Die rassistische Entgleisung des ehemaligen Fußball-Nationaltorhüters Jens Lehmann zieht weitere Konsequenzen nach sich: Der Heisinger SV, Heimatverein des 51-Jährigen, hat Lehmann in einem emotionalen Statement auf Facebook Hausverbot erteilt. "Auch wenn Du Dich in den letzten 40 Jahren keine dreimal hast sehen lassen und Dir das wahrscheinlich völlig egal ist: Du hast Hausverbot!", schrieb der 1. Vorsitzende des Vereins, Peter Küpperfahrenberg.
Der Heisinger SV erteilt Lehmann Hausverbot

Der Heisinger SV erteilt Lehmann Hausverbot

Darüber hinaus distanzierte sich der Essener Bezirksligist von Lehmann und machte auf die gesellschaftlichen Probleme im Fußball aufmerksam: "Der von uns allen so geliebte Fußball ist nach meiner Erfahrung anfällig für einige Grundübel der Zivilisation. Dazu gehören insbesondere Rassismus und Homophobie. Wir müssen aufpassen, wir müssen wachsam sein, wir dürfen das niemals tolerieren, wir müssen einschreiten, wir müssen Courage zeigen. Das ist in der Vergangenheit viel zu wenig geschehen."

Auch der ehemalige Nationalspieler Jimmy Hartwig, Botschafter für Fair Play beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), distanzierte sich auf Facebook von den Aussagen Lehmanns und gab zu Bedenken: "Mir ist es unverständlich, dass ein überragender Torwart wie Jens Lehmann von 'Quotenschwarzen' spricht. Nicht nur die Sprache ist das erschreckende, sondern auch das Denken, das dahintersteckt. Der DFB und die Vereine leisten viel gegen Rassismus. Aber es ist leider immer noch ein weiter Weg in die Köpfe einiger Menschen."

Lehmann hatte den Sky-Experten und ehemaligen Nationalspieler Dennis Aogo in einer WhatsApp-Nachricht am Dienstagabend als "Quotenschwarzer" bezeichnet. Daraufhin musste Lehmann unter anderem seinen Aufsichtsratsposten beim Bundesligisten Hertha BSC räumen.

 

SID