenn man im Pokal knapp an Borussia Dortmund gescheitert war, so glauben viele Fans wieder an ihr Team und ihren Trainer. Gut möglich, dass man sich beim Rekordmeister in München ärgert, denn Niko Kovac musste seinen Trainerstuhl bereits räumen. Auch Dortmunds Lucien Favre stand vor einigen Wochen noch kurz vor einer Ablöse. Der BVB konnte sich aber wieder stabilisieren und wird, wie auch der FC Bayern München, weiterhin Jagd auf Roses Fohlen machen.

So viele Österreicher wie noch nie

Zwischendrin liegt RB Leipzig, die ebenfalls mit einem neuen Coach Erfolge feiern. Julian Nagelsmann könnte Marco Rose durchaus Konkurrenz im Kampf um die Titel „Trainer des Jahres“ und „Deutsche Meisterschaft“ machen. Der mit 32 Jahren noch viel jüngere Nagelsmann hat auch in Leipzig für frischen Schwung gesorgt, der auch Österreichs Nationalspieler Marcel Sabitzer zu Gute kommt. Der Offensivakteur spielt seit Wochen in Hochform und ist nun auch im ÖFB-Team zu einer fixen Größe herangewachsen. Oliver Glasner bestätigt den „Österreicher-Trend“ in der Deutschen Bundesliga. Der Wolfsburg-Trainer blieb mit seinem neuen Team neun Spieltage lang ungeschlagen. Doch dann folgten das Pokal-Aus und zwei Niederlagen gegen Dortmund und Leverkusen. In der aktuellen Saison 2019/2020 hat der Österreicher-Anteil in der Bundesliga ein Rekordhoch erreicht. Die 18 Klubs starteten insgesamt mit 32 Österreich-Legionären in diese Spielzeit, so vielen wie nie zuvor. Noch vor zehn Jahren waren es gerade einmal 6 Spieler aus der Alpenrepublik.