Die Coronakrise hat sich auch bei Fußball-Bundesligist Hertha BSC finanziell niedergeschlagen. Wie der Klub auf seiner Mitgliederversammlung am Sonntag im Berliner Olympiastadion mitteilte, erwirtschaftete die ausgegliederte Profiabteilung des Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Minus von 59 Millionen Euro. 122,2 Millionen Euro an Erlösen stehen dabei 181,2 Millionen an Ausgaben gegenüber.
Seit April ist Bruno Labbadia Cheftrainer in Berlin

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Den größten Anteil am negativen Geschäftsergebnis haben Mindererträge in Höhe von 35,7 Millionen Euro, welche beispielsweise in Form von fehlenden Zuschauereinnahmen hauptsächlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Zudem erhöhten sich die Ausgaben im Bereich Personalkosten um 13 Millionen Euro.

Dies hing auch mit dem insgesamt 374 Millionen Euro schweren Investment von Lars Windhorst zusammen, mit dessen Geld Hertha seinen Kader verstärkte, was das Gehaltsniveau anhob. Insgesamt machten die Personalkosten 80 Millionen Euro bei den Aufwendungen aus. Gleichzeitig ließen sich durch Verkäufe lediglich 1,2 Millionen Euro erzielen.

Derweil verzeichnet die Profiabteilung der Hertha 146,7 Millionen Euro an Eigenkapital, dies bedeutet eine Erhöhung um 23 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Dort finden sich auch die Mittel von Windhorst wieder, die bislang in zwei Tranchen geflossen sind. Eine dritte steht noch aus. Die Verbindlichkeiten lagen am Ende des Geschäftsjahres bei 141,8 Millionen Euro, 2019 waren es noch 82,1.

Für die Saison 2020/2021 plant Hertha laut Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller komplett ohne Zuschauereinnahmen und erwartet aufgrund der Pandemie Einnahmeverluste im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Auch dank der Kapitalerhöhungsmaßnahmen peile der Verein jedoch eine positive Liquidität, ein gestärktes Eigenkapital sowie reduzierte Verbindlichkeiten an, so Schiller.

 

SID