Eine Kritikerin hat Christoph Baumgartner noch nicht überzeugt. "Meine Freundin sagt immer, dass ich überall meine Sachen rumliegen lasse", verriet der Matchwinner des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim, der beim 3:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln mit zwei Toren und einer Vorlage glänzte.
Baumgartner traf gegen Köln doppelt

Baumgartner traf gegen Köln doppelt

Die fehlende Ordnungsliebe in den eigenen vier Wänden scheint allerdings so ziemlich das Einzige zu sein, was an dem jungen Österreicher auszusetzen ist. Diesen Eindruck vermittelten jedenfalls die Lobeshymnen, die am Mittwochabend auf den 20-Jährigen angestimmt wurden.

"Wenn man sich seine Werte nach den Spielen anschaut, dann hat er immer unglaubliche Topwerte. Das ist Champions-League-Niveau, was er läuft und arbeitet. Dazu ist er noch intelligent zwischen den Räumen und erst 20 Jahre. Ich bin sehr froh, ihn im Kader zu haben", sagte TSG-Coach Alfred Schreuder: "Baumi hat es schon in den vergangenen zwei Spielen sehr gut gemacht. Er hat nur die Chancen nicht genutzt. Aber das gehört bei jungen Spielern dazu. Die brauchen das Vertrauen des Trainers."

Dieses Vertrauen zahlte der Offensivspieler, der erst vor einem Jahr sein Bundesligadebüt gefeiert hat, gegen den FC mit Zinsen zurück. Baumgartner sorgte mit seinem ersten Doppelpack in der Eliteklasse (11. und 46.) sowie mit seiner Vorlage zum Treffer von Steven Zuber (48.) dafür, dass sich die Kraichgauer nach sieben Punktspielen ohne Sieg aus ihrer Krise befreien konnten.

"Wenn man zwei Tore macht und eins auflegt, war es ganz okay. Ich bin glücklich", sagte der Niederösterreicher, der 2017 in den Kraichgau gekommen ist, bei Sky: "Viel entscheidender ist aber, dass wir wieder drei Punkte geholt haben. Das war extrem wichtig."

Für Oliver Baumann stand allerdings etwas anderes im Vordergrund. "Bei Baumi bin ich froh, dass er einfach normal ist. Einfach ein normaler Junge, anständig, ein Vollprofi", äußerte der Hoffenheimer Torwart: "Das hat er schon voll drauf. Er weiß, wie er sich zu verhalten hat. In dieser Welt normal sein, ist das größte Kompliment, das man machen kann."

 

SID