Torjäger Fabian Klos kann sich noch an die schwierige Situation beim Fußball-Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld erinnern, als er 2011 auf die Alm wechselte. "Ein absoluter Chaosverein, da muss man ehrlich sein. Die Jahre vorher herrschte hier einfach pures Chaos und auch in den ersten Jahren, als ich hier war, ging es ziemlich wild zu", berichtete der 32 Jahre alte Angreifer im Interview mit Spox und Goal.
Bundesligadebüt mit 32 Jahren: Fabian Klos (l.)

Bundesligadebüt mit 32 Jahren: Fabian Klos (l.)

Als er nach Bielefeld kam, "gab es keinen Hauptsponsor und auch noch keine Lizenz für die 3. Liga", berichtete Klos, "was die handelnden Personen in den letzten neun Jahren geschaffen haben ist beispiellos. Ebenso die Entwicklung, die der Verein genommen hat."

Allerdings sei die Kurve nicht "immer nur nach oben" gegangen. Das mache einen Verein aber eigentlich nur sympathischer, "wenn er wieder mal kurz vorm Tod ist und ihm doch noch von der Schippe springt", betonte Klos, der mit 21 Treffern die Arminia in der vergangenen Saison in die Bundesliga zurückschoss.

Die Umstellung auf das Bundesliga-Niveau sei in dieser Saison auch für ihn nicht so einfach gewesen: "Ich habe am ersten Spieltag schon in der Halbzeit zum Trainer gesagt, dass es auch mit 32 Jahren in einem gehobenen Fußballeralter möglich ist, Lehrgeld zu zahlen. Ich dachte, ich hätte den Fußball verstanden, aber die Bundesliga ist noch einmal was ganz anderes. Gerade in Sachen Cleverness und Zweikampfführung. Hut ab!"

Klos unterstrich, dass er seinen Lebensstil als Fußball-Profi nicht groß geändert habe, auch wenn er jetzt mehr Geld verdient als früher. In der Kabine gebe es Riesen-Unterschiede: "Es gibt Jungs, die viel Wert auf Markenklamotten legen und immer gut gestylt sind. Ich schmeiß mir morgens ein T-Shirt über, zieh mir ne Hose und Schuhe an und fahr dann los. Ich habe mein Leben lang noch keine Uhr gehabt, mein teuerstes Kleidungsstück ist mein Wintermantel, der ein paar hundert Euro gekostet hat."

Aber deshalb sei er jetzt nicht der vernünftigere Mensch, so Klos: "Ich bin halt so. Wichtig ist doch einfach nur, dass man nicht über seine Verhältnisse lebt."

 

SID